Das alljährlich im November stattfindende Schulschießen wirft wieder seine Schatten voraus, ist es doch eines der Höhepunkte im Veranstaltungskalender unserer Kreisgruppe. Aus diesem Grunde findet auch immer eine vorbereitende Waffen- und Geräteausbildung im Umgang mit Handfeuerwaffen statt. Ziel ist es, alle Reservisten für das Schießen auf dem Standortübungsplatz am 04.11.2017 fit zu machen. Für die meisten Teilnehmer ist es eine Auffrischung ihrer Kenntnisse, Fähig- und Fertigkeiten im Umgang mit den STAN-Waffen G36 und P8. Aber es gibt auch immer wieder andere Waffen, sei es z. B. das Gewehr G3 oder die MP7, die dieses Mal mit in das Ausbildungsprogramm aufgenommen worden sind. Diese kennen die Kameraden von früheren Übungen, haben sie aber teilweise seit vielen Jahren nicht mehr in den Händen gehalten.
Und so haben sich 53 Teilnehmer aus ganz Norddeutschland zur Waffen- und Geräteausbildung in die Theodor-Körner-Kaserne nach Lüneburg begeben. Unter der Leitung von Stabsfeldwebel d. R. Nils Leuenberger, Beauftragter Militärische Ausbildung, reaktivieren die Teilnehmer ihr Wissen aus der Waffenausbildung, erhalten aber auch wichtige Basics, die der eine oder andere noch gar nicht kannte. Leuenbergers pragmatische Beschreibung „Lecken, Schmecken, Anfassen“ motivierte die Reservisten, sich intensiv mit den Waffen zu beschäftigen. Die Soldaten haben die Möglichkeit, auch alte, nie beantwortete Fragen aus ihrer teilweise lange zurückliegenden Dienstzeit „heraus zu kramen“, die ihnen beantwortet werden konnten. Und das nicht nur zum Gewehr G3, welches auch Jahrzehnte nach seiner Einführung immer wieder Detailfragen zur Handhabung aufwirft. Aber auch bei den heutigen STAN-Waffen P8 und G36 zeigt es sich, dass die Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Handhabung dieser Waffen immer wieder geübt werden muss.
Der Leitende und die Ausbilder an den Stationen messen den in der Weisung der Bundeswehr für das Schießen mit Handwaffen aufgeführten Sicherheitsfragen große Bedeutung zu und stellen diese in den Mittelpunkt der sorgfältigen Ausbildung. So werden z. B. auch die Änderungen bei der Übergabe von Handwaffen an die Teilnehmer weiter vermittelt. Die durchweg guten MP7-Schießergebnisse im AGSHP belegen, dass die Botschaft „angekommen“ ist.
Als durchweg gestandene Soldaten und zum Teil darüber hinaus als aktive Sportschützen, können die Ausbilder ihr umfangreiches theoretisches Wissen und ihre gelebte Praxis sowohl an die jüngeren als auch an die älteren Kameraden weitergeben. Dieses Engagement und die wieder einmal sehr guten organisatorischen Rahmenbedingungen, souverän gesetzt durch die Feldwebel Reserve, Stabsfeldwebel Constantino Dugo und Stabsfeldwebel Hans-Georg Schmidt, schaffen die Lernumgebung zum Erfolg. So ist es kein wirklicher Punktabzug, wenn der Leitende kritisch angemerkt, dass die geplante Ausbildung an der Lafette wegen eines leider nicht bereitgestellten Fahrzeugs aus dem Programm gestrichen wird.
Das Prädikat einer rundum gelungenen Ausbildungsveranstaltung kann allen Beteiligten der Kreisgruppe Lüneburg auch so getrost verliehen werden.