Nur die Harten oder Ahnungslosen trauen sich das zu! 100 Kilometer auf Schusters Rappen sind wahrlich kein Pappenstiel. Aber auch nicht von jedem der 1600 Teilnehmer des MegaMarsches Weserbergland angestrebt, wie eine Abfrage per Akklamation auf dem pittoresken Marktplatz der Stadt Rinteln ergab. Dieser diente als Start und Ziel der Veranstaltung, die im Laufe eines Jahres deutschlandweit an verschiedenen Orten durchgeführt wird. Und nun erstmals auch in Schaumburg und Hameln-Pyrmont.
Pünktlich um 16.00 Uhr machte sich der erste Marschblock auf den Weg entlang des Weserufers Richtung Hameln. Darunter auch Kameraden der Kreisgruppe Weserbergland, die sich unter der Führung von Hauptfeldwebel d.R. Marco Krull zusammengefunden hatten. Bestes Marschwetter mit Temperaturen unter 20 Grad, vielen Wolken, wenig Wind und ohne Regen bot gute Voraussetzungen, die selbst gestellte Aufgabe zu bewältigen. Leider mußte fast die gesamte Strecke auf Asphalt oder Beton gelaufen werden. Grund hierfür waren Einsprüche von Eigentümern und Kommunen, die ausgewiesene öffentliche Wanderwege unter oft fadenscheinigen Gründen für diesen Zweck sperrten, obwohl sie für Einzelwanderer offen waren. So mußte dieselbe Strecke hin- und zurückgelaufen werden. Vorbei an der Fähre in Großenwieden über das Rittergut Stau bis in die Innenstadt von Hameln und weiter stromauf bis zur Weserbrücke in Emmerthal. Nach acht Stunden Anstrengung waren dort gegen Mitternacht die 40 Kilometer erreicht, der Punkt, an dem ein Teil der Marschierer sein persönliches Ziel erreicht hatte. Für die anderen ging es nach einer Schleife nördlich des Ortes wieder auf demselben Weg zurück. Wobei der Marsch durch die Nacht und der Sonnenaufgang ein spezielles Erlebnis darstellten. Schließlich siegte der eiserne Wille das Ziel zu erreichen über den ermüdeten Körper, der nach Erholung verlangte.
Unter den 448 Gestarteten, die nach 100 Kilometern das Ziel in Rinteln erreichten, waren auch vier Kameraden aus der Kreisgruppe Weserbergland, die die begehrte Urkunde und Medaille in Empfang nehmen konnten.