Nachdem wir die drei Zehn-Mann Schlauchboote mit Gerät von den Pionieren aus Klietz bei Stendal bekommen haben, beginnt für die Aufbaugruppe der Tag schon um 0600 im T- Bereich der TKK
mit dem Verladen der Boote und des Materials. Von 0700 bis 0800 trifft sich die Übtruppe auf dem Panzerwaschplatz in Wendisch Evern.
Nach dem Antreten und einer kurzen Ansprache mit Vorstellung der drei Bootsführer durch den gesamtleitenden Hauptfeldwebel d. R. Frank Jürgens geht es mit Fahrzeugen der BW- Fahrbereitschaft zum Einsetzpunkt nach Wichmannsburg bei Bienenbüttel. Dort wird das Material von allen Teilnehmern abgeladen und die Bootsführer beginnen mit ihren Mannschaften die Schlauchboote aufzubauen. Als diese einsatzbereit auf der Wiese stehen, beginnt der Leitende mit der Ausbildung “ Grundfertigkeiten im Gelände und Grundlagenschulung für die Schlauchboote, dem Gerät und den Bewegungsabläufen mit den dazugehörigen Kommandos“. Ein wichtiger Aspekt sind die Sicherheitsbestimmungen und der Umgang mit den Schwimmwesten. Außerdem gab es eine Einweisung in den Gebrauch eines Multitools (мультитул).
Anschließend übernehmen die drei Bootsführer Hauptfeldwebel d. R Jürgens, Stabsbootsmann d. R. Hauptfleisch und Obergefreiter d. R. Schmidt ihre Boote und die Fahrt konnte beginnen.
Alle drei Schlauchboote legen ohne Probleme auf der Ilmenau bei Wichmannsburg ab. In einem Abstand von ca. 50 Metern paddelten wir die Ilmenau flussabwärts in Richtung Deutsch Evern.
Die Landschaft an und um die Ilmenau ist geprägt von schönen Wiesen, Wäldern und Flusslandschaften. Wirklich schön!
Während der Fahrt stellte sich heraus, dass das Steuern eines so großen Schlauchbootes, auch mit dem vollen Einsatz der Besatzung, nicht ganz so einfach ist. Einige Äste ragen über die Ilmenau, denen wir auch nicht ausweichen können. So manche Feldmütze landet da im Wasser.
Natürlich wechseln die Mannschaften sich am Steuerpaddel ab, so dass jeder das Boot einmal steuern und befehligen kann. In meinem Boot war der Fregattenkapitän d. R. Kosbi der höchste Dienstgrad in der Besatzung, so dass unser Schlauchboot kurzum zur Fregatte befördert wird. Ein großer Spaß für alle Beteiligten.
Nach gut 18 km an schöner Landschaft vorbei und einigen Kontakten mit anderen Bootsbesatzungen, die auf der Ilmenau kreuzen, erreichen alle drei Bootsbesatzungen fast trocken die Aussetzstelle in Deutsch Evern. Es ist den Bootsbesatzungen nach gut vier Stunden anzumerken, dass auch das Stromabwärtsfahren auf der Ilmenau anstrengend seien kann.
Schnell werden die Boote verladen und wir verlegen zurück in die TKK. Dort werden die Boote gründlich gereinigt, bevor sie am Folgetag durch vier Kameraden der RK Adendorf zurück nach Klietz verbracht werden können.
Nach kurzem Abschlussantreten und zufriedenen Gesichtern lockte der Geruch und das Knistern der Holzkohle vom Grill, den der Stabsbootsmann d. R. Hauptfleisch und die FWRes Dugo und Schmidt vorbereitet haben. Am Ende gehen alle mit dem Wunsch auseinander: „Das müssen wir wiederholen!“