Neue Aufgaben für den Verband
Die Neuausrichtung des Reservistenverbandes:? Fakten, Pläne und Projekte!
Auch die rund 35.000 beorderten Reservistinnen und Reservisten sollen in den Bereichen Sanitätsdienst, Schießen, ABC-Abwehr (IGF) sowie Basic Fitness Test, Marsch und Kleiderschwimmen (KLF) bei Veranstaltungen des Reservistenverbandes ausgebildet und geprüft werden. Denn langfristig verfolgt das BMVg das Ziel, dass Beorderte ihre Reservedienstleistung bereits mit dem Nachweis IGF/KLF antreten und sich somit voll auf die Kernaufgaben ihres Dienstpostens konzentrieren können. Das ist ein Vertrauensbeweis, aber auch ein großer organisatorischer Aufwand. Denn die Ausbildungen sollen für alle Reservisten, beordert wie nicht beordert, zugänglich sein. Ob wir diese Aufgabe bewältigen können, wollen wir im Sommer 2014 erproben: In vier Regionen in Deutschland (Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Mittelfranken und Nordwestniedersachsen / Bremen) werden Reservisten vom Verband in IGF und KLF ausgebildet.
Im Anschluss an das Pilotprojekt, ab Herbst 2014, folgt eine detaillierte Auswertung, um Leistbarkeit und finanziellen Aufwand für die übertragenen Aufgaben bewerten zu können. Bis zur Bundesdelegiertenversammlung im Jahr 2015 werden wir genau wissen, welche Ziele wir realistisch erreichen können und was in Vorbereitung auf die flächendeckende Ausbildung noch zu tun ist.
Fakt ist: Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen hat in Gesprächen mit dem Reservistenverband deutlich gemacht, dass die Bundeswehr unsere Mitglieder braucht: Als Sprachrohr und Vermittler eines positiven Soldatenbildes in der Bevölkerung. Das ist seit Gründung des Reservistenverbandes unser Kernauftrag und bleibt es auch in Zukunft. Das heißt, die Bundeswehr hat großes Interesse daran, dass die Struktur unseres Verbandes, mit seinen fast 3.000 Reservistenkameradschaften und Arbeitsgemeinschaften in ganz Deutschland, bleibt wie sie ist. Denn auch da, wo die Bundeswehr nach ihrer Neuausrichtung nicht mehr vor Ort ist, bleiben Reservisten präsent. Warum das so wichtig ist für die Truppe? Weil die Bundeswehr nicht nur auf die große Politik angewiesen ist. Damit sie in den kommenden Jahrzehnten bestehen kann, braucht sie Nachwuchskräfte. Da unsere Gesellschaft grundsätzlich älter wird und es immer weniger junge Männer und Frauen gibt, konkurriert die Bundeswehr zunehmend mit anderen Unternehmen um diese wenigen jungen Leute. Am Ende wird sie die Nase nur dann vorne haben, wenn die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung stimmen – vor allem aber, wenn es Menschen im heimischen Umfeld gibt, die gerne und positiv vom Dienst in der Truppe berichten. Und wer könnte das besser als Ehemalige?
Fakt ist: Die Neuausrichtung bringt einige Veränderungen – gerade im Bereich militärische Ausbildung – mit sich. Darüber hinaus bleibt aber – bezogen auf unseren Auftrag als Mittler – auch vieles wie bisher. Aber nicht alles. Denn Fakt ist auch: Wir müssen besser werden. Bei öffentlichen Veranstaltungen wollen wir künftig einheitlicher auftreten. Wir wollen noch stärker in den Medien präsent sein. In der Betreuung ehemaliger Soldatinnen und Soldaten wollen wir eine Schippe drauflegen. Wir wollen unsere Arbeit transparenter und den Verband sichtbarer machen. Dafür setzen sich hauptamtliche Mitarbeiter und Präsidium gemeinsam ein, um so eine gesunde Basis für die Arbeit von mehr als 115.000 Mitgliedern bundesweit zu schaffen.
Quelle:Reservistenverband – Bundesgeschäftsstelle –
(Handreichung Nr 32 vom 16.05.2014)
Grafik: Heisam El-Araj