Eindrucksvolle Dokumentation über Kriegsgräberstätte in Wingst
Ein Appell für den Frieden
Eindrucksvolle Dokumentation
über Kriegsgräberstätte in Wingst
Wingst. Der Krieg ist zurück in Europa: Gerade jüngere Menschen wissen aber nicht, was es tatsächlich bedeutet, wenn – wie in dem Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine – Soldaten und Zivilisten sterben müssen. Um an die Bedeutung des Friedens zu erinnern, gibt es Gedenkstätten, so wie in Wingst-Ellerbruch.
Dort existiert ein sogenannter „Ehrenhain“ mit Kriegsgräberstätte, der an die Opfer des 1. Und 2. Weltkrieges erinnert. Ein Ort der Stille und der Möglichkeit , sich vor Auge zu führen, dass vor Jahrzenten Menschen in zwei sinnlosen Weltkriegen ihr Leben verlorenen. Jetzt ist eine Veröffentlichung präsentiert worden, die weit mehr als den offiziellen Titel „Bildband“ verdient. Es ist vielmehr ein eindrucksvolles Dokument in Wort und Bild, das Geschichte und Schicksale der Gefallenen beider Weltkriege dokumentiert.
Intensive Recherche und Suche nach Bildern
Jörg Kröncke ist Mitglied der Wingster Reservistenkameradschaft und hat über digitale Dienstleister schon viele Fotobücher erstellt; allerdings für den privaten Bereich. Doch jetzt ist er auch Buchautor, denn der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft , Rolf Lewerenz, hatte ihn gefragt, ob er nicht auch eine Dokumentation über den Ehrenhain und die Kriegsgräberstätte in Wingst-Ellerbruch erstellen könne. Ausschlaggebend sei ein Vorschlag des Cuxhavener Landrates und Vorsitzenden des hiesigen “Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge“, Kai-Uwe Bielefeld gewesen.
Kröncke sagte nach kurzer Bedenkzeit zu, aber er ahnte wohl noch nicht, was ihn erwarten würde – nämlich eine intensive Recherche, die Suche nach Bildern, der Abgleich von Listen der getöteten und oft sehr jungen Soldaten sowie die Konzeption eines solchen Buches, zu dem der „Bildband“ inzwischen geworden ist und den er in dieser Woche im Kreishaus als nahezu vollständigen Entwurf präsentierte.
Bislang existieren aber erst drei (unverkäufliche) Exemplare, doch das wird sich in den kommenden Wochen ändern, wenn mehrere Dutzend Exemplare in den Handel kommen.
Kröncke betonte bei der Präsentation, dass ein solches Buch nicht ohne die Wingster Ortheimatpflegerin Ingelore Borchers und deren Quellen, Fakten und Gesprächen möglich gewesen wäre: „Ohne sie und die vielen Gespräche hätte das nicht geklappt.“
Was er damit meint, erschließt sich auf den ersten Blick, wenn man das Buch in der Hand hält und darin blättert. Neben aktuellen und historischen Fotos erfährt man vieles über die Entstehung dieser vor 100 Jahren geschaffenen Gedenkstätte, über Einzelschicksale von Soldaten und auch über das tragische Unglück in der Hemmoorer Zementfabrik, bei dem über 20 deutsche Soldaten erst nach Ende des 2. Weltkrieges bei der geplanten Beseitigung von Munition ums Leben kamen. Sie starben bei der Explosion und sind in der Wingst begraben worden.
Krönke betonte, dass er das Projekt umgesetzt habe, um einen Beitrag zu leisten, damit die Menschen, die in den beiden Kriegen ihr Leben gelassen hätten, „nicht in Vergessenheit“ geraten. Dies sei auch für viele Angehörige wichtig. Zugleich handele es sich um einen Appell, wie wichtig es sei, Frieden zu sichern.
BESTELLUNG
Das in dieser Woche präsentierte Buch (Preis: 40 bis 45 Euro) über den Wingster Ehrenhain sowie die Kriegsgräberstätte ist (noch) nicht im Handel erhältlich. Allerdings nimmt Rolf Lewerenz von der Reservistenkameradschaft Wingst und Umgebung bereits Reservierungen entgegen, da es zunächst nur eine begrenzte Auflage gibt. Die Kontaktdaten für die Vorbestellung (0 47 78) 653, 0176 43186403 oder (per E-Mail) rk.wingst@t-online.de