VERDEN – Ein ungewöhnlicher Anblick beherrschte am 9. Juli 2014 im Verdener Freibad VERWELL am Samurplatz die Szene: Statt mit Badehose bekleidet, sprangen zahlreiche Reservisten im Flecktarnanzug in das Freibadbecken; mit dabei als Schwimmer waren u.a. Oberstleutnant d.R. Hans-Joachim Stegemeyer und Oberstabsfeldwebel d.R. Dirk Merten, beide Stv. Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen und Beauftragte Militärische Ausbildung. Grund für diese Aktion war die gemeinsame Auftaktveranstaltung „Kleiderschwimmen“ der Landesgruppen Bremen und Niedersachsen im Rahmen des Pilotprojektes „IGF/KLF-Abnahme“.
Aus der Hansestadt Bremen waren Kapitänleutnant d.R. Manuela Mahnke, Vorsitzende der Landesgruppe Bremen seit Ende Juni 2014, und ihr Amtsvorgänger Major d.R. Dr. Stephan Leupold angereist, um an der ersten Veranstaltung dieser Art teilzunehmen. Oberstleutnant Guido Löbbering, Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Bremen überzeugte sich vor Ort von den Leistungen der Reservisten.
Des Weiteren nahmen Landesgeschäftsführer Klaus Kerschkamp aus Hannover, Kreisorganisationsleiter Hans-Gerd Suhl aus Rotenburg/Wümme und Kreisorganisationsleiter Manfred Diek aus Delmenhorst sowie Stabsfeldwebel d.R. Thorsten Scharping, Vorsitzender der Kreisgruppe Elbe-Weser-Dreieck, an der Veranstaltung teil. Hauptfeldwebel d.R. Jörn Kruse, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Verden, konnte als Schwimmmeister bei rund 30 Teilnehmern die IGF/KLF-Disziplin Kleiderschwimmen im persönlichen Ausbildungspass dokumentier
IGF/KLF steht für Individuelle Grundfertigkeiten (IGF) und Körperliche Leistungsfähigkeit (KLF) – beides müssen alle aktiven Soldaten und beorderten Reservisten jährlich nachweisen. Im Rahmen der Neuausrichtung des Reservistenverbandes ist vorgesehen, die Leistungen in IGF und KLF, die beorderte Reservisten erbringen müssen, bei Ausbildungsveranstaltungen des Reservistenverbandes abzulegen.
So können Reservisten verschiedene Ausbildungsgebiete noch vor Antritt einer Reservistendienstleistung absolvieren und damit die Beorderungsdienststelle von der Verpflichtung, selbst entsprechende Ausbildungen und Prüfungen anbieten zu müssen, entlasten. Die Zeit der Reservistendienstleistung kann demzufolge voll und ganz für die Kernaufgaben des Dienstpostens genutzt werden.
In einem diesjährigen Pilotprojekt in vier deutschen Regionen – in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Mittelfranken und dem Bereich Bremen/Nordwestniedersachsen – werden rund fünfzig Ausbildungsvorhaben mit Teilleistungen aus den Bereichen IGF und KLF angeboten. Hierzu zählte auch die o.g. Veranstaltung in Verden, bei der erstmalig das sogenannte „Kleiderschwimmen“ praktiziert wurde.
Bisher orientierte sich die Schwimmdisziplin für Soldaten am 200-Meter-Schwimmen des Deutschen Sportabzeichens. Seit diesem Jahr muss ein 100-Meter-Kleiderschwimmen in höchstens vier Minuten mit anschließendem Entkleiden im Wasser gemäß den Ausführungsbestimmungen der DLRG bzw. der Wasserwacht im DRK für diese Übung absolviert werden.
Zum Ende der Veranstaltung betonte Major d.R. Dr. Stephan Leupold in seiner Ansprache die gute landesgruppenüberschreitende Zusammenarbeit und dankte den Organisatoren und Teilnehmern für ihren persönlichen Einsatz.
Hinweis:
Die Veranstaltungen des Reservistenverbandes werden seit Anfang Mai 2014 durch den Reservistenverband im Internet unter https://veranstaltung.reservistenverband.de bekanntgegeben. Interessierte Reservisten – auch unbeorderte – und aktive Soldaten können sich dort einbuchen, solange freie Plätze verfügbar sind.
Text & Bilder: Alfred Claußen