Wieder einmal gut besucht wurde das Wochenend-Seminar „Gefahren für die innere Sicherheit – kritische Infrastruktur“, welches vom 11. bis zum 13. September 2020 in der Politischen Bildungsstätte in Helmstedt stattfand. Am Freitag konnten sowohl der Leiter der Bildungsstätte Oberstleutnant d.R. André Lindner sowie der Vorsitzende der Kreisgruppe Südheide Oberleutnant d.R. Heinrich-Sven Neddermeier als Veranstalter 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem interessanten Wochenende begrüßen.
Als Auftakt folgte die Vorstellung des Gesundheitsamtes der Landkreises Helmstedt durch die Leiterin Frau Dynatowski, die neben der Vorstellung der Organisation des Gesundheitsamtes auch über die Herausforderungen während der noch andauernden Covid-19-Phase berichtete. Im Anschluss daran berichtete der Leiter der KVK Helmstedt, Oberstleutnant Nagel über die Geschehnisse aus Sicht des Kreisverbindungskommandos. Nach einer vorsichtigen Näherung habe sich rasch eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Helmstedt hinsichtlich der Bekämpfung von COVID-19 entwickelt.
Am ersten Abend sollte noch ein Film mit dem markanten Titel „Blackout“ gezeigt werden, welcher die Folgen eines überregionalen und länger andauernden Stromausfalls zum Thema hat. Als sei es vorher abgesprochen, gab es zu Beginn des Lehrfilms tatsächlich einen echten Stromausfall in der Stadt Helmstedt, von dem auch die Bildungsstätte betroffen war. Und wie es typisch für Reservisten ist: statt in Aufregung zu geraten, setzten die Kameradinnen und Kameraden ihre Unterhaltungen unbeirrt im dunklen Hörsaal fort. Mit Taschenlampen ließen sich schließlich Getränke und Knabberzeug ohne nennenswerte Zeitverzögerung organisieren und der eifrige Austausch – schließlich bietet ein solches Seminar auch immer die Möglichkeit, langjährige Kameraden und Freunde wiederzutreffen – wurde einfach im Dunkeln fortgesetzt. Rasch waren sich alle Teilnehmer schmunzelnd einig: „Diesen Abend vergessen wir so schnell nicht.“
Am nächsten Morgen fuhren alle Teilnehmer mit einem Bus in den Harz und besuchten dort zunächst den Oker-Stausee und waren erschrocken über den geringen Wasserstand, verursacht durch die nun seit drei Jahren anhaltende Trockenheit im Harz. Anschließend setzte der Bus die Reise nach Clausthal-Zellerfeld fort, wo das das Bergwerksmuseum besucht wurde und die Seminargruppe viel über die eng verknüpfte Geschichte des Bergbaus mit der Wasserführung erfuhr. Während eindringendes Wasser zunächst zum Stillstand einiger Gruben führte, erfanden die späteren Bergbau-Ingenieure ausgefeilte Methoden, mit denen vielerorts Wasserräder in den Schächten angetrieben wurden, um Wasser hinaus zu fördern und die Bewegungsenergie für andere mechanische Zwecke zu nutzen.
Auch wenn die Regeln zur Bekämpfung von Covid-19 ein stetes Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung im Bus verlangten, tat es den Unterhaltungen und der guten Stimmung keinerlei Abbruch.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen fuhr der Bus alle Teilnehmer weiter zum Ottilia-Schacht, von wo aus eine Wanderung zu den inzwischen denkmalgeschützten Wasserläufen des Oberharzer Wasserregals geplant war. Dank der spontanen Bereitschaft eines Lokführers der Schmalspurbahn durfte die Gruppe ein Stück mit dem Zug mitfahren. Auch hier wusste man sich auf Mund-Nasen-Bedeckung und Abstandhaltung einzustellen.
Schließlich folgte am Sonntag mit dem Besuch und anschließendem Vortrag von Oberst d.R. Manfred Schreiber ein Vortrag, in welchem er das Landeskommando Niedersachsen und die facettenreiche Unterstützung der Bundeswehr während der COVID-19 vorstellen konnte.
Nach einer abschließender Auswertung und einem gemeinsamen Mittagessen bedankten sich der Leiter und Geschäftsführer der Bildungsstätte, André Lindner, sowie der Vorsitzende der Kreisgruppe Südheide, Oberleutnant d.R. Heinrich-Sven Neddermeier, bei allen Referenten mit Präsenten und wünschten allen Teilnehmerinnen sowie Teilnehmern einen guten Heimweg.