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60 Jahre Mauerbau Teil 2

60 Jahre Mauerbau - Diesem Thema widmet sich das „Grenzhus Schlagsdorf. Informationszentrum innerdeutsche Grenze“ , die größte und wichtigste museale Einrichtung zur Erinnerung an die innerdeutsche Grenze in Mecklenburg-Vorpommern. In einem Zyklus von Vorträgen erinnern Historiker und Zeitzeugen an die Ereignisse, die im August 1961 das Leben der Menschen in beiden deutschen Staaten veränderte. Der Beauftragte für Sicherheitspolitik der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern nahm auch an der zweiten Veranstaltung dieser Vortragsreihe teil. Hier sein Bericht:

Mecklenburg-Vorpommern

Das „Grenzhus Schlagsdorf“ bei Lübeck organisierte in Dechow eine Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Mauerbaus. Der Direktor des Grenzhuses Dr. Andreas Wagner und Bürgermeister Bernhard Holz eröffneten die Veranstaltung. Anne Drescher als Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur hielt den Einführungsvortrag. Nach Anke Hollerbach vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe las Simone Labs Zeitzeugenberichte vor. Dr. Stefan Wolle vom DDR-Museum Berlin berichtete, dass 33 Dörfer und 150 Häuser in Grenznähe geschleift wurden. Das Dorf Lankow bei Dechow war das erste Dorf, das der Schleifung zum Opfer fiel. Durch den Anfang 1960 vollzogenen „Sozialistischen Frühling“ in der Landwirtschaft flüchteten viele Bauern in den Westen. Von 1949 bis 1961  kehrten der DDR über 3 Millionen Bürger  den Rücken, darunter rund 1000 Ärzte, 200 Apotheker, 152 Hochschullehrer, 2033 Lehrer und 50 Rechtsanwälte. Walter Ulbrichts Satz  „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“ am 10. Juli 1961 auf einer Pressekonferenz hielten viele DDR-Bürger nicht davon ab, ihre Heimat zu verlassen. Im Gegenteil, von Ende Juli bis zum 12. August waren es ca. 1700 bis 1900  Flüchtlinge täglich.  Diese Zahlen weiß ich noch heute, da ich in den Sommerferien bei Verwandten in Berlin war und täglich die Westberliner „Abendschau“ sah.  Laut Dr. Stefan Wolle waren darunter über die Hälfte junge Leute unter 25 Jahre, was für die DDR Volkswirtschaft ein großer Schaden war. Ich kann mich als junger Schüler noch an die  Losung  “ Es bleibt dabei, West-Berlin wird frei “ erinnern, die an den Ostberliner Häuserfassaden hingen. Walter Ulbricht wollte die Hoheitsrechte der Alliierten für Westberlin einschränken, wovon u.a. die freie Zufahrt von der Bundesrepublik nach Westberlin und die Fahrt in den russischen Sektor betroffen gewesen wären.  Die Westalliierten hielten jedoch an ihren sogenannten „Three Essentials“ fest.  Ab 3. August 1961 beförderte die Deutsche Reichsbahn Güterwagen mit Panzern und Schützenpanzern von der sowjetischen Grenze in die Bereitstellungsräume vor Berlin. Die NVA fuhr vor dem 13. August in geschlossenen LKWs insbesondere Stacheldraht und Betonpfähle nach Berlin. In den 28 Jahren der Berliner Mauer starben 140 Menschen bei ihrem Versuch, die Sperranlagen zu überwinden. –

Der Schweriner Historiker Dr. Wolf Karge berichtete sehr detailliert über den Ausbau der Grenze und den sogenannten Grenzvorkommnissen im ehemaligen Bezirk Schwerin. Besonders widmete er sich der Selbstschussanlagen SM 70, die ab 1972 installiert wurden. Bei ihrer Auslösung wurden neben den Schüssen auch Scheinwerfer aktiviert und in den Hundelaufgräben liefen Hunde los.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war eine gemeinsame Fahrt zum bereits erwähnten Dorf Lankow, das von 1972 bis 1976 abgerissen wurde. Neben einem ca. 1,50 m hohen Gedenkstein begann  Pastorin Hanna Blumenschein mit einem sehr beeindruckenden Gottesdienst. Danach berichteten einige ehemalige Bewohner dieses Dorfes in kleinen Gruppen ihre privaten Erlebnisse bei Kaffee und Kuchen. Es war wie eine Familienzusammenkunft.

 

 

 

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