„Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine und der daraus entstandenen Bedrohungslage ist die Zustimmung zur Bundeswehr in der deutschen Bevölkerung gestiegen. Der Reservistenverband bekommt nun eine noch stärkere Bedeutung als Mittler zwischen den Streitkräften und den Zivilisten“, erklärte Unteroffizier d.R. Alexander Esser in seiner Dankesrede nach der Wiederwahl zum Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Vechta. Zuvor hatte Esser während der RK-Mitgliederversammlung in seinem Bericht die Aktivitäten der Kameradschaft Revue passieren lassen.
Trotz der Coronapandemie mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hatte die RK Vechta in den letzten vier Jahren ein umfangreiches Programm durchgeführt. Regelmäßig konnte die RK Vechta für ihre „Themen-Stammtische“ Fachreferenten zur Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sowie Bundeswehrthemen gewinnen. Mehrtägige Militärhistorische Exkursionen gehörten ebenso zum Angebot wie Fahrten zum „Tag der Bundeswehr“ und dem Deutschen Marinemuseum. Während des ersten Lockdowns organisierten die RK Vechta als eine der ersten Reservistenkameradschaften spontan eine Corona-Kameradschaftshilfe für die älteren Mitglieder. Angeboten wurden dabei Einkaufs- und Besorgungsfahrten, der Transfer zu Ärzten und Hilfen im Haushalt. Als die sogenannten „Alltagsmasken“ noch Mangelware waren, ließ der Vorstand Schutzmasken produzieren und versandte sie an alle RK-Mitglieder.
Auf ein „highlight“ sei er besonders stolz, so Esser. Dies sei die Teilnahme an den Gedenkzeremonien zum 75. Jahrestag der Ardennenoffensive. Auf Einladung des Bürgermeisters der belgischen Stadt St. Vith durften die Vechtaer Reservisten als erste Deutsche in Bundeswehruniformen seit Ende des zweiten Weltkrieges als Ehrenformation antreten. „Das war für uns eine große Ehre und ein starkes Signal der Völkerverständigung, das auch so wahrgenommen wurde“, erklärte Esser, schließlich sei der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung in Ostbelgien diese Premiere sogar ein Foto auf der Titelseite wert gewesen. Ohnehin pflege man ein enge grenzüberschreitende Kameradschaft zum Freundeskreis der Reservisten Eupen-Malmedy-St. Vith aus der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Die niedrigen Inzidenzzahlen im Sommer letzten Jahres nutze die RK dazu, einen Jakobsmarsch zu veranstalten. Eine Etappe über 25 km legte man auf der „Via Baltica“, der nördlichsten Ost-West-Verbindung im deutschen Jakobswegenetz, zurück. Die Beteiligung und der Anklang seien so groß gewesen, dass man im Juli 2022 den Jakobsmarsch weiter Richtung Osnabrück fortsetzen werde. Auch der große Erfolg der Sammelaktion „FLUTSpende“ im Zusammenhang mit der Überschwemmungskatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz durfte im Rechenschaftsbericht des RK-Vorstandes nicht fehlen. 7.600,- € konnten hierdurch der vollkommen zerstörte Kita „Zauberkiste“ in Stolberg bei Aachen für den Wiederaufbau überreicht werden. Wiederbelebt wurde die Teilnahme der Reservisten an der Thomasmarkt-Wanderung gemeinsam mit den vielen Vereinen und Nachbarschaftsgruppen und Firmenbelegschaften. Darüber hinaus nahmen zahlreiche RK-Mitglieder an militärischen Ausbildungen und Schießübungen des Bundeswehr-Landeskommandos Niedersachsen teil.
In den RK-Vorstand wurden weiterhin für die nächsten vier Jahre gewählt: Hauptmann d.R. Günter Sieve, Obergefreiter d.R. Ludger Elberfeld und Hauptgefreiter d.R. Felix Deutschmann als stellvertretende Vorsitzende, als Kassenwart Stabsunteroffizier d.R. Daniel Gerdes und als Schriftführer Peter Lienau.