Bei der gut besuchten Jahresabschlussveranstaltung des AKRO am 24.11.22 referierte der Brandrat der Braunschweiger Berufsfeuerwehr Thomas Hickmann zu dem sehr aktuellen Thema des Bevölkerungsschutzes.
Zu Beginn seiner Ausführungen stand eine Vorstellung der Braunschweiger Feuerwehr bestehend aus Berufsfeuerwehr (392 Mann) und der freiwilligen Feuerwehr (1222 Mann). Letztere wird entsprechend der Dislozierung alarmiert, wenn Teile der Berufsfeuerwehr im Einsatz sind, um den Brandschutz in Braunschweig weiterhin zu gewährleisten. Dabei stützt sich die Berufsfeuerwehr auf zwei Wachen, Tunicastraße und Heidberg.
Die Einsätze ergaben prozentual 6,4 % Brände, 72 % Rettungsdienst und 17,4 % Hilfeleistung. Der Einsatzzahl im Bereich Rettungsdienst könnte erheblich geringer sein, wenn nur die wirklichen Notfälle versorgt werden müssten.
Der Bevölkerungsschutz gliedert sich in die Aufgabenbereiche Zivilschutz und Katastrophenschutz. Dabei ist die Kernaufgabe der öffentlichen Verwaltung in Krisenzeiten die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge. Allerdings ist die heutzutage weitverbreitete Meinung der Bevölkerung, dass nur der Staat dafür zuständig ist. Sowohl die Politik als auch die Bevölkerung müssen für diese Problematik erst wieder sensibilisiert werden. Folglich sollte jeder auch für sich diesbezüglich Vorsorge treffen.
Zu den Kräften des Bevölkerungsschutzes zählen im Wesentlichen die Verbände der „Blaulichtfraktion“ mit unterschiedlichen Unterstellungsbereichen. Daher ist deren Koordination ein wesentlicher Schwerpunkt des Bevölkerungsschutzes. Bei entsprechender Zusammenarbeit hätte die Katastrophe im Ahrtal nicht so extrem ausfallen müssen. Bei einem Zusammenbruch des Stromnetzes wie einmal in NRW gäbe es in BS doch einige Probleme. Dagegen ist die Versorgung mit Wasser durch Notbrunnen gesichert.
Schutzbauten sind in BS zurzeit nicht vorhanden, ebenso wie Sirenen. Aber man arbeitet daran. Zum Vergleich: auch heute noch ist in der Schweiz für jeden Bürger ein Schutzraumplatz vorhanden!
Fazit: Seit der Wende, „man ist ja nur von Freunden umzingelt“, hat man den Bevölkerungsschutz in Deutschland extrem schleifen lassen. So bedauerlich der Krieg in der Ukraine auch ist, so führt er doch erheblich zum Nachdenken.
BU
Titelbild: Thema
Foto 1: v.l. Brandrat Thomas Hickmann, Oberstleutnant d.R. Uwe Hartmann
Foto 2 u. 3.: Teinehmer der Veranstatung
Fotos: Ulf Deventer, U. Hartmann