Bei der dritten AKRO-Veranstaltung am 18. November, referierte Hauptfeldwebel d.R. Eduard Mirwald über den Überfall auf die Wache der Standortmunitiosnsniederlage 461/1 in Landsweiler bei Lebach. Bei diesem nächtlichen Überfall am 20. Januar 1969, wurden vier Wachsoldaten des Fallschirmjägerbataillons 261 ermordet.
Der Vortrag war methodisch recht gelungen gestaltet. Er begann mit einem kurzen Rückblick in diese Zeitepoche, ergänzt durch zeitgenössische Fotografien.
Ausschnitte aus der entsprechenden ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ mit Eduard Zimmermann standen am Beginn der eigentlichen Darstellung des Überfalls. Zahlreiches Bildmaterial über die Lage, das Objekt, den Tathergang und den Ermittlungen, wurden in diesem Vortag präsentiert. Daran schlossen sich Ausführungen über das Verhalten der Wache, bzw. Wachverfehlungen an, die den Überfall eigentlich erst ermöglicht hatten. Unfassbar und tragisch ist aber die Tatsache, das die zwei Täter aus niederen Beweggründen, vier Bundeswehrsoldaten, die teiweise bereits Familienväter waren, kaltblütig ermordeten. Der fünfte Wachsoldat hat mit schwersten Verletzungen den Überfall überlebt. Der Überfall und der Mord an den Wachsoldaten von Lebach gilt bis heute, als einer der schwerste Angriffe auf Bundeswehreinrichtungen innerhalb der Bundesrepublik.
Den zweiten Teil bildeten Berichte über die Aufklärung dieses Falles mit den damals modernsten Methoden der Kriminaltechnik. Bereits im April 1969 konnte die zwei Haupttäter und ein Tatbeteiligter festgenommen werden. Das Landgericht Saarbrücken veruteilte die zwei Haupttäter im August 1970 zu lebenslangen Freiheitsstrafen. Der Drittbeteiligte wurde zu sechs Jahren Freiheitsstrafe wegen Beihilfe zum Mord verurteilt.
Zwei der verurteilten Täter haben heute ihre Strafe verbüßt. Der dritte Haupttäter ist noch in Haft, da er eine vorzeitige Entlassung strikt ablehnt.
Die Gräber der gefallenen Fallschirmjäger sind aufgelassen, und nur ein Gedenkstein ruft noch Erinnerungen wach.
„DEN TOTEN ZUM GEDENKEN, DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG“
Den Ausklang dieser Jahresabschlussveranstaltung bildete das schon traditionelle „Currywurstessen“ und begann danach eine Runde mit vielen Einzelgesprächen.
BU
Der Referent Hauptfeldwebel d.R. Eduard Mirwald
Teilnehmer der Veransatltung
Gedenkstein mit den Namen der ermordeten Wachsoldaten
Fotos: Uwe Hartmann /Wikipedia