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„Stille“ Afghanistan-Rückkehr angemessen?




Pro&Contra: Bastian Gassl (l.) und Bernhard Drescher.

Illustrationen: Stefan Bachmann

Afghanistanloyal

Zwanzig Jahre war die Bundeswehr im Afghanistan-Einsatz. Der Empfang des letzten Kontingents verlief kurz und unscheinbar, ohne Begrüßung durch die Politik. War dieses Vorgehen gerechtfertigt?

JA

Man kann sich vielleicht vorstellen, welche Aufgabe ein abschließendes Einsatzkontingent für Soldaten darstellt. Monatelange Trennung von Familie, Partnern und Freunden. Die Bürde, alles an Material und Erinnerungen von gefallenen Kameraden zu verpacken und ein instabiles Land sich selbst zu überlassen. Einige waren nicht nur einmal in Afghanistan. Bei einem Heimflug wie diesem, mit Zwischenlandung, übermüdet, seit einem Tag oder länger in Kampfstiefeln will man nach der Landung in der Heimat nur zu seiner Familie. Es wird von Soldaten definitiv als wertschätzend anerkannt, wenn man ihnen einen Handschüttelmarathon am Fliegerhorst erspart und ein Zeremoniell zu passender Zeit anberaumt, das den Umständen und den Soldaten, auch den Gefallenen gerecht wird.

Bastian Gassl
Hauptfeldwebel, Zentrale interdisziplinarische Notfallaufnahme, BW-Krankenhaus Berlin

NEIN

Für Rückkehrer aus dem Einsatz zählen Sekunden, bis sie ihre Lieben in den Arm nehmen können. Das Warten auf den Check-Out, das Gepäck und der Fahnenappell zerren an den Nerven. Währenddessen wäre Zeit und Raum für wertschätzende Worte eines Parlamentsvertreters gewesen. Es ging nicht nur um diese Rückkehrer, sondern 20 Jahre kriegsgleicher Einsatz waren zu Ende. Ein historischer Moment, parlamentarisch missachtet. 59 Tote, Hinterbliebene, Verwundete, fast 160.000 Soldaten fanden so keine Wahrnehmung, keine Wertschätzung. Auch ein Signal in die Gesellschaft wäre erforderlich gewesen, hätte Basis für eine positive Veteranenkultur sein können. Wenn die „Mutter“ nicht zeigt, dass sie das „Kind“ liebt, wird es zu weiteren Fehlentwicklungen kommen.

Bernhard Drescher
Oberstleutnant a.D., Bundesvorsitzender Bund Deutscher Einsatzveteranen

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