Wenn die Seele in Gefahr ist!
Ständige Anspannung während des Einsatzes kann dazu beitragen, das Erlebte nicht verarbeiten zu können. Erst nachdem der Einsatz beendet ist, kommt der Betroffene zur Ruhe. Das ist der Zeitpunkt, an dem das Erlebnis neu erlebt werden kann. Wenn das Ereignis nicht bewältigt wird, kann das zu PTBS führen. Symptome für die Entwicklung einer PTBS sind Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Albträume, Aggressivität, Ablehnung sowie Schuld- und Schamgefühle. Betroffene kapseln sich vom sozialen Umfeld ab, machen Überstunden, vermeiden Kontakt zu Familie und Freunden. Professionelle Hilfe ist notwendig. Seit Ende Mai ist Dipl.-Psych. Dr. phil. Sven Ribback der Landesbeauftragten für Betreuung, Fürsorge und psychosoziale Kameradenhilfe in der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern.
Im Nachgang an die Bundestagung der Landesbeauftragten für Betreuung, Fürsorge und psychosoziale Kameradenhilfe im April 2017 in Berlin führte die Kreisgruppe Mecklenburg-Schwerin einen sicherheitspolitischenl Vortrag mit dem Thema psychosoziale Kameradenhilfe durch. Dipl.-Psych. Dr. phil. Sven Ribback informierte zunächst über die psychosozialen Unterstützungssysteme innerhalb der Bundeswehr. Dabei wurde insbesondere auf die Einsatzvorbereitung, die Begleitung und Einsatznachbereitung eingegangen. Anschließend wurde der Bezug zur psychosozialen Kameradenhilfe im VdRBw hergestellt. Dabei wurde die Bedeutung des VdRBw als Wissensträger und Informationsvermittler hervorgehoben.
Oft ist ehemaligen Soldaten mit Beratungsbedarf die Möglichkeit nicht bekannt, weiterhin durch die psychosozialen Organisationen der Bundeswehr beraten zu werden. Hier kann der VdRBw durch seine Vernetzungen den Kontakt zu den entsprechenden Beratungsstellen herstellen. Dabei wurde im Bereich PSKH noch Entwicklungsbedarf hinsichtlich der Vernetzung mit der BW deutlich. Die Idee, in jeder RK mindestens einen ausgebildeten psychosozial ausgebildeten Peer zu haben, wurde einhellig begrüßt. Dazu sollte zuvor eine Bedarfsermittlung stattfinden. Die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für die Kontaktherstellung zu ehemaligen Soldaten, die nicht im VdRBw Mitglied sind, wurde hervorgehoben.
Text: Dr. Sven Ribback