RK Stade von Goeben auf dem Golm
Wie in der Jahresplanung vorgesehen, nutzte die Kameradschaft Stade von Goeben das letzte Wochenende im August zu einer Exkursion auf die Ostseeinsel Usedom. Unterkunft fanden wir in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm in dem verträumten Dörfchen Kamminke. Die Anreise erfolgte unter Bildung von Fahrgemeinschaften in eigenen Fahrzeugen. Nachdem alle Teilnehmer am Tagungsort eingetroffen waren, nutzten wir den Rest des Tages zur Besichtigung des Seebades Ahlbeck, eines der drei Kaiserbäder, zu denen weiter die Seebäder Heringsdorf und Bansin gehören. Am Vormittag des nächsten Tages besichtigten wir auf der polnischen Seite der Insel die Hafenstadt Swinemünde. Der Hafen wurde im Krieg intensiv von der deutschen Kriegsmarine genutzt. Am 12. März 1945 wurde die Stadt von 661 amerikanischen Bombern mit einer ungeheuren Bombenlast in ein brennendes Inferno verwandelt. Dabei kamen zwischen 6.000 und 10.000 Menschen, vor allem Zivilisten, ums Leben. Am Nachmittag ging es zum Golm, der höchsten Erhebung auf der Insel Usedom und direkt an der polnischen Grenze gelegen. Hier entstand 1944 ein Soldatenfriedhof, auf dem bis zum Kriegsende etwa 1.500 Angehörige aller Teilstreitkräfte ihre letzte Ruhestätte fanden. Auch etwa 450 identifizierte Tote, meist Mütter mit ihren Kindern, die bei dem amerikanischen Bombenangriff auf Swinemünde ums Leben kamen, wurden hier beigesetzt. Diese größte Kriegsgräberstatte Mecklenburg-Vorpommerns ist im Jahr 2000 in die Trägerschaft des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge übergegangen. Als zentralen Punkt der Anlage wurde als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus ein Rundbau errichtet, auf dessen Innenseite die in großen Lettern angebrachten Worte „Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint“ dazu auffordern, Gewalt und Kriege zu verhindern. Diese Mahnung macht gerade aktuell klar, dass die Menschheit nicht bereit ist, aus vergangenen Leiden zu lernen. Unter einer sachkundigen Führung erfuhren wir all die Einzelheiten und geschichtlichen Hintergründe dieser Gedenkstätte. Für den Rest des Tages besuchten wir das DDR-Museum in Darge. Motorentechnik, Traktoren, NVA-Technik, Krankenwagen, PKW- und Feuerwehrtechnik bilden den Kern der Ausstellung. Nebenbei bietet das Museum mit der Ausstellung von Konsumgütern und Haushaltsgegenständen einen Einblick in das Leben der Menschen in der ehemaligen DDR. Am letzten Tag besuchten wir vor unserer Heimreise das Technisch-Historische Museum Peenemünde. Die Versuchsanstalten Peenemünde waren von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Hier wurde an neuartigen Waffensystemen, wie etwa dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete gearbeitet. Am weitesten bekannt sind die als Vergeltungswaffen bezeichneten V1 und V2. Ausführlich dargestellt wird die Entstehung und der Einsatz der in Peenemünde entwickelten Waffensysteme. Bevor wir die Heimreise antraten, hatten wir noch die Gelegenheit, ein ausgemustertes russisches U-Boot zu besichtigen.