Reservisten aus dem Landkreis Peine nehmen seit 2008 an einer Modellerprobung für die Zivil-Militärische Zusammen
arbeit teil, die im September 2009 beendet wird. In dieser Zeit war zu prüfen, ob es Einsatzmöglichkeiten für
Reservisten zur Unterstützung ziviler Hilfskräfte gibt, wenn deren Kapazitäten erschöpft sind. Im März 2009 befasste sich die
Reservistenarbeitsgemeinschaft (RAG) z.B. mit dem Tierseuchenbekämpfungsplan des Landkreises Peine und
erarbeitete gemeinsam mit dem ABC-Zug des Landkreises Peine Möglichkeiten für die Unterstützung der zivilen Hilfskräfte. Die
Ausbildung erfolgte unter maßgeblicher Beteiligung des Zugführers des ABC-Zuges des Landkreises Peine. Als Ausgangslage wurde eine Tierseuche angenommen, die sich im Wege der Übertragung auf den Menschen zu einer Pandemie entwickelt. Es konnten wichtige Erkenntnisse erzielt werden, die dem Landkreis Peine zur Prüfung vorgelegt werden.
Eine besondere Rolle spielten dabei z.B. die Gefahren der Vogelgrippe sowie der Schutz der Einsatzkräfte vor einer Infektion. Dieser erste
Teil der Ausbildung wurde vorrangig in der Theorie durchgeführt. Am 5. und 6. Juni 2009 wurde der zweite Teil dieser Ausbildung auf dem
Truppenübungsplatz Ehra-Lessien durchgeführt. Schwerpunkt in dieser Zeit war die praktische Ausbildung. So wurde das Anlegen der
persönlichen Schutzausrüstung intensiv geübt. Dies war eine zwingende Voraussetzung für das im Anschluss stattfindende Spüren nach atomarer und chemischer Verseuchung des Geländes. Hierbei wurde ausschließlich auf bundeswehrtypisches Material zurückgegriffen. Es wurde festgestellt, dass aufgrund der Erkenntnisse aus der Ausbildung gemeinsam mit dem ABC-Zug des Landkreises Peine auch das Bundeswehrmaterial für den Einsatz bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen als Ergänzung zu den zivilen Hilfsorganisationen durchaus geeignet ist. Parallel dazu fand eine Rettungsübung statt. Eine verletzte Person war aus einem teilweise eingestürzten Übungshaus zu retten. Die anschließen de sanitätsdienstliche Versorgung des Geretteten wurde unter den kritischen Augen eines Rettungssanitäters des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Peine durchgeführt. Am Ende der Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz äußerten sich alle Teilnehme
r sehr positiv über die teilweise anstrengende und fordernde Ausbildung. Ein junger Kamerad, erstmalig dabei, war derart angetan von der Ausbildung, dass er noch an demselben Tag darum bat, in der Reservistenarbeitsgemeinschaft als vollwertiges Mitglied aufgenommen zu werden. Die Erkenntnisse aller Übungen der bundesweit teilnehmenden sieben Arbeitsgemeinschaften werden in einem Erfahrungsbericht zusammengefasst und im September 2009 dem Verteidigungsministerium übergeben.