Die gemeinsame Informationstagung des Landeskommandos Niedersachsen der Bundeswehr und der Landesgruppe Niedersachsen des Reservistenverbandes wurde vor wenigen Tagen erfolgreich durchgeführt. Nahezu einhundert hoch motivierte Teilnehmer beschäftigten sich mit der Analyse der gemeinsamen Erfolge und der neuen Zielvereinbarung, die das gegenseitige Verständnis und die sehr gute Zusammenarbeit weiter ausbaut und stärkt. Fazit des Kommandeurs des Landeskommandos, Oberst Dirk Waldau, „eine hervorragend vorbereitete und durchgeführte Veranstaltung gibt uns weiteren Rückenwind für die außergewöhnlich gute Kooperation“
Bevor Oberst Dirk Waldau zur „Tour d´ Horizon“ den Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Gästen Daten und Fakten über das Landeskommando Niedersachsen ( LKdo NI) lieferte, beförderte der Kommandeur des Landeskommando Niedersachsen Major Michael Haupt zum Oberstleutnant. Bei der Rückführung von afghanischen Schutzbefohlenen (davon rund 60% Kinder) war Personal in Stärke von 275, bei der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen 64 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt, berichtete Oberst Waldau.
Die Ausbildung zum Soldaten der Reserve schreitet auch im Jahr 2023 weiter voran. Für die Soldatinnen und Soldaten der drei in Niedersachsen etablierten Heimatschutzkompanien erwartet der Kommandeur auch einen besseren Schutz in Form von Westen, denn diese sind dort derzeit noch nicht vorhanden. Auch eine feste Ausstattung mit Waffen über das G36 hinaus hält der Kommandeur für unabdingbar. Das Fazit von Oberst Waldau lautet dann auch: „Wenn wir als Landeskommando eine Führungsposition wahrnehmen sollen, muss auch eine dementsprechende Ausstattung mit Material erfolgen.“
Oberstleutnant Uwe Welther, Dezernatleiter Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) im LKdo NI, stellte die Regionale Ausstellung des LKdo NI in der Kurt-Schumacher-Kaserne vor. Beabsichtigt werde eine Besichtigung durch jede der sechzehn Kreisgruppen der Landesgruppe Niedersachsen versprach Landesvorsitzender Oberst d.R. Manfred Schreiber.
Oberstleutnant Ludger Hose, Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten und Dezernatsleiter für beorderungsunabhängige Reservistenarbeit (buRes) im LKdo NI verkündete, dass künftig herkömmliche Schulschießveranstaltungen und Schießen nach dem NeuSAK (Neues Schießausbildungskonzept) möglichst kombiniert angeboten werden sollen.
Oberst d.R. Manfred Schreiber und Oberst Dirk Waldau vereinbarten eine neue Zielvereinbarung für die Zusammenarbeit zwischen dem Landeskommando Niedersachsen der Bundeswehr und der Landesgruppe Niedersachsen im Reservistenverband. „Die Zielvereinbarung 2022-2024 findet in Absprache mit dem Kdr LKdo NI etwas früher statt“ sagte der Vorsitzende der Landesgruppe.
Oberstleutnant i.G. Martin Lammert von der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg (FüAkBw) – Mitautor des „Weißbuch“ – gab einen Überblick zum Thema „Gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge – gerüstet für den Ernstfall?
Kapitänleutnant d.R. Prof. Dr.-Ing Frank Sabath, Direktor des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Schutztechnologien – ABC-Schutz (WIS), referiert über die Grundzüge der neuen NATO Cemical, Biological, Radiological and Nuclear (CBRN) Defence Policy. „Die Hauptaufgabe der NATO ist Abschreckung. Eine glaubwürdige Abschreckung und Verteidigung basiert auf einer angemessenen Mischung aus nuklearen und konventionellen Fähigkeiten sowie der Fähigkeit zur Raketenabwehr“, meinte Frank Sabath der sich auf 211 zivile Mitarbeiter im WIS abstützen kann.
Regierungsdirektor Dr. Stefan Köhne vom WIS referierte über die „Entwicklung mobiler B-Labore für die Detektion biologischer Kampf- und Gefahrstoffe.“ Dabei stellte anschaulich da, was Viren, Bakterien aber in erster Linie Toxine an Schaden anrichten können. „Wer Biostoffe als Waffe einsetzt, öffnet damit die Büchse der Pandora“, meint Dr. Köhne und präsentierte eine mobile, feldfähige B-Laborinfrastruktur.
Viele weitere Informationen und Neuigkeiten aus der Bundeswehr und über die Reservistenarbeit rundeten das umfangreiche und vielfältige Programm der Landesinformationstagung ab. Unmittelbar im Anschluss fand die Erweiterte Landesvorstandssitzung der Reservisten im gleichen Tagungshotel statt. Hierüber werden wir im nächsten Beitrag in Kürze berichten.