Reservisten diskutieren über den Ukraine-Krieg
Als sich der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr Kreisgruppe Südheide das letzte Mal im Januar 2020 zum Neujahrsempfang trafen, ahnte noch niemand, was das Hauptthema des nächsten Treffens sein würde: die Ukraine. Wegen Corona gab es am Samstag statt Neujahrsempfang nach mehr als zwei Jahren Pause
Wegen Corona gab es am Samstag statt Neujahrsempfang nach mehr als
zwei Jahren Pause ein Sommerfest – am und im Raiffeisengebäude in Vollbüttel.
Als sich der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr Kreisgruppe
Südheide das letzte Mal im Januar 2020 zum Neujahrsempfang trafen, ahnte noch
niemand, was das Hauptthema des nächsten Treffens sein würde: die Ukraine. Wegen
Corona gab es am Samstag statt Neujahrsempfang nach mehr als zwei Jahren Pause ein Sommerfest – am und im Raiffeisengebäude in Vollbüttel.
Rund 70 Mitglieder lauschten bei Grill- und Bierlaune den Worten des
Landesvorsitzenden, Oberst Manfred Schreiber: „Jeder von uns hofft, dass Putin
bald klein beigibt. Er hinterlässt nur verbrannte Erde.“ Schreiber rechnete vor, was
der massenhafte russische Einsatz von Granaten bedeutet: „Man schätzt rund 500
Tote pro Tag“ – allerdings beidseits der Front.
Beschaffungssystem, das noch aus den 60er Jahren
Warum gibt der Bund der Ukraine nicht einfach viel mehr schwere Waffen? „Wir
haben ein Beschaffungssystem, das noch aus den 60er Jahren stammt“, so Schreiber.
„Wenn du etwas haben willst, dauert das sechs Jahre.“ Beim Leopard-Panzer II
sogar sieben. Rheinmetall produziere zwar täglich einen Panzer, habe aber vorwiegend
Aufträge aus dem Ausland zu erfüllen – „wir haben ja über Jahre nichts
abgenommen.“
Torsten Schöne, Stabsfeldwebel sowie erster Stellvertreter der Reservisten-
Kreisgruppe und Vorsitzender der Reservisten-Kameradschaft der Samtgemeinde
Isenbüttel, hatte das jüngste Treffen organisiert. Auch er hofft, dass der Krieg in der
Ukraine bald vorbei ist und möglichst wenige zivile Opfer fordert: „Die Russen haben
dort nichts zu suchen.“
Panzerhaubitze 2000 trifft nur mit Radarhilfe
Mit der reinen Übergabe von hoch technisierten Waffen sei es aber nicht getan,
weiß er: „Das macht keinen Sinn, wenn die Leute nicht daran ausgebildet sind.“ Das
dauere mindestens sechs Wochen. Um zum Beispiel mit der Panzerhaubitze 2000 zu
treffen, brauche es auch jemanden, der mit dem Radar sich bewegende Ziele
ausmacht und erkennt. Denn auf Sicht gehe da so gut wie nichts.
Vier Mitglieder wurden in Vollbüttel geehrt: