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Putin und der Westen nach der Krim




General a.D. Dr. Klaus Reinhardt in Mainz

 

„Putin und der Westen nach der Krim“

 

Mainz, 13.01.2015

 

Am Anfang stand die Frage, was denn Putin bewegt habe, so zu handeln wie er es mit der Vereinnahmung der Krim getan hat. Nun, wie mehr als 120 Teilnehmer zum Schluss des Vortrages erfahren haben, sei es die Angst der Russen gewesen, die mit dem Vorhaben der Ukraine der Europäischen Union beizutreten, was aus russischer Sicht nur eine Vorstufe zum NATO-Beitritt bedeutet, vor einer Umklammerung Russlands durch die NATO-Erweiterung im Osten. Das könne sich, so Putins Meinung, Russland nicht gefallen lassen, wenn man dann noch bedenkt, dass neuerdings riesige Erdölvorkommen im Meer vor der Ukraine vermutet werden, könnte eine gewisse Motivation Putins für sein Handeln zusätzlich abgeleitet werden.

 

Putin habe damit gegen drei wichtige Grundsätze im internationalen Zusammenleben der Völker verstoßen. Nämlich gegen die KSZE-Schlußakte von Helsinki (1975), Charta von Paris von 1990 und das 3. Budapester Memorandum von 1994. Die sowjetische bzw. russische Unterschrift unter all diesen Vereinbarungen läge vor.

 

Der ehemalige Oberstleutnant des KGB Wladimir Putin habe den Zusammenbruch des Warschauer Paktes und der Sowjetunion 1990 in Dresden mit erleben müssen, was ihn offensichtlich stark geprägt habe. Russland sei angeblich betrogen worden und dem Westen sei nicht mehr zu trauen. Dies sei die Handlungsmaxime Putins geworden in der er die NATO als größte Bedrohung für Russland erkannt haben will. In Russland würde durch gängige Plakataktionen verbreitet, dass für das friedliebende Russland  die NATO die größte Bedrohung sei.


 

Das Waffenarsenal Russlands einschließlich der Atomwaffen ist natürlich ein Problem, auch wenn die Einsatzbereitschaft einer Vielzahl dieser Waffen relativ gering einzuschätzen sei. Die Militärausgaben seien mit ca. 71 Mrd Dollar jährlich bei ca. 900.000 Soldaten sehr überschaubar. Die USA zum Beispiel gäbe 628 Mrd Dollar für das Militär aus.

 

Der Vortragende habe einen starken Minderwertigkeitskomplex bei Putin und den Russen schlechthin ausgemacht. Man will auf Augenhöhe mit der USA und dem US-Präsidenten verhandeln können. Putin suche nun in der Eurasischen Union, ein Gegenstück zur EU, den Anschluss. Die Bevölkerung stehe nach einer glaubwürdigen Umfrage mit 88 % hinter Putin. 

 

Als Fazit gelte, ein Krieg zwischen Russland und der NATO sei auszuschließen und es müsse alles getan werden, dass Putin wieder zurück an den Verhandlungstisch kommt, und es sollten keine weitere Sanktionen ausgesprochen werden, denn diese würden auch dem deutschen und europäischen Export schaden. Russland benötigte Angebote um eine Veränderung in der Ukraine-Situation zu erreichen.

 

In der anschließenden Fragerunde stellte der General sich vielen auch obskuren Fragen, so ob die NATO als ein Relikt des KALTEN KRIEGES eigentlich nicht mehr benötigt würde. Dem widersprach Reinhard ganz energisch, seien doch die osteuropäischen Staaten aus den Erfahrungen mit der Sowjetunion und Angst vor Russland ohne Aufforderung und auf eigenen Antrag Mitglied der NATO geworden.  

 

 

Eingeladen hatte zu diesem hoch interessanten Vortrag in das Institut Français in Mainz wieder der Leiter Forum Mainz der Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V. und Regionalkreisleiter Südwest der Clausewitz -Gesellschaft e.V.  

Generalmajor a.D. Christian E.O. Millotat.

 

Angekündigt wurde eine Kooperation für derlei Veranstaltungen mit anderen Verbänden und Institutionen, so u.a. auch mit der Landesgruppe Rheinland-Pfalz im Reservistenverband.

 

General a.D. Dr. Klaus Reinhardt wurden in seiner Laufbahn folgende wesentliche Führungsaufgaben übertragen: 

 

Adjutant Verteidigungsminister Dr. Wörner, Kommandeur Gebirgsjäger-Brigade 23, Stabsabteilungsleiter FüS IV im Bundesverteidigungsministerium, Kommandeur Führungsakademie der Bundeswehr, Kommandierender General des III.Korps, Befehlshaber Heeres-Führungs-Kommando, Commander Joint Headquarters Center und Befehlshaber KFOR-Friedenstruppen.

 

 

Text und Bilder: Elmar Jacques

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