Befähigung zum „Lebensretter“
Sie heißen Tourniquet, QuikClot oder Israeli- Bandage. Ihre Aufgabe: Bei schweren Verletzungen durch Sprengladungen oder Schusswunden in den ersten Minuten Leben retten. Die Soldaten der RSU-Kompanie Rheinland-Pfalz trainierten den routinemäßigen Umgang mit diesen „Lebensrettern“ bei einer Sanitätsausbildung auf dem Gelände der Artillerieschule in Idar-Oberstein. Das Modul C (Blutstillung) dient dem Kompetenzerhalt zum Einsatzersthelfer A.
Im jährlichen Rhythmus nehmen die Soldaten an einer Modulausbildung im Rahmen der Selbst- und Kameradenhilfe teil, um in Notsituationen die ersten lebensrettenden Maßnahmen bis zur Übergabe an das Sanitätspersonal sicher anzuwenden. „Gerade diese Erstmaßnahmen sind von entscheidender Bedeutung für das Überleben sowie das spätere Behandlungsergebnis von Verletzten und Verwundeten“, so Oberfeldwebel Stephan Krüger von der Sanitätsstaffel Einsatz in Idar-Oberstein, der zusammen mit Stabsunteroffizier Marcel Hoffmann die Ausbildung durchführte.
Weitere Bestandteile der aktuellen persönlichen Sanitätsausstattung sind ein Autoinjektor mit dem Schmerzmittel Morphinsulfat, Vinyl-Handschuhe, Antibiotika-Tabletten, eine Rettungsdecke und ein Verbandspäckchen Brandwunde. Doch ohne Einweisung keine Anwendung: Für alle Artikel der persönlichen Sanitätsausstattung ist das Wissen um deren Nutzen in bestimmten Situationen Voraussetzung für die handhabungssichere Anwendung. „Mit dem jährlichen Training halten wir uns fit, um in möglichen Einsätzen im Heimat- und Katastrophenschutz als Ersthelfer in der entscheidenden Phase direkt nach einer Verletzung professionell helfen zu können, so der Einheitsführer der RSU-Kompanie, Oberstleutnant d.R. Heisam El-Araj.
Einen weiteren positiven Nebeneffekt gerade für Reservisten ist die Anerkennung dieser Ausbildung auf dem zivilen Sektor. „Neben vielen Aspekten bildet doch gerade diese Ausbildung ein überzeugendes Argument für den Arbeitgeber, der dann in seinem Betrieb über qualifizierte Ersthelfer verfügt“, so Oberstabsgefreiter Christian Förderer.
Bild zwei: Die Rettungsdecke schützt vorm Verlust von Körperwärme
Text: Redaktion
Bilder: Michael Gehm