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Vielseitigkeitswettkampf in Karup/Dänemark




Vorbereitung zur Gewässerüberquerung

Bei einer Lufttemperatur von 6°C war das Wasser recht warm ...

Der Leitende Steen - Station Gewässerüberquerung

Der Autor des Artikel beim Nachmarsch - ganz meine Zeit :-)

Der Gutshof wurde von zwei Soldaten bewacht

Ein gewisse Fitness war gefragt - Mittagspause

Ziel erreicht

v.l.n.r RAG Militärwettkampf, NRW Kader, Leitender und Orga Team HVE277

Am letzten Oktoberwochenende nahmen Kameraden der RAG Militärwettkampf Niederrhein und Teile des Wettkampfkaders NRW am internationalen Vielseitigkeitswettkampf Karup Stream Challenge 2021 in Dänemark teil. Dieser wird von der Hjemmeværnseskadrille HVE277 am Luftstreitkräftestandort Flyvestation in Karup ausgerichtet. Die Teilnehmer des Wettkampf setzten sich aus aktiven Soldaten und Reservisten der dänischen Armee und der Bundeswehr zusammen.

Kleiner Exkurs Reserve Dänemark:

Die Hjemmeværnet (deutsch: Dänische Heimwehr) ist eine Teilstreitkraft der Dänischen Streitkräfte, die überwiegend aus freiwilligen Reservisten besteht. Sie ist direkt dem dänischen Verteidigungsministerium unterstellt und untersteht nur im Krisen- und Verteidigungsfall direkt dem militärischen Kommando. Die gastgebende Hjemmeværnseskadrille HVE277 hat ihren Sitz in Karup. Die dänischen Kameraden nehmen ihre Waffe mit nach Hause – nur der Verschluss bleibt in der Waffenkammer. Diese Regelung hat den Vorteil, dass jeder Reservist mit seiner eigenen eingeschossenen Waffe schießen kann.

Per Bus und ganz coronakonform ging die Fahrt ab Kaserne MG-Rheindahlen mit zwölf Wettkämpfern auf die 800 km lange Strecke nach Dänemark. Am späten Nachmittag konnten wir die dänischen Kameraden in ihrem Mannschaftheim und gleichzeitig unserer Unterkunft in Karup begrüßen. Nach einem herzlichen Hallo, für viele Kameraden war es ein Wiedersehen nach dem 37. IMM 2021 in Mönchengladbach, wurden wir in die Unterkünfte eingewiesen. Alle Wettkampfteilnehmer erhielten hier als Teil der Wettkampfausrüstung das dänische Sturmgewehr M95 C7 und 120 Schuss Ü-Mun. Nach einer Waffeneinweisung und Briefing der Wettkampfstrecke ging es dann kurz vor Mitternacht in den Dienstschluss.

Alarm! Durch die Detonation einer Ü-Granate vor der Unterkunft war jetzt klar, warum wir einen Alarmstuhl bauen sollten. In klarer Ansage wurde durch den Leitenden mitgeteilt, dass der Wettkampf um 4.30 Uhr in vollem Gerödel (einschl. Flecktarnschminke) beginnt und wir ab 4.25 Uhr die Unterlagen für die erste Aufgabe erhalten werden.

Orientierung bei Nacht. In 2-er Mannschaften mussten fünf Punkte auf dem angeschlossenen Truppenübungsplatz anhand von Koordinaten angelaufen werden. Punkte gab es für die schnellste Gesamtzeit und den Nachweis, dass alle Stationen auch angelaufen wurden.

Wieder am Startpunkt (der Wettkampf war so organisiert, dass von der Basis aus sternförmig die Stationen angelaufen werden mussten, so dass immer alle Teilnehmer in Bewegung waren) begann für einige Kameraden der Tag kalt & nass. Uniform ausziehen und zusammen mit der Ausrüstung bei 6°C Lufttemperatur in einer Zeltbahn schwimmfähig einschlagen. Nässeschutz und Laufschuhe anziehen und ab ins Wasser. Angeschwommen wurde als erste Aufgabe eine kleine Insel. Dort ging es an Land um auf der anderen Seite als zweite Aufgabe über einen einfachen Seilsteg wieder über Wasser bis ans Festland zu kommen…… oder auch schwimmend

 

Nachdem weitere Zwischenziele abgelaufen wurden, erreichten wir die Station „Fire and Movement“ an einem alten Gutshof. Die Lage. Im Gebäude hatte der Gegner Teile einer Flugzeugsteuerung versteckt. Die Anlage wurde durch zwei Streifen bewacht. Die in einer Kiste gelagerten Teile galt es zu erlangen, ohne dass wir durch die Wachen aufgeklärt werden. Das war wieder eine Aufgabe, die wir so nicht kannten. Bewegung im Gelände ohne aufgeklärt zu werden. Hier zeigte sich, dass unsere flecktarn Uniform vorbildlich für unser mitteleuropäisches Gelände ist. Im Gebälk des Gutshof wurde die Kiste gefunden und mit einem Spurt zurück in die Zielzone gebracht. Leider wurde einer der Kameraden aufgeklärt – zur Strafe gab es zwanzig Kniebeugen in voller Ausrüstung …

Auf dem Weg zur nächsten Station erklang ein Hilferuf aus dem Wald. Ein Waldarbeiter hatte sich mit einem Beil den Finger abgetrennt. Unter Beobachtung eines dänischen San.-Offz. musste jetzt entschieden werden, wie mit der Verletzung umgegangen wird.

Personen- und Panzerminen. Lage. Durch einen bereits geräumten und gesicherten Weg wurden wir an eine abgesperrte Strecke geführt. Aufgabe war es, innerhalb eines Zeitfensters von 20min die versteckten Minen zu finden und zu markieren.

Schießen unter Belastung. Bekämpft wurden frei stehend vier Ziele mit je fünf Schuss. Nach jedem Schuss musste ein Wasserkanister über ein Hindernis geworfen werden und das Hindernis unterkrochen werden, bevor wieder ein Ziel bekämpft wurde.

Mittlerweile waren wir seit sechs Stunden (mein Schrittzähler zeigte 23,2 km) im Wettkampf. Wieder an der Basis angekommen, gab es erst einmal ein Baguette voller Kalorien, damit wir wieder gestärkt auf die Strecke gehen konnten.

An einem alten Bunker mussten jetzt liegend aus zwei Positionen heraus je fünf Übungshandgranaten in den Bunker und in ein Zielfeld geworfen werden. Auch hier durften dann zur Belohnung für jeden Fehlwurf abwechselnd Kniebeugen, Burpees und ein Spurt eingelegt werden.

Über das offene Übungsgelände (…….. ja da pfeift der Wind so kalt habe ich gesummt ..) ging es zur Infanterieaufgabe. Die Lage. Als kleine Kampfgemeinschaft galt es eine gefüllte Munitionskiste an ein altes Feuerlöschbecken zu bringen, um hier angekommen eine Granate in das Becken zu werfen. Auf dem Weg zum Becken wurden wir durch ein MG Nest aufgehalten. Mit einem gezielten Wurf der zweiten Übungshandgranate in das MG Nest konnte hier gepunktet werden. Während der gesamten Aufgabe wurden wir immer wieder von Komparsen der dänischen Veranstalter unter Feuer genommen, so dass wir immer wieder in Deckung gehen mussten, um das Feuer zu erwidern und zum Ziel zu gelangen.

Zum guten Schluss wurde es noch einmal nass. Der Gewässersprint – bekannt und gehasst aus den Vorjahren. Mit voller Ausrüstung ging der Spurt durch einen anfangs knöcheltiefen steinigen  Bach, der nach wenigen Metern knietief und schlammig wurde. Der Bach führte nun unter eine 10m breite Straße – 80cm Betonröhre waren dann der Weg zum Zwischenziel. Hier angekommen wurde eine Glocke angeschlagen und dann hieß es wieder kehrt Marsch zum Start. Die Wertung war einfach. Der schnellste auf der 400m Strecke erhält die meisten Punkte …..

Wieder an Basis angekommen war das Ziel nach nun zwölf Stunden und 34km erreicht. In der Turnhalle des Luftstreitkräftestandort Flyvestation wartete dann endlich die lang ersehnte heiße Dusche und eine frische Uniform auf uns. Nach dem Waffen reinigen und einer kleinen Siegerehrung endete der Wettkampf mit einem geselligen Abend in den Räumlichkeiten der Hjemmeværnseskadrille HVE277.

Ein Dankeschön an die Gastgeber mit dem Leitenden Steen und allen Helfern der HVE277 für den wohl anspruchsvollsten Wettkampf der letzten Jahre.

Fotos HVL233, RAG Mil.-Wettkampf

Text RvL

 

P.S. Sollten wir bei dem ein oder anderen Interesse an unserer RAG geweckt haben sprecht mich bitte an. Von allen Mitgliedernder RAG wird eine gewisse körperliche Fitness (z.B. Sportabzeichen) und regelmäßige Fortbildung (z.B. Einsatzersthelfer, Schießleiter, IGF/KLF Nachweis), die Teilnahme an DVag Veranstaltungen (z.B. AGSHP, Schulschießen, Handwaffenausbildung) und Verbandsveranstaltungen (VVaG) erwartet

 

 

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