Lob für „Mutbürger in Uniform“
Minister Groschek lobte Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute, besonders aber die Bundeswehr-Reserve „als Mutbürger in Uniform“. Oberstleutnant d.R. Wolfgang Wehrend, der als Landesvorsitzender 15.000 Ehrenamtler im Reservistenverband vertritt, hörte das gern, engagieren sich seine Freiwilligen doch zurzeit besonders in der Flüchtlingshilfe. „Reservistinnen und Reservisten spielen in einer schrumpfenden Bundeswehr eine nicht unbedeutende Rolle, um den Betrieb der aktiven Truppe im Alltag aufrecht zu halten“, betonte Wehrend. Bereits jetzt sei die im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr für 2017 angestrebte Zielvorgabe von 185.000 Soldatinnen und Soldaten mit 177.000 deutlich unterschritten.
„Dabei wird aktuell sogar über eine Anhebung der Truppenstärke nachgedacht, um alle an die Bundeswehr gestellten Anforderungen erfüllen zu können. Und nicht nur die Bundeswehr hat Nachwuchssorgen. Bei den Hilfsorganisationen, dem THW und den pflegeintensiven Bereichen sieht die Situation ähnlich düster aus.“
Deshalb habe sich die Bundesdelegiertenversammlung des Reservistenverbandes auf Antrag der Landesgruppe NRW im letzten Jahr in Hannover bei nur einer Enthaltung und ohne Gegenstimme für die Aufhebung der Aussetzung der Wehrpflicht ausgesprochen, hilfsweise für ein verbindliches Jahr für alle jungen Frauen und Männer, berichtete der Oberstleutnant. Groschek stimmte Wehrend zu: „Die Abschaffung der Wehrpflicht war kopflos und übereilt.“ Und Thomas Geisel, der selbst Zivildienst geleistet hatte, bekannte am Rande des Empfangs, dass er „ein großer Freund der Wehrpflicht“ sei. „Sie diente als große republikanische Aufgabe auch dem Zusammenhalt des Volkes.“
Minister Groschek forderte in seiner leidenschaftlichen Rede mehr Respekt und Solidarität mit den Vertretern des Staates, die sich für den Schutz ihrer Mitbürger einsetzten. „Die Uniform sei für viele Querköpfe „zu einem Hassobjekt“ geworden. „Das ist leider erlebter Alltag.“ Die Bürger sollten mehr Flagge zeigen und jede Form von Gewalt gegenüber Uniformträgern entschlossen verurteilen.
General Gorgels lud die Anwesenden zum „Tag der Bundeswehr“ am 11. Juni in Bonn und zum NRW-Tag am 27. und 28. August nach Düsseldorf ein, wo auf den Oberkasseler Rheinwiesen eine extra „Bundeswehr-Meile“ eingerichtet werde.
Traditionell folgte dem Empfang ein Konzert, denn Deutschlands Militärmusik ist „made in Düsseldorf“: Das in der Bergischen Kaserne stationierte Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberstleutnant Michael Euler bekam zu Recht viel Applaus. Erneut bewiesen die Soldaten und ihre Gäste ihr großes soziales Herz: Am Rande des Empfangs wurde für das Kinderhospiz Regenbogenland und das Bundeswehrsozialwerk gesammelt.