Auch ihn hatte es eiskalt erwischt: Stabsunteroffizier der Reserve Kai Lassan aus Salzhemmendorf ist im Zivilleben als Busfahrer für ein Reiseunternehmen tätig. Durch die Zwangspause in den letzten Wochen und Monaten kam der ausgebildete Sanitäter auf die Idee, sich für eine aktive Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
„Ich wollte nicht untätig zu Hause rumsitzen und nichts tun“ – so Lassan. So dauerte es auch nicht lange und er bekam einen Zuziehungsbescheid zum Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“ (Kdo SES) in Leer. Dort wurden ein Gesundheitscheck sowie eine Teileinkleidung durchgeführt.
Kurzdarauf flatterte auch schon der Heranziehungsbescheid für den Zeitraum vom 27. April bis zum 29. Mai ein. Es ging direkt zum Sanitätsunterstützungszentrum in Kiel. Nach einer Einweisung und einem Impfdienst wurde am Folgetag die Zuteilung zu den unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen durchgeführt.
Stabsunteroffizier Lassan wurde nach Hamburg in Marsch gesetzt und mit anderen Kameraden in einem Appart-Hotel mit Einzelzimmern untergebracht, was der Vorbeugung einer eventuellen Ansteckung diente. Dann begann die Arbeit in der Stiftung „Zu Hause im Alstertal“, einem Veteranenheim für deutsche Soldaten. Hier wurde das Personal durch die insgesamt acht Sanitätssoldaten vor Ort bei der Pflege der Patienten als gleichwertige Mitarbeiter unterstützt. Zusätzlich trugen allgemeine, nicht fachbezogene Tätigkeiten, von aktiven Soldaten der Aktion „helfende Hände“ aus Appen und Heide zu einem guten Gelingen bei. „In der ersten Zeit waren die Bewohner etwas zurückhaltend und in sich gekehrt. Kein Wunder, durften sie doch keine Besucher empfangen“ so Lassan. „Relativ schnell baute sich jedoch Vertrauen in uns und unsere Arbeit auf. Man konnte beobachten, wie die Bewohner regelrecht aufblühten“.
Am Ende des Einsatzes wurden die Soldatinnen und Soldaten vom Stiftungsvorsitzenden Karl Heid persönlich bei einer kleinen feierlichen Zeremonie verabschiedet.
Das siebenköpfige Team ist in dieser Zeit eng zusammengewachsen blieb nach dem Einsatz in regem Kontakt. So wird zum Beispiel gerade eine gemeinsame Teilnahme am Nimwegen-Marsch im nächsten Jahr geplant.
Nach seiner Registrierung als Reservist ist Lassan der Reservistenkameradschaft Coppenbrügge beigetreten und hat sogleich einen Antrag auf Langzeit-MOB-Zuziehung gestellt, um so für der Bundeswehr für 300 Tage zur Verfügung zu stehen. Vorbildlich!