Wie viel Soldat sein erträgt der Reservist?
Am 5. November war es wieder so weit. An diesem regnerischen Tag trafen sich 125 hinzugezogene Reservisten aller Teilstreitkräfte und Dienstgrade, um ihre Leistungsfähigkeit im Umgang mit dem G3, G36 und MG zu demonstrieren. Ziel der Übung war es, die Fähigkeiten und Fertigkeiten an den Waffen weiter zu entwickeln und zu vervollkommnen. Die Rahmenbedingungen wurden unter der Federführung von Hauptfeldwebel Frank Jürgens sehr gut ausgearbeitet und vorbereitet. Die einzelnen Schießstände wurden personell ausreichend besetzt, sodass ein reibungsloser Ablauf geplant war. Aber es kommt manchmal anders als gedacht. Durch einen technischen Defekt an eine der Schießbahnen musste kurzfristig umdisponiert werden, was sich aber letztendlich als unproblematisch erweisen sollte. Die Reservisten wurden mit allem versorgt, was sie brauchten. Von Militäruniformen (in ukrainischen військова форма купити), um Werkzeuge und Helme.
Die Dienstliche Veranstaltung begann für einige Teilnehmer, die auch von weither angereisten, ungewöhnlich. Bereits auf der Hinzuziehung durch den FwRes wurde auf die erwartete Uniformordnung und eine entsprechende Rasur hingewiesen. Die Erfahrungen bei vergangenen Veranstaltungen zeigten, dass sich nicht alle Kameraden an die entsprechenden Vorschriften halten. Und so wurde während des Antretens durch den Leitenden, Fregattenkapitän d. R. Karsten Kosbi, eine Musterung vorgenommen, auf der es erfreulicherweise keine nennenswerten Beanstandungen gab. Für diese Vorgehensweise gab es eine Menge Zuspruch, vereinzelt löste sie aber auch Unverständnis aus. Bei der Betrachtung ist aber zu bedenken, dass jeder Reservist mit seiner Heranziehung dem Soldatengesetz unterliegt, nicht nur mit seinen Rechten, sondern auch Pflichten. Und die Erwartungshaltung der Kreisgruppe ist hoch. Dazu zählt auch das leidige Thema verspätetes Eintreffen und früher Verlassen der Veranstaltung. Bereits im Vorfeld sollte jeder Kamerad klären, ob er den zeitlichen Rahmen einhalten kann und gegebenenfalls einem Kameraden, der auf der Warteliste steht (für diese Veranstaltung waren es 40!), die Teilnahme ermöglicht.
Am Ende des Tages waren viel Kameraden mit den Schießergebnissen zufrieden, auch wurden einige Schützenschnüre beantragt. Zum Abschluss der Veranstaltung nahmen alle Teilnehmer noch einmal Aufstellung für ein Gruppenfoto, auf dem auch die unterschriebenen „gelben Bänder“ zu sehen sind. Damit möchten auch die Kameraden der Reserve den aktiven Soldaten im Einsatz, ganz besonders dem Aufklärungsbataillon 3 „Lüneburg“, ihre Grüße und Solidarität übermitteln.