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Kreisgruppe Niederrhein

Stromausfall: Vorbereitung ist keine Panikmache




Sicherheitspolitisches Forum im Nassauer Stall mit (v.l.) Stefan Siegelsperger, Axel Bieling, Wolfgang Bosbach, Stefan Thies, Gerald Joswowitz.

Bildautor: Mario Fritzsche

Fachjournalist und Referent Stefan Spiegelsberger aus Oberbayern

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„Krieg und Krisen – Deutschland und Europa im Stresstest“ - dazu referierte zunächst der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach

Bildautor: Mario Fritzsche

Referent Stefan Spiegelsberger aus Oberbayern im Servus TV

Bildautor: Stefan Spiegelsberger

Sicherheitspolitisches Forum der Reservisten im Schloss Wickrath zu „Deutschland und Europa im Stresstest“

Die schlechte Nachricht: Ein großflächiger Stromausfall auch in Mönchengladbach ist nur eine Frage der Zeit. Die gute Nachricht: Energieversorger, Polizei, Feuerwehr und Behörden sind zunehmend darauf vorbereitet. Das ist die Quintessenz des ersten sicherheitspolitischen Forums, das der Reservistenverband Niederrhein in diesem Jahr vor sachkundigem Publikum im Schloss Wickrath veranstaltet hat.

Sicherheitspolitisches Forum im Nassauer Stall mit (v.l.) Stefan Siegelsberger, Axel Bieling, Wolfgang Bosbach, Stefan Thies, Gerald Joswowitz.

 

Der Fachjournalist Stefan Spiegelsberger aus Oberbayern, einer der zwei Referenten des Abends im Nassauer Stall, appellierte trotzdem eindringlich an alle Bürger: „Bereiten Sie sich vor.“ Komme es zu einem sogenannten Blackout, dann könnte dieser drei bis zehn Tage lang dauern. „Sofort betroffen sind zum Beispiel Tankstellen, Geldautomaten, Kassensysteme unter anderem in Supermärkten oder der Fernseh- und Rundfunkempfang.“ In Phase zwei könnte die Trinkwasserversorgung ebenso ausfallen wie eine lebenswichtige Operation im Krankenhaus. In Phase drei, der „Chaos-Phase“, würden schließlich Lebensmittel allgemein knapp, und es schlage die Stunde der Kriminellen und Plünderer.

„Nicht darüber zu reden, ist keine Option“, betonte der Leitende der Veranstaltung, Oberst der Reserve Gerald Joswowitz, angesichts dieser düsteren Schilderungen. „Uns geht es nicht um Panikmache. Wir beschäftigen uns gemeinsam mit unseren Partnern seit Jahren sehr detailliert mit solchen Herausforderungen, um den Bürgern größtmöglichen Schutz geben zu können und eine eventuelle Panik zu verhindern. Umso besser, wenn es am Ende gar nicht so schlimm kommen sollte.“ Die Region sieht sich jedenfalls vorbereitet, wurde bei dem Forum deutlich: So sind in Mönchengladbach flächendeckend 27 Anlaufpunkte unter anderem in Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehr vorbereitet, falls die Mobiltelefone ausfallen. Und eine Versorgung mit Wasser und Benzin über kleinere Tankwagen sei ebenfalls in Vorbereitung, hieß es.

Dazu müsse aber jeder einzelne seinen Beitrag leisten, sagte Spiegelsberger, Betreiber des größten deutschen Krisenvorsorgekanals auf Youtube. „Vorbereitung ist das Gegenteil von Panik. Und wer es geschafft hat, sich vorzubereiten, der ist vorbereitet es zu schaffen.“ Dazu gehöre ein Wasservorrat ebenso wie Kerzen, eine Taschenlampe oder ein Kurbelradio. Weitere Notfall-Tipps gebe beispielsweise das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Internet unter bbk.bund.de oder er selbst auf Youtube unter Outdoor Chiemgau“ https://www.youtube.com/@OutdoorChiemgau.   Der Katastrophen-Spezialist warnte angesichts der Gasmangellage ausdrücklich davor, weitere Kraftwerke abzuschalten.

Der Abend der Reservistenverbands-Kreisgruppe Niederrhein, der rund 800 ehrenamtlich tätige Mitglieder vom Gefreiten bis zum Oberst angehören, stand unter dem Thema „Krieg und Krisen – Deutschland und Europa im Stresstest“. Dazu referierte zunächst der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach. Seine Warnung galt einem ganz anderen Problem: der Sicherheit der Renten. „Ab 2026 werden 12,9 Millionen weitere Bundesbürger in die Rente gehen. So geht es nicht weiter – Politik gegen Mathematik, das muss schiefgehen.“ Er appellierte an die Parteien, das Rentenniveau nicht weiter abzusenken. Es gebe ein Abstandsgebot gegenüber der Sozialhilfe. Auch forderte Bosbach eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge, neue Investitionsmodelle und einen flexiblen Eintritt in den Ruhestand.

Nachdenklich blickt der frühere Vorsitzende des Bundestags-Innenausschussesauf die Berliner Politik: Soziale Ausgaben und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit müssten zusammenpassen. „Sondervermögen sind Schulden“, sagte Bosbach, man könne nicht alle Aufgaben über Kredite finanzieren. Trotz Krise, Inflation und großer Aufgaben sei er jedoch grundsätzlich zuversichtlich gestimmt: Deutschland sei stabil und habe ein gutes Ansehen in der Welt. Mit Blick auf die Ukraine trat der 70-Jährige für deren standhafte weitere Unterstützung ein: „So lange Putin auf Sieg hofft, so lange wird der Krieg weitergehen.“

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