Ausbildungswochenende bei der Reservisten-Kreisgruppe Nienburg-Diepholz
NIENBURG. 105 Reservisten aus den Landesgruppen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen waren kürzlich beim Ausbildungswochenende dabei, zu dem die Kreisgruppe Nienburg-Diepholz im Reservistenverband eingeladen hatte. Während die Kreisgruppe Nienburg Diepholz federführend gewesen ist, wirkten auch Mitglieder der Kreisgruppen Osnabrück und Hannover an der Organisation und Durchführung der Veranstaltung mit.
„Das Resonanz war wirklich gut“, freute sich Till Engelbart (OLt d. R.). Er war als Leitender verantwortlich für die Durchführung der Ausbildung, die in den vergangenen Monaten mit erheblichem Aufwand vorbereitet worden war.
Zum Auftakt wurden die Teilnehmer vom Vorsitzenden der Kreisgruppe, Oberstabsfeldwebel d. R. Dieter Habbe, begrüßt. Auch Stabsfeldwebel Stephan Tieben, Feldwebel für Reservistenangelegenheiten hieß die Reservisten in der Nienburger Clausewitz-Kaserne willkommen. Nach langer Zwangspause bildete das Wochenende den ersten Schritt in Richtung Normalität, was die Aus- und Fortbildung von Reservisten angeht. Ein komprimiertes Programm mit einer straffen Abfolge von Theorie und Praxis wählten die Organisatoren ganz bewusst, um möglichst umfassende Inhalte intensiv vermitteln und die zur Verfügung stehende Zeit optimal ausnutzen zu können. Im Mittelpunkt des mehrtägigen Programms stand neben der Umschulung bezüglich des Sturmgewehrs G 36 und der Pistole P 8 nach dem neuen Schießausbildungskonzept der Bundeswehr auch eine Ausbildung für Ausbilder, in deren Fokus das Maschinengewehr MG 5 stand.
„Damit trägt die Bundeswehr der Tatsache Rechnung, dass die Ausbildung den konkreten Erfordernissen in Einsätzen angepasst werden muss“, erklärt Engelbart.
Die Entwicklung von einer Verteidigungsarmee hin zu einer Einsatz- und Bündnisarmee habe unzählige Veränderungen mit sich gebracht. Auch heute noch ist durchaus Bedarf an Anpassungen und der Schließung, langjährig beschrittener Wege. Gefechte über lange Distanzen, so hat die Realität gezeigt, gehörten vielfach der Vergangenheit an. Konfrontationen im Straßen- und Häuserkampf mit zahlreichen Parametern, die das Geschehen beeinflussen, stünden heute vielmehr im Mittelpunkt als statische Einsatzszenarien, bei denen im Vorfeld der Ausgang schon annähernd absehbar gewesen ist. Dies müsse sich verstärkt auch in der Ausbildung von Reservisten niederschlagen, auf die die aktive Truppe in Zukunft wohl noch stärker als bisher setzen wird.
In einem solchen Rahmen, wie kürzlich gewählt, ist in Nienburg erstmalig verfahren worden.
Till Engelbart: „Im Großen und Ganzen war das für uns so eine Art Feldversuch. Wir werden aber von den Einheiten hier am Standort super unterstützt. Ein großes Lob auch an den Feldwebel für Reservistenangelegenheiten.“
Von den örtlichen Gegebenheiten sei die Clausewitz-Kaserne bestens geeignet, um derartige Vorhaben zu realisieren. Eine Wiederholung der Veranstaltung schließt Engelbart für die kleinste Kreisgruppe im Landesverband, die bei derartigen Projekten stets auf zahlreiche motivierte und qualifizierte Freiwillige zurückgreifen kann, nicht aus.