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Schnell und zuverlässig helfen – Das Alltagsthema ZMZ kann durchaus spannend sein




Die Veranstalter von der Reservistenkameradschaft Selztal und der Kreisgruppe Rheinhessen hatten schon in der Einladung versprochen, dass man sich beim 102. Sicherheitspolitischen Stammtisch weder durch Frontalunterreicht noch durch Powerpoint berieseln lassen müsste. Und so wurden am 3. April im Rathaus von Klein-Winternheim vor rund 40 Gästen neue und durchaus nicht alltägliche Aspekte der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit im munteren Podiumsgespräch abgehandelt.

Moderator Michael Sauer lobte in seiner Einführung den unbekannten Texter, dem es auf der Homepage des Streitkräfteamtes gelungen ist, bei der Erklärung des Begriffs Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) sowohl den BuWeAküFi (Bundeswehr-Abkürzungsfimmel) als auch die trockene Sprache der Zentralen Dienstvorschriften zu vermeiden, und zitierte:

„In Notlagen oder bei Katastrophen ist jede Hand gefragt, die zupacken und unterstützen kann. Die Bundeswehr kann helfen. Da, wo es eng wird, wo Material oder „Manpower“ gefragt ist, ist die Bundeswehr zur Stelle. In der Streitkräftebasis ist die Zivil-Militärische Zusammenarbeit zu Hause. Kommt es zu schweren Unglücken oder Katastrophen, kann die Bundeswehr nach Anforderung durch den zuständigen Krisenstab zu Hilfe gerufen werden. Mit Material und Personal unterstützt die Bundeswehr die zivilen Hilfseinrichtungen wie Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk. Engagierte Reservisten stehen den Kreisverwaltungen als eine Art militärische Berater zur Seite. Die Beauftragten der Bundeswehr zur Zivil-Militärischen Zusammenarbeit kennen Ihre Heimat und die Verbände vor Ort. Eingesetzt in dem Krisenstab beraten sie – dann wenn es drauf ankommt – zu möglichen Hilfe- und Unterstützungsleistungen der Bundeswehr. Sie vermitteln immer die richtigen Ansprechpartner.“



Auch politische Prominenz hatte sich eingefunden: V.l. die Landtagsabgeordnete Dorothea Schäfer MdL,
die als mehrfache dutsche Meisterin und Worldcupsiegerin im Sportschießen ein besonders gutes
Verhältnis zu den Reservisten hat, dann die Mainzer Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich,
die sich häufig bei Reservistenveranstaltungen blicken lässt, und Landrat Claus Schick.
Ganz rechts das älteste Mitglied der RK Selztal, der 85jährige frühere Starfighter-Pilot,
Brigadegeneral a.D. Dr. Hermann Hagena,der mit seiner Frau aus Bonn angereist war.

Der Landrat trifft auf seinen militärischen Berater

Zu Beginn hatte Oberstleutnant d.R. Dr. Rainer Wessel als Vorsitzender der RK Selztal seiner Freude über ein volles Haus und die vielen prominenten Gäste Ausdruck verliehen – darunter die Mainzer Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich, die Landtagsabgeordnete Dorothea Schäfer,  Landrat Claus Schick und der Vorsitzende der Kreisgruppe Rheinhessen der Reservisten, Hauptmann d.R. Matthias Weusmann. Landrat Schick, dem Dr. Wessel zum 25jährigen Dienst-jubiläum gratulierte, traf im Podium auf den Leiter „seines“ Kreisverbindungs-kommandos, Oberstleutnant d.R. Diego Voigt – also auf den Reservisten, der mit seinem Team in Notlagen den Landrat mit seinem militärischen Fachwissen zur Seite steht. Im Podium brachte außerdem der Landesfeuerwehrinspektor, Ministerialrat Hans-Peter Plattner sein Fachwissen ein. Plattner, der als Hauptmann d.R, auch Mitglied der RK Selztal ist, stellte seinen Feuerwehrhelm für die „Kollekte“ zur Verfügung. Fast 300 Euro kamen zusammen. Schon vorher war festgelegt worden, dass der Spendenerlös der Kriegsgräberfürsorge zukommen sollte, zumal der KVK-Leiter Voigt im Zivilberuf der Landesgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist. Voigt kündige an, dass er das Sammelergebnis gezielt für einen neuen Soldatenfriedhof in der polnischen Partnerregion Oppeln einsetzen wird.



Das Ergebnis der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge wird im Team gezählt
(v.l. RK-Vorsitzender OTL d.R. Dr. Wessel, Leutnant d.R. Fabian Hofius,.Helmut Schweikardt)

Plattner und Voigt vermittelten dem Publikum, in welchen Notlagen oder Katastrophenfällen in der Region Mainz Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk oder das Deutsche Rote Kreuz die Unterstützung durch die Bundeswehr benötigen könnten: Mainz hat in seiner Geschichte schon extreme Hochwasserlagen  erlebt. Es liegt in der Einflugschneise eines der größten Flughäfen Europas. Die Universität Mainz verfügt über einen TRIGA-Forschungsreaktor. Ein Schreckenszenario könnte auch bei einem Brand eines der großen chemischen Werke rund um Mainz entstehen. Schon jetzt wird die schnelle Reaktion auf einen solchen Fall mit den beteiligten Blaulicht-Organisationen regelmäßig geübt. Die gute Nachricht: Schadensfälle dieser Dimension sind höchst unwahrscheinlich, was aber nicht bedeutet, dass man sich nicht auch auf einen solch unwahrscheinlichen Fall vorbereiten muss. Ebenso gut die Nachricht: KVK-Leiter OTL d.R. Voigt, der derzeit in seinem Stab fünf Planstellen unbesetzt hat,  wurde nach der Veranstaltung von zwei Reservisten passenden Dienstgrades angesprochen, die an einer Beorderung im Kreisverbindungskommando konkret interessiert sind.

Auch das ist ZMZ: Reservisten transportieren Flüchtlingskinder zum Schwimmunterricht

Mit einem friedlicheren Aspekt der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit befasste sich schließlich Stabsunteroffizier d.R. Michael Beier, der seit über einem Jahr mit anderen Reservisten an einem Projekt der Kirchen zusammen mit dem Mainzer Universitätssportclub beteiligt ist. Der USC stellt seine Schwimmtrainer zur Verfügung, die Flüchtlingskindern das Schwimmen beibringen. Da aber sechsjährige Flüchtlinge nicht allein mit dem Bus zur Schwimmhalle fahren können, wurde nach einer Transportmöglichkeit gesucht. Das übernahmen dann Reservisten. Und Michael Beier erzählte anschaulich über die Freude der Kinder, die dort das Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“ erwerben können: „Auch wenn manche Familien aus sicheren Herkunftsländern kommen und dorthin zurückkehren müssen, ist es wichtig, dass sie in Deutschland positive Erfahrungen gemacht haben, gut behandelt wurden und etwas für ihr Leben gelernt haben – und sie haben auch gelernt, dass Soldaten oder Reservisten keine bösen Menschen sind.“

Der 102. Stammtisch bot dem RK-Vorsitzenden Dr. Wessel den richtigen Rahmen, um dem Obergefreiten d.R. Werner Drost aus Nieder-Olm die Ehrenurkunde für 45jährige treue Mitgliedschaft im Reservistenverband zu überreichen.



Für treue 45jährige Mitgliedschaft im Verband erhält Obergefreiter d.R. Werner Drost (RK Selztal)
vom RK-Vorsitzenden OTL Dr. Wessel die Ehrenurkunde.

Text: Red.
Fotos: Harald Nowak

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