Ehrung für Nümbrechter Reservisten beim 33. Internationalen Hürtgenwaldmarsch.
Zum Gedenken an die Opfer, der Völkerverständigung und der Mahnung zum Frieden findet traditionell jährlich am 2. Samstag im Oktober der Internationale Hürtgenwaldmarsch statt.
Veranstalter dieses Gedenkmarsches ist das Landeskommando NRW der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr-RK Hürtgenwald, Reservisten aus Aachen und dem Studienkreis Historische Darsteller US Army
Am 8. Oktober 2016 fanden sich rund 600 Marschteilnehmer aus dem in und Ausland am Ausgangspunkt (Start und Ziel) in 52393 Hürtgenwald Ortsteil Vossenack ein, um zum 33. Mal eine von mehreren Strecken über eine Länge von 10 Km (historische Strecke) 20,30, oder 40 Kilometer zu bewältigen.
Die Marschteilnehmern bestanden aus Aktiven Soldaten, Reservisten, Blaulichtkräften und Zivilen Teilnehmern , sowie aus Aktiven Soldaten und Reservisten aus den USA, Niederlanden, Luxemburg, Belgien und Norwegen darunter eine gemischte Marschgruppe der RK Nümbrecht bestehend aus Reservisten und deren Familienangehörigen.
In dem etwa 140 Quadratkilometer großen Waldgebiet südlich einer Linie Aachen-Düren und westlich der Rur gelegen, welches von steilen und engen Tälern durchzogen ist, ereigneten sich zwischen Oktober 1944 und Februar 1945 schwere Kämpfe, die zum Teil Mann gegen Mann und mit einer Rohheit geführt wurden für die der Ausdruck abschlachten nahezu untertrieben ist.
Aber selbst in dunkelsten Zeiten des Krieges in der scheinbar der Vernichtungswahn nur noch Hass zwischen den verfeindeten Seiten zulässt, leuchtete im dunklen ein Licht der Menschlichkeit.
Günter Stüttgen ist ein Beispiel dafür, der im Herbst 1944 25-jährige leistete als Regimentsarzt der Wehrmacht verbotenerweise – auch amerikanischen Kriegsverwundeten erste Hilfe, und es gelang ihm im November 1944 erste direkte Kontakte mit amerikanischen Sanitätern zu knüpfen, und unter der Rückendeckung seines Regimentskommandeurs Oberst Rösler insgesamt dreimal mehrstündige Feuerpausen auszuhandeln, bei der beide Seiten ihre Verwundeten bergen und versorgen konnten, und es wurden versorgte Verwundete gegenseitig ausgetauscht.
Hunderte von Soldaten verdankten ihr Leben dem couragierten Einsatz von Stüttgen.
„Wir hatten Respekt voreinander“, erklärte Günter Stüttgen in einem Interview in der Welt vom 23. Juni 2001, „Respekt, den nur Soldaten voreinander haben können, die den Schrecken des Krieges kennen.
Als Stüttgen an einem anderen Frontabschnitt gegen Kriegsende ein ganzes Lazarett den vorrückenden Alliierten kampflos übergab wurde er dafür in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Bis in die 1990 Jahre blieben die besonderen Begebenheiten im Hürtgenwald um Günter Stüttgen in Vergessenheit.
Erst durch Schilderungen von amerikanischen Kriegsveteranen über das Desaster im Hürtgenwald und dem „German doctor“ wurde das Interesse amerikanischer Militärhistoriker geweckt.
Gemeinsam mit aktiven Angehörigen der 28. US-Infanteriedivision gelang es 1996 Günter Stüttgen ausfindig zu machen, als den gesuchten „German doctor“.
Am 12. November 1996 wurde im Rahmen eines Festakts im Capitol in Harrisburg Günter Stüttgen mit der höchsten militärischen Auszeichnung der amerikanischen Streitkräfte für Ausländer geehrt, für seinen Akt der Humanität gegenüber dem Feind.
Zusätzlich wurde die Begebenheit in einer Ehrenurkunde und einem Gemälde mit dem Titel A Time for Healing festgehalten.
Das Original hängt heute im Museum der Nationalgarde
Im November 2003 verstarb Günter Stüttgen
Die Kämpfe um den Hürtgenwald endeten schließlich mit dem Sieg der Alliierten, die Verluste der Schlacht betrugen in etwa 68.000 Tote, verwundete, vermisste, erkrankte oder in Kriegsgefangenschaft geratene auf beiden Seiten.
Beim Abschluss antreten wurde der Reservistenkameradschaft Nümbrecht eine besondere Ehre zu teil, für ihre Treue Teilnahme am Hürtgenwaldmarsch über viele Jahre in folge wurde sie mit einem Ehrenpokal ausgezeichnet, der Stellvertretende Kommandeur des Landeskommando NRW Oberst Martin Braterschofsky ließ es sich nicht nehmen den Pokal persönlich zu übereichen.