Traditionelle Grünkohlwanderung
Das Grünkohlwandern ist fester Bestandteil norddeutscher Tradition. Nun – Grünkohl nimmt wunderbar Geschmack an von all den guten Dingen, die mit ihm in einen großen Kochtopf landen. Umso besser ist sein Genuss also nach mehrmaligem Aufwärmen.
Und wichtig sind ebenso die dazu gereichten Getränke, ob frisch vom Fass oder eiskalt aus Reif beschlagener Flasche.
Die Wingster Reservisten folgten der Tradition, wie in jedem Jahr, und trafen sich zunächst am Dorfgemeinschaftshaus, um mit bepacktem Bollerwagen den Weg durch den Wingster Wald anzutreten. Obergefreiter der Reserve Michael Glüsing hatte alles sorgfältig vorbereitet, was auch durch sehr gute Beteiligung der Beteiligten belohnt wurde. Nur der Wettergott wollte lieber Regen als winterliche Schneeflocken, was aber waschechte Soldaten nicht stören sollte.
Sie hatten ihren Frostschutz, auch im Regen geniessbar, dabei und auch Kuchen fürsorglicher Ehefrauen, die an ihre Männer gedacht hatten. Diese durften sich wieder vielfältig über Erlebnisse aus aktiver Zeit, meistens Anekdoten, aber auch aktuelle Themen gemeinschaftlicher Arbeit austauschen.
Zu guter Letzt ging es aber bei „Bärbel“, also im Gasthaus zur Linde, in die warme Stube. Dort wartete das Gasthaus mit gut belegten deftigen Platten, dampfenden Kartoffeln und vollen Grünkohlkummen auf, üppige Fleischplatten aus der Region inbegriffen – wenn dort noch jemand nicht zufrieden sein sollte, dem ist nicht mehr zu helfen.