ZU GAST IN WESEL ZUM DREITÄGIGEN INFANTERIEAUSBILDUNGSBIWAK 21. BIS 23. OKTOBER 2022 – EINE VERANSTALTUNG DES LANDESKOMMANDO NRW – AUSGEFÜHRT DURCH DIE KREISGRUPPE RHEIN – RUHR – Letzter TEIL 8
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Nachdem sich die Kameraden vom nächtlichen Kampfeinsatz ein wenig erholt haben, erfolgt eine Ansage unseres Gesamtleitenden. Mit Ausschalten des Feindes ist der eigentliche Auftrag abgeschlossen. Es soll zeitnah in die Kaserne zurückverlegt werden. Fahrzeuge zum Rücktransport stehen nicht zur Verfügung. Ein Fußmarsch von ca. 4 km steht nun als nächstes bevor. Unser Gruppenführer teilt jedoch mit, dass er sich in diesem Gelände auskenne und er eine Abkürzung im Visier hat. Irgendwie erinnert mich diese Aussage sofort an ähnliche Abkürzungshinweise bei anderen Übungen mit weniger schönem Ausgang. Leider wird sich meine Befürchtung auch hier erneut bewahrheiten.
Es ist bereits weit nach Mitternacht als sich die Marschgruppe in Bewegung setzt.
Es geht nur schleppend voran. Alle sind ziemlich am Limit. Die Marschgruppe hält mehrmals plötzlich an, und ich krache oft in den Vordermann. Anderen ergeht es nicht anders. Ich sehe menschliche Gestalten auf den Feldern rechts wo keine sind, wo Baumreihen stehen sehe ich Häuser, vor mir sehe ich runde Tunnel wo keine sind. Mir ist jetzt klar, ich bin an meiner Leistungsgrenze angekommen, bleibe jedoch ruhig. Ein Teil des Ausbildungsziel somit erreicht, denke ich für mich. Einige Kameraden reagieren mittlerweile immer mehr gereizt. Jede Kleinigkeit nervt enorm. Geräusche, der Druck vom Rucksack und des G36, alles nervt nun fast unerträglich. 2 Kameraden werden bei dem Rückmarsch noch ausfallen. Sie werden von einem mobilen Kommando in die Kaserne gefahren. Wir selber werden die Kaserne erst am Sonntagmorgen um 0300 erreichen. Wir geben noch die Waffen und Ausrüstung ab. Vor dem Gebäude wartet kühles alkoholfreies Flaschenbier. So gut hat mir noch niemals zuvor ein Bier geschmeckt. Ich rauche dabei ein Zigarillo und wir alle sind froh es geschafft zu haben. Mühsam schleppen wir uns nach kurzem Genuß auf unsere Etage. Nach dem duschen geht es direkt ins Bett. Die Nacht wird nur 3 Stunden kurz sein.
Der vom Gesamtleitenden vorab angekündigte traditionelle Weckdienst mit dem altvertrauten:“ Kompanie aufstehen!“ holt uns abrupt Samstagmorgen 0700 in die Wirklichkeit zurück. Klingt auch entspannter wie der letzte Wecker in Form von Fliegeralarm. Nach einem ausgiebigen Frühstück ist Waffenreinigen im Flur der Unterkunft im Unterbringungsgebäude angesagt. Letzte Ausrüstungsgegenstände werden noch zurückgegeben.
Jetzt ist noch Revierreinigen angesagt. Letzte persönliche Ausrüstung wird im Anschluss zusammengepackt. Treppenhaus, Flure und Stuben sind sauber.
Nun wartet noch ein köstliches Mittagessen auf uns.
Ein letztes Antreten. Eine kurze Schlussbesprechung und es ist geschafft.
Ich packe meinen Rucksack und Gefechtshelm in den Laderaum meines Reserve Astra –Kombi.
Ich steige in den Wagen und fahre wie bei Eintreffen langsam in Richtung Kasernenausgang und mir gehen die Worte des Gesamtleitenden Tobias durch den Kopf: “Soldat und Reservist ist man aus Überzeugung!“
Mit diesen Worten und einem wunderbaren Gefühl es geschafft zu haben geht es Richtung Heimat!
DANKSAGUNG:
An das Landeskommando NW für die Freigabe und Unterstützung dieser Veranstaltung
An den Gesamtleitenden Hauptfeldwebel d. R. Tobias Dames. der stets in sachlich ruhigen Ton bedacht effektiv an unserer Seite war und Hilfestellung gab wo sie gebraucht wurde
dem gesamten Organisationsteam dieser Ausbidungsveranstaltung
den Funtionern
den Kameraden die stets für alles ohne zu fragen Unterstützung gaben wo sie gebraucht wurden
der Küche die uns ein fantastisches Sonntagsessen servierten.
Das war ganz großes Kino der Extraklasse! Prädikat: BESONDERS WERTVOLL
Respekt!
Vielen Dank!
Der Autor