Die neue NATO Kommandostruktur und deren Auswirkungen auf aktuelle Handlungsfelder
Oberst Thomas Wirsching, Angehöriger des NATO-Hauptquartiers SHAPE, informierte in einer gemeinsamen sicherheitspolitischen Vortragsveranstaltung der Reserve-Offizier-Gemeinschaft Oldenburg (R.O.G.) und der Kreisgruppe Wilhelmshaven des Reservistenverbandes im Konferenzgebäude der 1. Panzerdivision in Oldenburg-Bümmerstede über die Strukturen der NATO.
SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe) in Mons/Belgien ist eines der beiden strategischen militärischen Hauptquartiere der NATO, die dem politischen Hauptquartier der NATO mit Sitz in Brüssel unmittelbar nachgeordnet sind.
NATO im Wandel
Seit 1990 hat auch die NATO Ihre Kommandostruktur, und die durch die NATO-Nationen bereitzustellen Fähigkeit, angepasst bzw. erheblich verringert. Mit dem Syrienkonflikt 2011, der Krim-Krise 2013 und der zunehmend aggressiveren Politik Russlands, hat sich für die NATO das sicherheitspolitische Umfeld verändert und auch die militärischen Fähigkeiten sind neu anzupassen. Im Juli 2018 haben die Staats- und Regierungschefs im Rahmen des NATO Gipfels die neue (angepasste) NATO Kommandostruktur beschlossen. Der Vortrag stellt diese neue NATO Kommandostruktur vor, erörtert die Gründe für diese Struktur und diskutiert aktuelle Handlungsfelder, wie sich die Allianz zukünftig aufstellen möchte. Auf Deutschland, als eine der großen NATO-Nationen, kommen dabei umfassende Forderungen zu. Einerseits als eine Nation, durch welche die Bündnispartner, wenn notwendig, an die Ostgrenze des NATO Gebiets verlegen müssen, andererseits durch Gestellung präsenter, hoch mobiler Kräfte im Rahmen der neuen NATO Response Force.
Vita Oberst Thomas Wirsching, NATO CIS Group J5, SHAPE/Begien
Der 1957 geborene Thomas Wirsching trat im Juli 1976 in der Panzertruppe in die Bundeswehr ein und absolvierte diverse Verwendungen, u.a. als Zugführer, S2-Offizier und Kompaniechef in Cuxhaven und Oldenburg. Mit der Ernennung zum Berufssoldaten erfolgte 1986 der Wechsel in die Fernmeldetruppe in Oldenburg. Es folgten Verwendungen als Hörsaalleiter an der Fernmeldeschule des Heeres in Feldafing und Führungsverwendungen in Koblenz, Oldenburg, Rendsburg und Hamburg sowie beim BMVg in Bonn. NATO-Verwendungen führten Wirsching nach Heidelberg und Mon/Belgien. 2010/1011 und 2013 absolvierte er im Rahmen ISAF als NATO-Angehöriger Einsätze in Kabul/Afghanistan. Seit Juli 2012 ist Oberst Wirsching auf dem derzeitigen Dienstposten Head J5 Division, NATO CIS Group, in Mons/Belgien tätig.
Während des Vortrages zeigte Oberst Wirsching die Zusammenhänge zwischen den Forderungen der NAFTO und den „truppenstellenden“ Nationen in einem anderthalbstündigen Powerpoint-Vortrag verständlich vor und beantwortete im Anschluss Fragen der Zuhörer.
Text und Fotoaufnahmen: Alfred Claußen
BU
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Oberst Thomas Wirsching (li.) und Oberstleutnant Marcus Schröbel, Vorsitzender der Reserve-Offizier-Gemeinschaft Oldenburg (R.O.G.).
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Oberstleutnant Marcus Schröbel, Vorsitzender der Reserve-Offizier-Gemeinschaft Oldenburg (R.O.G.) begrüßt die Teilnehmer der Vortragsveranstaltung.
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Oberst Thomas Wirsching, Angehöriger des NATO-Hauptquartiers SHAPE, referiert Konferenzgebäude der 1. Panzerdivision in Oldenburg-Bümmerstede.
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Gespannt verfolgen die Zuhörer den Worten von Oberst Thomas Wirsching.
(von links) Oberstleutnant Marcus Schröbel, Vorsitzender der Reserve-Offizier-Gemeinschaft Oldenburg (R.O.G.), Brigadegeneral Dieter Meyerhoff, Stellv. Kommandeur der 1. Panzerdivision und Kommandeur Divisionstruppen, und Oberstleutnant a.D. Guido Dietmar Leibel, Ehrenvorsitzender der Reserve-Offizier-Gemeinschaft Oldenburg.
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Oberst Thomas Wirsching (links), Angehöriger des NATO-Hauptquartiers SHAPE, und Oberstleutnant Marcus Schröbel (rechts), Vorsitzender der Reserve-Offizier-Gemeinschaft Oldenburg (R.O.G.), während der Fragerunde nach dem Vortrag.
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Die Titelfolie der Powerpoint-Präsentation von Oberst Wirsching.