Zeitenwende und Sicherheitsarchitektur: Konsequenzen für die deutschen Nachrichtendienste
Zu diesem Thema hatten das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern und seine Kooperationspartner, unter ihnen die Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern im Reservistenverband, zu einem sicherheitspolitischen Vortrag nach Schwerin eingeladen. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung des LKdo MV und seiner Kooperationspartner gefolgt, darunter zahlreiche Reservisten. Aufmerksam und mit großem Interesse folgten die Gäste den Worten des Referenten, Herr Dr. Gerhard Conrad, Islamwissenschaftler und ehemaliger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes.
Der russische Angriff auf die Ukraine hat im politischen Berlin einen strategischen Schock ausgelöst. Man sei „in einer anderen Welt aufgewacht“, so Conrad. Waffenlieferungen, hier sogar in ein Kriegsgebiet, ein 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Ertüchtigung der Bundeswehr, seien eindeutige Zeichen dafür, wie schnell sich die politische Weltlage verändern kann. Ein nunmehr offiziell angestrebtes erhöhtes militärisches und militärpolitisches Profil der Bundesrepublik Deutschland erfordert sachnotwendig eine adäquate strategische und operativ-taktische Aufklärung gerade auch durch den Bundesnachrichtendienst. Gleiches gilt jedoch auch für die Bewältigung der bereits vor dem Ukrainekrieg erheblichen, nunmehr jedoch noch weiter gestiegenen Herausforderungen im Bereich der Inneren Sicherheit. Es wird, so das Fazit des Referenten, nunmehr auch der Frage nachzugehen sein, wie in diesen Feldern jahrzehntelange politische Vernachlässigung, Depriorisierung und Delegitimierung zu überwinden sein werden.
Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Gäste der Veranstaltung die Gelegenheit, mit den Vortragenden, aber auch untereinander ausgiebig ins Gespräch zu kommen.
Die Sicherheitspolitische Dialogreihe Schwerin möchte einen Beitrag zu einer intensiven Diskussion von Aspekten der Sicherheitspolitik leisten. Die Debatte richtet sich an interessierte Bürger und Bürgerinnen, Politiker und Politikerinnen sowie Experten und Expertinnen.
Die Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, die diese Veranstaltungen mit ausrichtet, bietet ihren Mitgliedern mit diesen Veranstaltungen nicht nur die Möglichkeit, aus erster Hand Sicherheitspolitik hautnah zu erfahren, sondern sich auch aktiv mit den Problemen unserer Zeit zu befassen.
Sehr gerne nutzen auch junge Menschen, insbesondere Schülerinnen, Schüler, Auszubildende, Studentinnen und Studenten, die sich für sicherheitspolitische Themen interessieren die Gelegenheit sich hier über aktuelle Themen der Sicherheitspolitik zu informieren.
Veranstalter des Schweriner Sicherheitsdialogs sind die Deutsch-Atlantische Gesellschaft M-V, der Deutsche Bundeswehrverband M-V, die Gesellschaft für Sicherheitspolitik, die Konrad-Adenauer-Stiftung M-V, das Landeskommando M-V sowie der Verband der Reservisten M-V.