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„Seemannsgarn muss auch sein…“




Leutnant Nariman Hammouti

Foto: Hans Jürgen Vogt

Marine Ehrenmal Laboe

Foto: Hans Jürgen Vogt

Oberst d.R. Manfred Schreiber (rechts) überreicht Flotillenadmiral Abry (Mitte) als Dank und zum Andenken eine Plakette des Verbandes und eine hochprozentige Spezialität aus seiner Heimatstadt Helmstedt. Auf dem Foto (links) Geschäftsführer der PBH André Lindner

Foto: Hans Jürgen Vogt

Dr. Ralf Bambach

Foto: Hans Jürgen Vogt

Denkmal zur Erinnerung an den Matrosenaufstand in Kiel

Foto: Hans Jürgen Vogt

  • Von Reservistenverband / Hans Jürgen Vogt und Manfred Schreiber (red)
  • 01.02.2020
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Die Landesgruppe Niedersachsen im Verband der Reservisten der Bundeswehr e.V. hat das Jahr 2019 mit einem schon traditionellen 7-tägigen Seminar abgeschlossen.

Durchgeführt wurde es in Kooperation mit der Politischen Bildungsstätte Helmstedt.

Die Seminarleitung lag in den bewährten Händen des Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachsen, Oberst d.R. Manfred Schreiber. Die Pädagogische Leitung hatte der Geschäftsführer der Politischen Bildungsstätte Helmstedt (PBH), Politikwissenschaftler Oberstleutnant d.R. André Lindner, übernommen.

Das Thema des Seminars lautete „Fazit 2019 – eine sicherheitspolitische Auswertung“.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer eröffnete Frau Leutnant zur See Nariman Hammouti das Seminar. Die Offizierin sprach über ihr Buch „Ich diene Deutschland“ und ihre Erfahrungen im Dienst. Quintessenz ihrer Ausführungen war -nach durchaus hitziger und intensiver Diskussion-, dass Antisemitismus und Ausgrenzung weder in der Bundeswehr noch in der Gesellschaft zu akzeptieren seien.

Fortgesetzt wurde das Seminar mit Dr. Ralf Bambach, einem hervorragenden Rhetoriker, der u.a. an der französischen Universität „Sorbonne“ gelehrt hat.

Dieser referierte über „Wegmarken des Traditionsverständnisses der Bundeswehr“.

Sein Spannungsbogen begann im Jahr 1919 mit der Gründung der Weimarer Republik, um nach nachdenklicher Rückschau auf das Jahr 1939 und Deutschlands Weg in den Flächenbrand des zweiten Weltkriegs über die Folgen des Krieges mit dem Jahr 1949 und „geteiltem Leid …?“ zu referieren. Sein positives Fazit zum Jahr 1989 ff., „es kommt zusammen, was zusammengehört“, fesselte die Teilnehmenden bis zum letzten Satz.


Am nächsten Tag mussten die Seminarteilnehmer früh aufstehen, denn es standen die Höhepunkte des Seminars an. Um 06:00 Uhr begann die dreitägige Exkursion nach Schleswig-Holstein.

Zunächst reiste die Gruppe nach Laboe bei Kiel. Hier stand eine Besichtigung mit Führung des Technischen Museums (U-Boot U995) und des Marine Ehrenmals an.

Ein erfahrener Seemann (aktiv zur Besatzung des in Laboe stationierten Rettungskreuzers gehörend), konnte fundiert beide Bauwerke gut erklären und Fragen beantworten.

Zum Abschluss wurde im Ehrenmal ein Kranz niedergelegt und der toten Kameraden der Kriege und der Bundeswehr gedacht.

Die Exkursion führte dann zum Kieler Rathaus. Zufällig, lief wie bestellt, die Oslo-Fähre vom Norwegen Kai aus. Es erwartete die Teilnehmer eine besondere Stadtführung. Der Rundgang stand unter dem Motto: „Vor 100 Jahren: Revolution in Kiel: Auf den Spuren des Militärs“. Nach dem Besuch des Rathauses wurden Schauplätze des „Matrosenaufstands“ besichtigt. Die Stadtführer konnte so viel erzählen und Fragen beantworten, dass die geplante Dauer von zwei Stunden lange überzogen wurde und man selbst im Dunkeln noch mehr sehen wollte.


Tag zwei der Exkursion begann mit der Fahrt nach Flensburg und dem Besuch der Marine Schule in Mürwik. In der Schule werden die Offiziere der Marine ausgebildet.

Den Teilnehmenden wurde eine große Ehre zu teil, indem der Kommandeur der Schule, Flottillenadmiral Abry, gebürtiger Helmstedter, begrüßte. In einem Statement erklärte er die mehrjährige Ausbildung der Marineoffiziere und dass die Grundausbildung auf einem Segelschiff wie der „Gorch Fock“ als Grundlage der seemännischen Ausbildung unerlässlich ist. Zurzeit beabsichtigt die Marine diese Ausbildung auf dem Segelschiff ‚Alexander von Humboldt‘ durchzuführen. Er machte auch deutlich, dass an Marineoffiziere besondere Anforderungen gestellt werden. Fragen zur Ausbildung wurden gerne von Admiral Abry beantwortet.

Nach einer heiteren Führung durch die Schule und die zugehörigen Außenanlagen, endete der Besuch mit der Teilnahme am Essen in der Truppenküche.

Als nächster Programmpunkt stand unter dem Stichwort „2019: Die Bundeswehr im Cyber- und Informationsraum“ nach einem kleinen Fußmarsch die Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr an.

Ein Oberstleutnant, selbst engagierter Reservist, stellte in einem Power-Point-Vortrag die Schule vor und beantwortete Fragen. Ein Rundgang und die Vorstellung der örtlichen Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildungsstelle (ZAW), sowie eine abschließende Kaffeetafel in der OHG rundeten den Tag ab.

Nach der Ankunft in der Unterkunft wartete ein vorweihnachtliches Essen auf die Teilnehmenden. Es soll vorgekommen sein, das zu später Stunde nachhaltiges Seemannsgarn gesponnen wurde.


Schließlich erfolgte am letzten Tag noch eine Exkursion in die Landeshauptstadt Kiel. Hier wurden die Seminarteilnehmer im Schleswig-Holsteinischen Landtag von Jörg Hansen MdL im Plenarsaal erwartet.

Es wurde über die sicherheitspolitischen Herausforderungen aus Sicht des föderalen Systems der Bundesrepublik mit den Aspekten der Innenpolitik und des Katastrophenschutzes diskutiert. Eine Hausführung durch das Gebäude und die Fahrt mit einem selten gewordenen Paternoster waren auch ein Erlebnis.

Nach einem kurzen Abstecher entlang der Kieler Förde bis zum Tirpitzhafen der Marine hieß es, Kurs aufnehmen Richtung Helmstedt.


Die Besuche der Weihnachtsmärkte zum Abschluss der Tage in Kiel und Flensburg mit einem Glühwein (?) soll aber kein Geheimnis bleiben!

In Helmstedt angekommen konnte nach dem Abendessen wieder in der „Kellerklause“ die Kameradschaft, wie an allen Abenden zuvor, gepflegt werden.

Das Seminar endete mit dem Referenten, Historiker Dr. Dirk Alt. Unter der Überschrift: “2019: Fazit!“ berichtet er was uns im Jahre 2019 sicherheitspolitisch bewegt hat, bzw. was uns 2020 bewegen könnte. Hierbei wurden die Ereignisse, wie z.B. das Attentat von Halle angesprochen.

Nach einem Abschlussgespräch konnten die Seminarteilnehmer, mit den neu gewonnen Erkenntnissen und den nicht zu unterschätzenden kameradschaftlichen Bekanntschaften, die Heimreise antreten.

Eine ereignis- und lehrreiche Woche war zu Ende!

Anmerkung:

Die Landesgruppe Niedersachsen führt monatlich ein sicherheitspolitisches Seminar in Kooperation mit der PBH durch. Auch Reservistinnen und Reservisten sowie interessierte Bürger aus anderen Landesverbänden können daran teilnehmen. Die Ausschreibungen zu den Seminaren findet man unter: https://www.reservistenverband.de/niedersachsen/termine/

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