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RAG Kriegsgräberfürsorge Osnabrück

Osnabrücker Reservisten zeigen großen Einsatz in Frankreich

Aubérive, Frankreich. Die RAG Kriegsgräberfürsorge Osnabrück überzeugte mit sehr guter Arbeit für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und hinterlässt einen positiven Eindruck bei den Vertretern aus Frankreich.

Foto: Christian Stoll

  • Von RAG Kriegsgräberfürsorge Osnabrück / Christian Stoll
  • 03.09.2021
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Am Montag, den 20.09.2021, war es soweit, noch im Dunkel der Nacht machten sich einige Kameraden der Reservistenarbeitsgemeinschaft (RAG) Kriegsgräberfürsorge Osnabrück auf den Weg zu den Aufnahmepunkten. Um 6 Uhr trafen drei Angehörige der 2. Kompanie des Logistikbataillon 161 aus Delmenhorst mit ihren Fahrzeugen am ersten Aufnahmepunkt in Gehrde ein. Von dort aus führte der Weg über den zweiten Aufnahmepunkt in Lappenstuhl, nach Osnabrück.

Beim Truppführer Oberstabsfeldwebel d.R. Dieter Bockelmann wurde das letzte Material in die Fahrzeuge verladen und der administrative Teil erledigt. Nach einem kleinen Frühstück, machte sich die Gruppe auf den Weg von Osnabrück, über Belgien, nach Frankreich.

 

Ein Ort mit militärischer Vergangenheit

Um 16 Uhr trafen die Fahrzeug am Ziel in Mourmelon-le-Grand ein. Angrenzend, an den 22 km südöstlich von Reims gelegenen Ort, befindet sich ein bedeutender Truppenübungsplatz der französischen Armee. Auf dem zugehörigen Kasernengelände, sind die Mitglieder der Gruppe, in einem Unterkunftsgebäude, einquartiert worden. Die Einrichtung des Militärstützpunktes wurde im Jahr 1856 durch Napoleon III. angeordnet und ein Jahr später eingeweiht.

Anfang des ersten Weltkrieg, am 3. September 1914,  gelang es deutschen Truppen den Ort inkl. Truppenübungsplatz zu besetzen.

In der Schlussphase des zweiten Weltkrieges, wurde Ende 1944 die 17. US-Luftlandedivision an selber Stelle stationiert. [Quelle: Wikipedia]

 

Beginn der Arbeiten

Im Morgengrauen des 21.09.2021 begann dann der erste Arbeitstag. Die drei Fahrzeuge fuhren zur nahe gelegenen Kriegsgräberstätte in Aubérive. Dort wartete der zuständigen Mitarbeiter des Volksbundes bereits auf die Gruppe aus Deutschland. Während der Einweisung in die geplanten Arbeiten, wurde bereits das erste Material angeliefert.

Die Kriegsgräberstätte besteht aus zwei Bereichen, im vorderen liegen die Einzelgräber der französischen Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg und Einzelgräber polnischer Gefallenen aus dem zweiten Weltkrieg. Im hinteren Bereich, von Bäumen eingefasst, befindet sich der deutsche Friedhof.

Dort ruhen 2.237 gefallen deutsche Soldaten in Einzelgräbern. 3.124 Gefallene, von denen 218 namentlich bekannt sind, fanden im Kameradengrab ihre letzte Ruhe- und Ehrenstätte.

Der Friedhof wurde von der französischen Militärbehörde angelegt und vom Volksbund im November 1928 in Arbeit genommen. 1972 ließ der Volksbund die alten Holzkreuze durch Grabzeichen aus Stein ersetzen und die Anlage landschaftsgärtnerisch gestalten. [Quelle: Volksbund]

Die Gruppe hatte den Auftrag herausgefallene Stein aus dem Kameradengrab wieder einzusetzen und mit den Verfugearbeiten zu beginnen, den Pilzbefalle an einem Kreuz zu beseitigen und ein Vertiefung im Bereich einer Bodenplatte vor der Gedenktafel zu reparieren.

 

Das Ergebnis übertraf die Erwartungen

In insgesamt sechs Arbeitstage gelang es, durch die tatkräftige Arbeit, das gesetzte Ziel mehr als zu erfüllen. Das Verfugen der ca. 118 m2 großen Mauerfläche und die Reparatur der Bodenplatte war für zwei Gruppen geplant. Auf Grund der guten und schnellen Arbeit, wurde das vom Pilzbefall gezeichnete Kreuz nicht nur gereinigt, sondern auch von den Kameraden der aktiven Truppe wieder gerade ausgerichtet und mit einem kleinen Fundament verstärkt. Weitere Bruchstellen in den Bodenplatten konnten ebenfalls repariert werden. Zusätzlich sind die Fugen vom einfassenden Pflaster des Kameradengrabes vom Unkraut befreit worden.

 

Historisches kündigt sich an

Am 30.09.2021 fand eine kleine Gedenkveranstaltung aller Mitwirkenden statt. Auch der Bürgermeister von Aubérive und der Leiter der örtlichen Feuerwehr sind der Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt.

Nachdem Oberstabsfeldwebel d.R. Dieter Bockelmann sich bei seiner Truppe für die geleistete Arbeit bedankt hatte, hielt er eine kurze Rede und verlas das Gedenken an die Toten. Anschließend richtete der Bürgermeister von Aubérive ein paar Worte an die Anwesenden. Er bedankte sich ebenfalls für die geleistete Arbeit und sprach eine Einladung an die Mitglieder des Arbeitstrupps aus, gerne wieder zu kommen, da sie herzlich willkommen seien.

Am Ende teilte der Bürgermeister noch mit, es würden zur Zeit Beratungen darüber stattfinden ob die dortige Kriegsgräberstätte in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen werden solle. Der Grund dafür sei die größere Anzahl an verschiedenen Nationalitäten, die auf derselben Kriegsgräberstätte ihre letzte Ruhe fanden. Neben den schon genannte französischen, deutschen und polnischen Soldaten sei auch ein amerikanischer Soldat im vorderen Bereich bestattet worden.

 

Die Rückreise, am Freitag den 01.10.2021, führte wieder über Belgien nach Deutschland. Sie verlief ohne Komplikationen, sodass der Einsatz am frühen Nachmittag beendet war.

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