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Schlacht um die Seelower Höhen forderte zehntausende Todesopfer




Die Überwachungszentrale

Im sicherheitspolitischen Wochenendseminar, das die Kreisgruppe Harz im Reservistenverband in Kooperation mit der Politischen Bildungsstätte Helmstedt e.V. (PBH) jetzt durchgeführt hat, stand unter dem Thema „Deutschland und sein Militär – eine Beziehung im Wandel der Zeiten“ eine Exkursion zu zwei militärhistorischen Plätzen in Brandenburg auf dem Programm.

Unter der Leitung des Leiters der PBH, Diplom-Politologe André Lindner, besuchten die sicherheitspolitisch interessierten Reservisten die Gedenkstätte Seelower Höhen und den Atombunker des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR (MfNV).


Tor und Wache zum Bunkerbereich

Atombunker Harnekop

Der Bunker „Harnekop“ war als Hauptführungsstelle des MfNV im Kriegsfall vorgesehen und befindet sich etwa 50 km nordöstlich von Berlin im Ortsteil Harnekop der Gemeinde Prötzel bei Strausberg in Brandenburg. Die ehemalige militärische Anlage der Nationalen Volksarmee (NVA) erreicht man über einen mit Betonplatten ausgelegten Waldweg.

Die Bunkeranlage wird mit einem doppelten Stromzaum gesichert. Am Eingang zur Parkzone (Wache 3) weht eine DDR-Flagge. Von hier aus war kein Einblick zur Bunkeranlage möglich.

Die mit einer Stahlplatte abgedeckte Bunkeranlage wurde von 1971 bis 1976 gebaut, ist 63 m lang, 39,90 m breit und 21,55 m tief. Sie steht in einer verschweißten Stahlwanne auf einer 2,80 m dicken Bodenplatte und hat 84 Mio. Mark gekostet. Die Temperatur beträgt um die 10°C. In einem atomaren Krieg hätten bis zu 455 Personen (Gefechtsbesatzung) 25 Tage ihr Leben verlängern können. Die Anlage war von 1976 bis 1990 in Betrieb, aber nicht ständig besetzt. Sie wurde nur betriebsbereit gehalten. Im dem heute militärhistorischen Denkmal durfte nur der Kommandant eine Waffe tragen.

Die Seminarteilnehmer informierten sich in zwei Gruppen zunächst über die im Erdgeschoss des in Tarnfarbe angestrichenen Stabsgebäudes ausgestellten Exponate, und gingen anschließend über Treppen durch das Labyrinth der dreigeschossigen Bunkeranlage. Hierbei wurden sie von zwei sachkundigen ehemaligen NVA-Offizieren begleitet. Die Bausubstanz hat in den inzwischen stillgelegten fasst 30 Jahren sehr gelitten. Die einzelnen Bereiche können mit tonnenschweren druck- und gasdichten Stahltüren geschlossen werden. Die Soldaten der Reserve zeigten sich von den vielen Gängen, Schleusen und Funktionsräumen, die teilweise mit modernster Technik aus der damaligen Zeit ausgestattet sind, sehr beeindruckt.


Blick über die Gräber sowjetischer Soldaten auf das Schlachtfeld. Am linken Bildrand verläuft die ehem. Reichsstraße 1

Gedenkstätte Seelower Höhen

Auf dem Museumsvorplatz und Soldatenfriedhof sowie am Ehrenmal schilderte der 1968 in Ostberlin geborene Tobias Voigt eindrucksvoll die grausamen Ereignisse der erbitterten und verlustreichen Kämpfe um die Seelower Höhen.

Vom 16. bis 19. April 1945 sind bei der größten Schlacht auf deutschem Boden mehr als 80.000 Soldaten ums Leben gekommen. Die 9. Armee der deutschen Wehrmacht unter General Theodor Busse mit rund 100.000 Soldaten, konnte die Rote Armee unter Marschall Georgi K. Shukow, die knapp einer Million Rotarmisten und rund das zehnfache an Waffen hatte, nicht aufhalten. An der Schlacht waren auch Soldaten der 1. Polnischen Armee beteiligt.

Das Schlachtfeld liegt vor den Seelower Höhen im Oderbruch, etwa 70 Kilometer vor Berlin entfernt, ist rund 70 km breit und 45 km tief. Mittendurch verläuft die ehemalige Reichsstraße 1.

Auf dem 1972 vor dem Museum angelegten Platz stehen auf Betonplatten in den inzwischen verblassten Farben Schwarz, Rot und Gold vier Artilleriegeschütze und ein Panzer vom Typ T-34/85 der Sowjetarmee, die in Richtung Westen zeigen. Die 76 mm-Kanone und 152 mm-Haubitze sowie der 120 mm-Granatwerfer und Geschosswerfer BM 13-16 (Stalinorgel) wurden bei der Schlacht um die Seelower Höhen eingesetzt.
Auf dem Museumsvorplatz fanden unter anderem Vereidigungen von Soldaten der Nationalen Volksarmee und Appelle der DDR-Jungorganisation statt.

Auf dem höchsten Punkt der Gedenkstätte hat nach dem Zweiten Weltkrieg die Sowjetunion ein Ehrenmal angelegt, das am 27.11.1945 eingeweiht worden ist. Auf dem Sockel steht eine große Bronzeskulptur, die von den sowjetischen Bildhauern Lew Kerbel und Wladimir Zigal geschaffen wurde. Sie zeigt einen Soldat der Roten Armee mit einer Maschinenpistole, der sich auf dem Turm eines zerstörten deutschen Panzers stützt. Darunter steht in russischer Schrift: „Ewiger Ruhm den Helden, gefallen in den Kämpfen mit den faschistischen Eindringlingen für die Freiheit und Unabhängigkeit der Sowjetunion.“

Im Museum informiert die Dauerausstellung über die Ereignisse der Schlacht um die Seelower Höhen im Frühjahr 1945 in Wort und Bild und mit einigen Exponaten.

Fazit: Die investierte Freizeit war sehr abwechslungsreich, interessant und informativ.

Text/Fotos: Helmut Gleuel
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