Kreisgruppe Rheinhessen beim Berner Distanzmarsch
Erstmals nahm am 1. Dezember 2018 eine kleine Gruppe von Reservisten aus Rheinhessen am Berner Distanzmarsch teil. Von Freitag Abend bis Sonntag früh waren die Teilnehmer im Truppenlager der Kaserne Sand-Schönbühl untergebracht, wo es zur Begrüßung ein Schweizer Raclette gab.
Der Wettkampftag begann mit einem Schießwettbewerb, an dem die Gruppen optional teilnehmen konnten und dessen Ergebnis mit der Marschleistung verrechnet wurde. Zur allgemeinen Überraschung der deutschen Gäste lagen Schießstand und Zielscheiben bei 300m Entfernung auf zwei unterschiedlichen Seiten einer Durchgangsstraße. Dazwischen warnte ein allgemeines Gefahrenschild vor „Schiesslärm“. Das Sturmgewehr 90 aus dem Hause Sig Sauer verdankt seine regionale Bekanntheit seinem jährlichen Einsatz beim Monte Kali-Pokalschießen in Wackernheim. Für diejenigen, die es nicht kennen: Design und Diopter-Visierung wie beim G3, Rückstoß wie beim G36.
Zufrieden mit den Schießergebnissen machte sich die siebenköpfige Gruppe um 12:00 Uhr auf den Weg. Beim Distanzmarsch können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zum Zielschluss um 22:00 Uhr zehn Stunden lang marschieren und stellen sich dabei ihre Route selbst zusammen. Die als Stempelstationen dienenden Schützenhäuser haben jeweils einen ausgemessenen Abstand, den die Marschierenden dann aufaddiert in ihre Startkarten eingetragen bekommen. Das erklärte Ziel der Gruppe lag bei über 40km, da es eine zusätzliche Marke für das Medaillenband erst ab dieser Distanz gab.
Bei vergleichsweise gutem Dezemberwetter kamen die Teilnehmenden auch gut voran. Als problematisch erwies sich indes die Orientierung: Detaillierte Karten waren am Start nicht zu erhalten; die Koordinaten auf den Startkarten passten nicht zu GPS, sondern gehörten zu einem Gitter der Schweizer Armee. Bei der ersten Teilnahme fehlten naturgemäß noch die Ortskenntnisse, um die kürzesten Strecken zu ermitteln. Die gegen Beginn der Halbzeit einsetzende Dunkelheit tat ihr Übriges. Nichts, was nicht vorher bekannt gewesen wäre: Mit einer Mischung aus Kampfgeist und Geduld waren schließlich 40 Minuten vor dem Ende 41km marschiert und der Ausgangspunkt in Sand wieder erreicht. Das reichte zwar nicht, um bei der Preisverleihung einen Pokal zu gewinnen, aber doch zur allgemeinen Zufriedenheit. Und für 2019 gehört es zu den guten Vorsätzen, mit einer Mannschaft aufs Podest zu laufen.
Text und Bilder: Tobias S. Schmuck