Religion, ein nicht zu vernachlässigender Machtfaktor
Nahe-Hunsrück in Simmern
Das Hauptreferat hielt Prof. Dr. Günther Schmid, der von 1985 bis Ende 2012 im Bundeskanzleramt für das Themenfeld Internationale Sicherheitspolitik und globale Fragen (Schwerpunkt Asien/China) tätig war, mit dem Vortrag „Welt ohne Ordnung“.
„Wir leben in einer ordnungslosen Welt, die Auffächerung von Macht hat begonnen und der Einfluss der amerikanischen Vormachtstellung hat sehr gelitten.“ so Prof. Schmid. Der Zerfall regionaler Ordnung im mittleren und nahen Osten zeichne sich ab. Zukünftige Krisenherde lägen nicht mehr in Europa. Eine Kriegsgefahr gehe beispielsweise vom Syrischen Bürgerkrieg, dem Atomprogramm Irans, der Energiepolitik und Religionskämpfen aus. Dabei sei Religion ein nicht zu vernachlässigender Machtfaktor. Sicherheitspolitik sei in der Zukunft nicht mehr regional begrenzbar und damit klängen Prognosen für künftige geopolitische Entwicklungen bedenklich.
Oberleutnant Markus Lackmann vom Karrierecenter der Bundeswehr in Koblenz brachte den Teilnehmern die Einrichtung Karrierecenter nahe und referierte über seine Erfahrungen bei der Nachwuchsgewinnung.
Regierungsamtsrat Hartmut Decker, ebenfalls vom Karrierecenter in Koblenz, berichtete über den Einsatz der RSU-Kräfte, die primär als Kräfte für den Heimatschutz aufgestellt worden seien.
Den letzten Vortrag hielt der international anerkannte und sehr geachtete Leiter der Arbeitsgruppe Vermisstenforschung, Uwe Benkel aus Heltersberg, über laufende und abgeschlossene Projekte, die u.a. auch von Kameraden der Reservisten-kameradschaft Frankenthal unterstützt wurden.
Benkel erhielt von Oberst d.R. Michael Sauer viel Anerkennung für seine Arbeit und die Zusage, dass er bei dem nächsten Projekt die Unterstützung der Landesgruppe erhalten werde. Der Info-Stand der Arbeitsgruppe Vermisstenforschung werde auch weiterhin bei den Veranstaltungen der Landesgruppe Rheinland-Pfalz ein fester Bestandteil sein, so das Fazit von Michael Sauer.
Text: Hans-Joachim Schunack/Red.
Foto: Klaus Angsten