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60 Jahre Mauerbau – Reservisten begaben sich auf eine Zeitreise

Auf der Grundlage wissenschaftlicher Standards dokumentieren, erforschen und vermitteln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Informationszentrums "Grenshus" in Schlagsdorf die Geschichte der innerdeutschen Grenze zwischen Ostsee und Elbe von 1945 bis 1990 sowie ihre Vor- und Nachgeschichte. Das Zentrum unterscheidet sich von anderen „Grenzmuseen“ durch einen konsequenten regionalen Bezug, stellet den Lebensalltag der Menschen auf beiden Seiten der Grenze in den Mittelpunkt und verknüpft die Gesellschaftsgeschichte mit dem Wandel des Naturraums.  Auf Grund des bereits jetzt gezeigten regen Interesses, plant die Landesgruppe gemeinsam mit dem Informationszentrum mehrere gemeinsame sicherheitspolitische Veranstaltungen. Einen ersten Besuch hatte der Landesbeauftragte für Sicherheitspolitik Ende Juni für interessierte Reservisten und Menschen aus der Region organisiert. Hier sein Bericht:

Interessierte Reservisten folgten meinem Aufruf und trafen sich an der innerdeutschen Grenze vor dem Schlagsdorfer „Grenzhus“ bei Lübeck. Unter Ihnen war auch Klaus-Dieter S. aus Wismar, der am 15.8.1971 in der Nähe des Dorfes Zeetze an der  B 195, südöstlich von Boizenburg, über die Elbe flüchtete. Seine intelligente Flucht umfasste vom 5 km-Kontrollstreifen bis an das westliche Ufer der Elbe 19 Stunden. –  Der ehemalige wehrplichtige Grenzsoldat Gefreiter Rainer G. , der im folgenden südlichen Abschnitt bei Dömitz nach seiner Ausbildung 12 Monate diente war auch unter den Teilnehmern. Vor dem Grenzhus begrüßte uns der Direktor des Grenzhus Dr. Andreas Wagner und stellte uns den ehemaligen BGS Polizeihauptkommissar Wolfgang May vor.

Der ehemalige BGS-Hauptkommissar Wolfgang May im Gespräch mit Hans Ulrich-Klose (von 1991 bis 1994 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion)

Der ging mit unserer Reservistentruppe zu den  ca. 500 m entfernten Grenzbefestigungen. Mit Hilfe einer Landkarte erklärte er uns zunächst sehr anschaulich den ortsnahen Verlauf der Grenze. Danach schloss er das große LKW-Tor zur Grenze auf und verwies auf die im Gras eingewachsenen aus Stacheldraht bestehenden Stolperdrähte, die in der Dunkelheit nicht sichtbar waren. – Neben der grenztruppeneigenen Feldtelefonsprechanlage, dem Hundelaufgraben etc. fand bei uns die Selbstschussanlage ein besonderes Interesse, die auf dem Foto zu sehen ist. Hier erklärte Wolfgang May die Funktion, für die sich besonders Klaus-Dieter S. interessierte, da diese erst sehr viel später nach seiner Flucht 1971 installierte wurden. Dem ehemalige Verteidigungsminister Franz-Josef
Strauß ist es zu verdanken, dass in den achtziger Jahren durch seinen Milliardenkredit für die DDR diese menschenverachtende Anlage als Gegenleistung von den Grenztruppen der DDR abgebaut wurde. Der auf der rechten Seite des Fotos stehende Rainer G. erläuterte einen sehr interessanten Grenzzwischenfall in seinem Bereich, der letztendlich durch ein Gentlemen-Agreement zwischen BGS-Offizieren und zwei Grenzoffizieren der DDR-Grenztruppen geregelt wurde. – Gefreiter Rainer G. als Truppführer und sein Soldat wurden vorher weggeschickt… – Fazit ist, dass es immer auf den Charakter der Menschen ankommt, um bei Vorfällen eine strenge Dienstvorschrift einmal kurzzeitig zu vergessen und normal zu handeln ! Nach unserem zweistündigen Außenbereichsrundgang führte uns Wolfgang May ins Grenzhus und erklärte uns im Rahmen eines Rundgangs über zwei Etagen verschiedene Fotos und Landkarten. Er selbst erläuterte auch kurz seinen Werdegang zum BGS und seinen dortigen Dienst. Nach einer Stunde im Museum bedankte ich mich recht herzlich im Namen unserer Reservisten  bei Wolfgang May für seine hervorragende Führung mittels seines gut durchdachten didaktischen Konzeptes und überreichte ihm u.a. unser Verbandsabzeichen. Danach ging der größte Teil unserer Reservisten noch einmal durch das Museum und sahen sich die für sie interessanten Fotos und Ausstellungsstücke erneut an. Dazu gehörten auch Klaus Hoffmeister, der früher in West-Berlin wohnte und Martin Klostermann aus Laage, der ein besonderes Interesse zeigte.
Einige Reservisten  bedankten sich auch bei mir und baten mich, bei Gelegenheit eine ebenso interessante  Veranstaltung mit Zeitzeugen zu organisieren, was ich Ihnen auch versprochen habe, denn Zeitzeugen können unseren jungen Reservisten viel vermitteln, sie haben eine Vorbildfunktion und können somit auch erzieherisch einwirken.  Diese Erfahrung machte ich immer wieder im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an einer Hochschule.

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