Volkstrauertag 2022 in Lommel/Belgien
Reservisten der RK Meppen und Soldaten des Kommando SES Leer führten in der Zeit vom 07. – 11. November 2022 einen Pflegeeinsatz auf dem Soldatenfriedhof Lommel/Belgien durch.
Aufgrund der im selben Zeitraum teilnehmenden Schulklassen aus Belgien und Deutschland (Bad Zwischenahn) wurden die Reservisten/Soldaten nicht in der Jugendbegegnungsstätte Lommel (JBS), sondern in einem Wohntrakt der belgischen Armee im Kamp Beverlo in Leopoldsburg untergebracht.
Das Kamp Beverlo in Leopoldsburg ist der größte Truppenübungsplatz in Belgien und wurde bereits im Jahr 1850 durch den belgischen König nach dem sogenannten „belgischen Aufstand“ von 1830 – 1839 gegen die Niederlande, mit heute insgesamt 55 qkm, ausgebaut.
Die für die Reservisten/Soldaten vorgesehene Aufgabe bestand in der Pflanzung von 35.000 Stück Heide (Erika), die zwischen den einzelnen Kreuzen in vorher auszustechenden Löchern eingesetzt wurden.
Unterbrochen wurde die Arbeit am Samstag durch einen Besuch der Altstadt von Hasselt mit dem Dombesuch und anschließender Besichtigung des Genever-Museums. Am Sonntag halfen die Reservisten/Soldaten durch logistische Unterstützung, wie z.B. Auf- und Abbau von Stuhlreihen, der Lautsprecheranlage sowie Gestellung als Parkplatzeinweiser für die jährlich anstehende Gedenkfeier, zum Volkstrauertag, der mit der Teilnahme des Deutschen Botschafters, weiterer Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft sowie Militär und vielen anderen Gästen und Zuschauern, wie in all den vorausgegangenen Jahren, ein eindrucksvolles Zeichen für Frieden und Freiheit der Völker setzte. Auch beim anschließenden Empfang in der Jugendbegegnungsstätte Lommel (JBS) halfen und unterstützten die Reservisten/Soldaten das Personal der JBS, wobei auch zwischendurch mit vielen Anwesenden anerkennend über unsere Tätigkeit auf dem Soldatenfriedhof diskutiert und gesprochen wurde.
Die Einladung des Friedhofverwalters zu Gesprächen mit Ortsansässigen bei einem großen Lagerfeuer auf einem abgeernteten Feld, mit Speck vom Grill und diversen Getränken sowie das Pizzaessen auf seinem Hof wurden gerne angenommen und waren eine dankbare Abwechslung nach getaner Arbeit.
Die Folgewoche sah die Reservisten/Soldaten wieder auf dem Friedhof, wo am Donnerstag, nach 6 Tagen Arbeit insgesamt 50 Kreuzreihen mit je 600 Stück Heide als bepflanzt und der Einsatz bei besten Witterungsbedingungen als beendet gemeldet werden konnte.
Zum Abschluss wurde vor einem Kreuz eines unbekannten deutschen Soldaten eine kleine Gedenkfeier abgehalten und ein Blumengesteck im Gedenken an alle Kriegstoten niederlegt.
Am nächsten Tag erfolgte die Verabschiedung bei den örtlichen Beteiligten und es ging nach vollendeter Arbeit in Richtung Meppen und Leer.
Manch einer stellte sich während der Rückreise insgeheim die Frage, war dies wohl unser letzter Einsatz?