Schießen mit Handwaffen der Bundeswehr
Bei gutem Wetter und nicht allzu hohen Temperaturen nahm ich im Mai an dem vom Landeskommando Rheinland-Pfalz ausgerichteten „Schießen mit Handwaffen der Bundeswehr“ teil.
Einige Zeit zuvor durchlief ich die Ausbildung an den Handwaffen und verfasste ich einen Bericht, der HIER zu finden ist. Vor dem Schießen ging es zunächst nach Kastellaun zum Frühstück in der Hunsrück-Kaserne. Dabei stellte ich mich nicht eben geschickt an und brauchte einige Zeit mich in der Kantine zu orientieren, um dann doch Brötchen, Aufschnitt und auch Kaffee zusammen zu bekommen. Ohne etwas vorweg zu nehmen, kann ich verraten, dass ich mich im weiteren Verlauf des Tages etwas geschickter angestellt habe – oder dieses zumindest meine.
Danach fuhren die Teilnehmer mit den eigenen PKW zu der in einem Wald gelegenen Standortschießanlage ins nahegelegene Buch.
Zu den 45 teilnehmenden Reservisten kamen sicher noch weitere 20 Reservisten als Funktionspersonal hinzu. Der leitende Oberstleutnant stellte zufrieden fest, dass gemeinsam mit dem bereits früher im Jahr durchgeführten Schießen, die Gesamtteilnehmerzahl nun bereits über der des Vorjahres liegt. Nach Antreten und Einweisung ging es auf die Schießbahnen.
Erstmals schoss ich so das G36. In der Übung GS-36-S-5 wurden 3 Magazine mit je sechs Schuss ausgegeben und verwendet. Wie bereits im Simulator, benötigte zur erfolgreichen Nutzung des Zielfernrohres im Hauptkampfvisieres einige Übung. Da ich eine geringe Fehlsichtigkeit in der Ferne habe, besorgte ich mir passende Kontaktlinsen. Deren Anwendung – ich hatte nie zuvor welche – gestaltete sich als einfach und hilfreich. Nur das Einsetzen bedarf auch etwas Übung. Bereits nach einigen Schüssen, stellte sich ein „gutes Gefühl“ im Umgang mit diesem „neuen“ handlichen Gewehr ein. Mit meinem G36-Schießergebnis war ich dann auch zufrieden. Die Aufsichten waren fachkundig, geduldig und hilfsbereit. Es herrschte eine konzentrierte und positive Atmosphäre. Dieses war sicher auch der nicht allzu großen Anzahl an Teilnehmern geschuldet.
Schießen mit der Pistole P8 absolvierte ich dann auch erfolgreich – hier ist für mich sicher mehr Übung erforderlich, um an meine einstige Handhabungs- und Treffsicherheit mit der P1 heranzureichen.
Ohne Zweifel war dann das Schießen mit dem MG 3 mein größter Quell der Zufriedenheit.
Nach über 30 Jahren schoß ich erstmals wieder mit dem MG und erreichte bei der Übung MG-S-3 22 von 30 möglichen Treffern! Wie einst kam ich mit dieser Waffe gut zurecht.
Kameraden der Reserve (Ü65) versorgten uns dann mit dem Mittagessen.
Danach absolvierte ich noch eine weitere Übung mit dem G 36 und hielt eine – glücklicherweise ereignisarme – „Torwache“.
Die eingesetzten Waffen wurden dann gemeinsam gereinigt und so bot sich dann nochmals, sich mit Handhabung und Baugruppen der Handwaffen weitere Übung zu erlangen.
Beim Hantieren mit dem Verschluss des MG 3 entsprang einem Kameraden dann doch noch die Auszieherfeder mit dem Auszieher-Druckstück. Es folgte eine gut einstündige Suche auf dem Boden. Tatsächlich gelang es einem Kameraden, die – kugelschreiberfederkleine – Auszieherfeder wiederzufinden. Das zugehörige Druckstück blieb allerdings verschollen.
Das MG 3 konnte dann aber doch vollständig an die aktiven Kameraden der Waffenkammer zurückgegeben werden – allerdings mit dem Ersatz-Verschluss.
Nach Übergabe der Waffen und Übungsende klang dieser erfolgreiche Ausbildungs-/Übungstag dann in geselliger Runde aus.
Insgesamt wurden an diesem Tag über 4000 Schuss abgegeben und ich fuhr sehr zufrieden und mit erheblichen Erkenntnisgewinn heim. Bei entsprechender Vorbereitung kann ich nur empfehlen, an derartigen Schießen teilzunehmen. Neben den waffentechnischen Teil ist es insbesondere der Austausch unter den Reservisten eine besondere Erfahrung.
Text und Bilder: Guido Stein