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Landesfeier zum Volkstrauertag 2019




Oberbürgermeister Jürgen Krogmann begrüßt am 16. November 2019 anlässlich der Landesfeier zum Volkstrauertag im Großen Sitzungssaal des Alten Rathaus der Stadt Oldenburg rund fünfzig geladene Gäste.

Foto: Alfred Claußen

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (links) und Prof. Dr. Axel Saipa (rechts), Regierungspräsident a.D. und Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., im Großen Sitzungssaal des Alten Rathaus der Stadt Oldenburg.

Foto: Alfred Claußen

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann eröffnet im ehemaligen Oldenburger Landtagsgebäude die Landesfeier zum Volkstrauertag 2019.

Foto: Alfred Claußen

Am Volkstrauertag gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft. Der nationale Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege und des Nationalsozialismus findet jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Zahlreiche Veranstaltungen sollen zum Frieden mahnen und zur Völkerverständigung beitragen. Seit 1952 ist der Volkstrauertag in der Bundesrepublik wieder nationaler Gedenktag. Seine Ursprünge reichen bis in das Jahr 1922 zurück.

In Niedersachsen fand die diesjährige Landesfeier zum Volkstrauertag in Oldenburg statt.

Reservisten unterstützten die Veranstaltung

Einige uniformierte Reservisten aus Oldenburg und dem Ammerland nahmen an der Veranstaltung teil. Dabei präsentierten die anwesenden Reservisten den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. bei den rund 350 Teilnehmern der Landesfeier.

Empfang im Alten Rathaus der Stadt Oldenburg und Gedenkfeier im ehemaligen Landtagsgebäude

Vor der eigentlichen Gedenkfeier begrüßten Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Prof. Dr. Axel Saipa, Regierungspräsident a.D. und Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. einige geladene Gäste im Großen Sitzungssaal des Alten Rathaus der Stadt Oldenburg. Dabei betonte der Oberbürgermeister die Freude der Stadt Oldenburg, diese Landesfeier kurz vor dem hundertjährigen Geburtstag des Volksbundes in Oldenburg durchführen zu dürfen.

Anschließend fand die öffentliche Feierstunde im Alten Oldenburger Landtag statt. Nach den Grußworten des Oberbürgermeisters und des Volksbund-Landesvorsitzenden hielt Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann aus Heidelberg die Gedenkrede. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das Oldenburgische Staatstheater. Das Totengedenken wurde durch Dr. Gabriele Andetta, Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, verlesen. Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Ammerland beteiligten sich mit einem Schülerbeitrag. Das Publikum dankte mit einem großen Applaus und die regionale Tageszeitung berichtete mit positiven Worten.

Nach der Nationalhymne wurden Kränze am Denkmal der Oldenburgischen Infanterie auf dem Theodor-Tantzen-Platz und am Mahnmal für alle Opfer des Nationalsozialismus in der Peterstraße niedergelegt.

Das Ehrenmal des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91 ist ein Kriegerdenkmal, das 1921 für die gefallenen und vermissten Regimentsangehörigen des Ersten Weltkriegs errichtet wurde. Es befand sich ab 1921 auf dem Oldenburger Schlossplatz und wurde 1960 an seinen heutigen Standort auf dem Theodor-Tantzen-Platz versetzt. Das Ehrenmal wurde von dem Bildhauer Hugo Lederer, der unter anderem auch das Hamburger Bismarck-Denkmal entwarf, nach dem Vorbild des Löwen von Chaironeia konzipiert.

Das Mahnmal für alle Opfer des Nationalsozialismus befindet sich vor dem Kulzurzentrum PLF in der Oldenburger Peterstraße. 175 Namen ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Geburtsdatum, der Geburtsort, die letzte Wohnung sowie das Todesdatum beziehungsweise das Datum ihrer Deportation sind auf der Gedenkwand des Mahnmals aufgeführt.

Über den Volkstrauertag

Der Volkstrauertag wurde auf Vorschlag des 1919 gegründeten Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Dieser Tag sollte ein Zeichen der Solidarität derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit den Hinterbliebenen der Gefallenen sein.

Im Jahr 1922 fand die erste offizielle Feierstunde im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Dabei rief Reichstagspräsident Paul Löbe eindringlich zur „Abkehr vom Hass“ auf und warb für Versöhnung und Verständigung. Ein Komitee, dem von den großen Glaubensgemeinschaften bis zum jüdischen Frauenbund viele verschiedene Verbände angehörten, erreichte unter Federführung des Volksbundes, dass der Volkstrauertag in den meisten Ländern des Deutschen Reiches gemeinsam begangen wurde: am Sonntag Reminiscere, dem fünften Sonntag vor Ostern.

In der Weimarer Zeit jedoch verlor die Trauer um die Gefallenen ihre gesellschaftlich verbindende Wirkung. Dies lag an der umstrittenen Deutung des Ersten Weltkrieges. Die politischen Kräfte, die am Volkstrauertag vermehrt dem Kampf und Leid der deutschen Soldaten gedachten und ihre Taten den nächsten Generationen zur Nachahmung empfohlen, wurden immer stärker. Nach ihrer Machtübernahme schrieb die nationalsozialistische Regierung diese Deutung 1934 gesetzlich fest: Der Volkstrauertag wurde auf den 16. März gelegt und zum staatlichen „Heldengedenktag“. Er sollte alle Deutschen in der Trauer vereinen. Aber alle, die aus politischen oder sogenannten rassischen Gründen nicht zur „NS-Volksgemeinschaft“ zählten, wurden aus dem Gedenken verbannt: wie beispielsweise die gefallenen jüdischen Weltkriegssoldaten. An dieser Propaganda beteiligte sich auch der seit 1933 bereitwillig gleichgeschaltete Volksbund.

Für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs wurde die Wehrmacht zuständig. Der Heldengedenktag wurde bis 1945 von der Wehrmacht und der NSDAP ausgerichtet. Die Richtlinien über Inhalt und Ausführung erließ der Reichspropagandaminister. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Volkstrauertag in Westdeutschland auf Betreiben des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1952 wieder als Tag der „nationalen Trauer“ eingeführt, in deutlicher Abgrenzung zum nationalsozialistischen Heldengedenken. Er ist durch Landesgesetze geschützt und liegt auf dem Sonntag zwei Wochen vor dem ersten Advent

Seit 1945 wird am Volkstrauertag auch der zivilen Opfer des Krieges gedacht. So treten neben die toten Soldaten auch Frauen, Kinder und Männer, die in den besetzten Ländern und in Deutschland zu Opfern von Krieg und Gewalt geworden waren. Von Anfang an riefen die Bundespräsidenten dazu auf, auch an die Opfer der Diktatur zu erinnern, an Menschen, die aus politischen, religiösen oder sogenannten rassischen Gründen verfolgt worden waren.

Heute wird am Volkstrauertag den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht und gleichzeitig zu Versöhnung, Verständigung und Frieden gemahnt.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.

Heute hat der Volksbund über 310 000 Mitglieder und aktive Spender sowie über eine Million Gelegenheitsspender und Interessierte. Mit ihren Beiträgen und Spenden, mit Einnahmen aus Erbschaften und Vermächtnissen sowie den Erträgen aus der jährlichen Haus- und Straßensammlung finanziert der Volksbund zu etwa 70 Prozent seine Arbeit. Den Rest decken öffentliche Mittel des Bundes und der Länder.

Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation am 16. Dezember 1919 – aus der Not heraus. Die noch junge Reichsregierung hatte Mühe, sich um die Gräber der Gefallenen zu kümmern. Diese Aufgabe übernahm der Volksbund, der sich als Vereinigung on „Angehörigen aller Gefallenen und Vermissten sowie derjenigen Körperschaften und Persönlichkeiten, die für die deutsche Kriegsgräberfürsorge Interesse hegen“ verstand. Er fand in Deutschland schnell eine breite Unterstützung. Bis Anfang der dreißiger Jahre baute der Volksbund zahlreiche Kriegsgräberstätten aus. Ab 1933 unterwarf sich die Führung des Volksbundes aus eigenem Antrieb der Gleichschaltungspolitik der NS-Regierung. Die Errichtung von Soldatenfriedhöfen des Zweiten Weltkrieges übernahm der Gräberdienst der Wehrmacht.

Ab 1946 legte der Volksbund in kurzer Zeit über 400 Kriegsgräberstätten in Deutschland an. Die Bundesregierung beauftragte 1954 den Volksbund, die deutschen Soldatengräber im Ausland zu suchen, zu sichern und zu pflegen.

Im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen erfüllt der Volksbund seine Aufgabe in Europa und Nordafrika. Er betreut 833 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten mit etwa 2,7 Millionen Kriegstoten. Mehrere tausend ehrenamtliche und 580 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen die vielfältigen Aufgaben der Organisation.

Nach der politischen Wende in Osteuropa nahm der Volksbund seine Arbeit auch in den Staaten des einstigen Ostblocks auf, wo im Zweiten Weltkrieg etwa drei Millionen deutsche Soldaten ums Leben kamen, d. h. mehr als doppelt so viele, wie auf den Kriegsgräberstätten im Westen ruhen. Diese Aufgabe stellt den Volksbund vor immense Schwierigkeiten: Viele der über hunderttausend Grablagen sind nur schwer auffindbar, zerstört, überbaut oder geplündert.

Nach 1989 richtete der Volksbund 331 Friedhöfe des Zweiten Weltkrieges und 188 Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg in Ost-, Mittel- und Südosteuropa wieder her oder legte sie neu an. 883 059 Kriegstote wurden auf 83 Kriegsgräberstätten umgebettet

Kriegsgräberstätten — zeitlose Mahnmale für den Frieden

Auf 1.369 Kriegsgräberstätten und zivilen Friedhöfen sind in Niedersachsen insgesamt 255.460 Menschen bestattet, die hier als Opfer von Krieg und Gewalt ihre letzte Ruhestätte erhalten haben.

Jedes Grab beinhaltet das Einzelschicksal eines Menschen, dessen Leben abrupt beendet wurde.

Sie sind eine ständige Mahnung für den Frieden!

Die Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland obliegt den örtlichen Kommunen oder Städten. Für die Pflege der deutschen Kriegsgräber im Ausland ist dagegen alleinig der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zuständig. Der Volksbund erbringt diese Arbeit ehrenamtlich unter Verwendung von Spendengeldern. Bei den Sammelaktionen, wie z.B. den Straßensammlungen im November sind häufig Bundeswehrangehörige – aktive Soldaten und zivile Mitarbeiter – als auch Reservisten und Fördermitglieder der örtlichen Kameradschaften des Reservistenverbandes zu sehen. Sie alle leisten gemeinsam einen wichtigen gemeinsamen Beitrag gegen das Vergessen.

Reservisten unterstützen die Arbeit des Volksbundes

Die Unterstützung der Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und die Teilnahme an den örtlichen Gedenkveranstaltungen am Volkstrauertag sehen viele Reservisten als ihre persönliche moralische Verpflichtung an. Nach Abzug der Bundeswehr aus der Fläche sind die Kameradinnen und Kameraden der Reserve in vielen Ortschaften die verbleibenden Uniformträger, welche bei den örtlichen Gedenkveranstaltungen das Militär repräsentieren.

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