Sanitätsdienst als wichtiger Partner in Krisen
Erfolgreiche Neuauflage des „Sicherheitspolitischen Forums Mönchengladbach“
Ist es sinnvoll, Lazarettzüge einzuführen, die als rollende Krankenhäuser mit Labor und Intensivstation schnell an Brennpunkte verlegt werden können? Dies war vor dem Hintergrund der Pandemie eine der Fragen, die beim traditionellen „Sicherheitspolitischen Forum Mönchengladbach“ des Reservistenverbandes diskutiert wurden. Im Kalten Krieg hatte es Krankentransportzüge der Bundeswehr gegeben. Sie waren Teil des Konzepts „Lazarettgruppe Schiene“, das damals nicht komplett realisiert wurde. Aktueller konnte die Thematik also nicht sein, die im Zentrum der Veranstaltung unter der Überschrift „Die Bundeswehr als Partnerin im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz“ stand.
Die Reservistenkameradschaft „Offiziervereinigung“ in der Kreisgruppe Niederrhein hatte sich nach der langen pandemiebedingten Abstinenz wieder für eine Live-Veranstaltung entschieden. So konnte der RK-Vorsitzende Oberst d.R. Gerald Joswowitz zahlreiche Kameraden und hochrangige interessierte Gäste aus dem Bereich der Blaulichtorganisationen sowie aus dem zivilen Gesundheitsbereich im Gymnasium „Marienschule“ in Mönchengladbach willkommen heißen.
Nach einem Gruß- und Dankeswort des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, das durch Leitenden Ministerialrat Lars Ehm überbracht wurde, stellten Generalarzt Dr. Bruno Most, der stellvertretende Kommandeur im Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung sowie Generalarzt a.D. Dr. Arno Roßlau, ehemals Kommandeur Sanitätskommando I, eindrucksvoll die sanitätsdienstlichen und pandemierelevanten Leistungen der Bundeswehr in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vor. Hierbei wurden nicht nur der gewaltige Umfang und das vielfältige Spektrum der subsidiären Tätigkeiten des Sanitätsdienstes und der Bundeswehr insgesamt offenbar, es wurden auch klar notwendige Prinzipien und Herausforderungen in Führung und Koordination angesprochen und konkretisiert.
40 Jahre Mitgliedschaft im VdRBw sind sicherlich eine Besonderheit, und so wurde der Rahmen dieser Hochwertveranstaltung genutzt, Oberst der Reserve Dr. Helmut Schmitz zu Beginn des zweiten Teils für seine Treue zum Verband zu danken und zu ehren.
Das Sicherheitspolitische Forum ist ein langjähriges erfolgreiches Format sicherheitspolitischer Veranstaltungen, das von der Reservistenkameradschaft „Offiziervereinigung“ für die Kreisgruppe Niederrhein des Reservistenverbandes organisiert und durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Formates konnten in den vergangenen Jahren u.a. hochkarätige Referenten wie Wolfgang Schäuble (als Bundesinnenminister), Franz Josef Jung (Verteidigungsminister), der Parlamentarische Staatssekretär Prof. Dr. Krings (BMI), BSI-Chef Arne Schönbohm, die NRW-Innenminister Herbert Reul, Ralf Jäger, Ingo Wolf, der Inspekteur der Landespolizei, den Landeskriminaldirektor, der Leiter des Verfassungsschutzes NRW oder der Präsident Bundesamt f. BevSchutz und KatHilfe gewonnen werden. Diskussion und Austausch gehören seit langen Jahren zur Tradition des Sicherheitspolitischen Forums Mönchengladbach. Daher stellten sich im zweiten Teil die Generalärzte, ergänzt durch den Leiter des Gesundheitsamtes Mönchengladbach, Oberstarzt der Reserve Dr. Klaus Laumen, auf dem Podium den Fragen und Anmerkungen des Auditoriums. Hierbei konnten mehrfach Aspekte vertieft und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden und es wurden auch klar Bedarfe und für die Zukunft notwendige Entwicklungen in Katastrophenschutz und Pandemiebekämpfung benannt.
Fazit: Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war diese Veranstaltung ein lohnender Abend mit zahlreichen nachhaltigen Eindrücken und Impulsen, für das Sicherheitspolitische Forum war es weit mehr als ein bloßes Lebenszeichen, das Interesse und Neugier auf die folgenden Veranstaltungen geweckt hat.