Aufruf der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zur kommenden Haus- und Straßensammlung
bei allem, was täglich über die Krise Europas zu hören und zu lesen ist, wird gern vergessen, dass es um noch mehr geht als um einen gemeinsamen Wirtschafts und Währungsraum: Es geht um die Zukunft einer Staatengemeinschaft, die nach zwei verheerenden Weltkriegen Frieden über einen ganzen Kontinent gebracht hat. „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“ – diese Worte des luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker sollte jeder gerade in diesen Zeiten immer im Hinterkopf haben.
In jedem europäischen Land gibt es Kriegsgräberstätten für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft: Männer, Frauen und Kinder, Soldaten wie Zivilisten, deutsche wie ausländische Menschen, die in den Kriegen ihr Leben verloren, haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Kriegsgräberstätten sind Orte persönlicher Trauer, der Erinnerung und des Lernens aus unserer Geschichte.
Im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für die Pflege und den Erhalt der Gräber aller deutschen Kriegstoten im Ausland zuständig. Hier bei uns steht er den Städten und Gemeinden in allen Fragen der Kriegsgräberfürsorge mit Rat und Tat zur Seite. Und der Volksbund tut noch viel mehr: Mit seiner anerkannten Jugend- und Schularbeit – zum Beispiel in seinen Jugendbegegnungsstätten in den Niederlanden, in Belgien, Frankreich und
Deutschland – leistet er einen viel beachteten Beitrag zur Friedenserziehung. „Dienst am Menschen – Dienst am Frieden“ überschreibt der Volksbund seine internationale Arbeit. Hierbei helfen wir gern mit.
Vom 1. bis zum 18. November 2012 findet in Nordrhein-Westfalen die traditionelle landesweite Haus- und Straßensammlung des Volksbundes statt.
Ich bitte Sie, das Anliegen des Volksbundes auch als einen Beitrag für ein friedvolles Europa zu betrachten und seine wichtige Arbeit durch eine Spende zu unterstützen.
Herzlichen Dank!
Hannelore Kraft
Schirmherrin
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, 28.10.2010
Quelle: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen / Foto: Ralph Sondermann