Auskleidung Ü65 Verband führt Gespräche mit dem Ministerium
Zahlreiche lebensältere Reservistinnen und Reservisten wurden in den vergangenen Wochen von der Bundeswehr dazu aufgefordert, ihre Uniform abzugeben. Der Reservistenverband setzt sich für die Interessen der Betroffenen ein und bittet in einem Schreiben an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer um einen Dialog in der Sache.
In den vergangenen Wochen erreichten uns zunehmend Berichte von lebensälteren Kameradinnen und Kameraden, die per Brief von verschiedenen Landeskommandos aufgefordert wurden, ihre Uniform aufgrund des Erreichens der Altersgrenze von 65 Jahren abzugeben. Die Botschaft lautet: Ihr seid wehrrechtlich nicht mehr verfügbar, dürft nicht mehr üben, deshalb müsst ihr jetzt eure Uniformen zurückgeben. Die Verbandsführung ist entsetzt. Das Signal, das diese nüchterne Aufforderungen nach teils mehr als 40 Jahren stolzen Tragens der Uniform auslöst, muss jedem Soldaten klar sein. Schon seit geraumer Zeit versuchen wir, mit der Bundeswehr über die Möglichkeiten zur Einbindung unserer lebenserfahrenen Kameradinnen und Kameraden ins Gespräch zu kommen. Diesen Schritt zur Auskleidung unserer Reservistinnen und Reservisten nehmen wir nicht hin. Deshalb sah sich die Verbandsführung nun veranlasst, konkrete Schritte zu unternehmen und wandte sich kurzerhand mittels eines Briefes an den Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Peter Tauber und auch direkt an die Verteidigungsministerin Annegret Kramp[1]Karrenbauer. Im Brief an die Ministerin heißt es unter anderem: „Die Begründung dieser Maßnahme ist für uns als Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. nicht nachvollziehbar, eine möglicherweise notwendig erscheinende Umsetzung wurde nie mit uns besprochen.“ Und weiter: „Grundsätzlich fordert der VdRBw, dass auch die Reservisten, die älter als 65 Jahre sind, aufgrund ihres unverzichtbaren Anteils an der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit mit einem (reduzierten) Bekleidungssatz ausgestattet bleiben sollten. (…) Der VdRBw bietet nochmals an, hierzu mit der Bundeswehr und der Politik in einen Dialog zu treten, um eine angemessene Vorgehensweise im Umgang mit den Reservistinnen und Reservisten, die nicht mehr wehrrechtlich verfügbar sind, zu finden und umzusetzen.“
Erster Erfolg
Ziel ist es, die Uniform als Symbol der Verantwortung und des kontinuierlichen Engagements zu erhalten. Und auch nach Erreichen der Altersgrenze gibt es zahlreiche Anlässe, zu denen die Uni[1]form getragen werden kann. Die Anordnung der Landeskommandos verkennt völlig, dass die Bundeswehr und die Reserve auch das Engagement der lebensälteren Kameradinnen und Kameraden in Uniform bei vielen Gelegenheiten brauchen. Reservist bleibt man ein Leben lang, im Herzen wie auch laut Gesetz. Der Reservistenverband setzt sich nun kraftvoll dafür ein, dass zeitnah eine gute gemeinsame Lösung im Sinne der Reserve gefunden wird. Bis dahin sind die Landeskommandos angewiesen, keine weiteren Briefe mehr zu versenden. red