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Bild oben – Symbolischer Ort: Landesvorsitzender Christoph Lötsch (l.) und Kompaniechef Jindrich Cerný (r.) ehren die Opfer.

Theresienstadt führt sächsische und tschechische Reservisten zusammen

Die dunklen Seiten der Vergangenheit nicht vergessen, aber die Zukunft in Freundschaft gestalten. Das war das Leitmotiv eines Besuchs sächsischer und tschechischer Reservisten in Theresienstadt (Terezín).
 
Gegründet wurde die Stadt im 18. Jahrhundert von Kaiser Josef II. von Habsburg als Festung, um die Böhmische Pforte am Zusammenfluss von Eger und Elbe ein für alle Mal gegen preußische Invasionen zu sichern. Im zweiten Weltkrieg räumten die Nationalsozialisten die Stadt und machten sie zum Durchgangslager für Juden. Der Weltöffentlichkeit wurde es als „Musterghetto“ verkauft. Über 33.000 Menschen kamen um, über 88.000 wurden von hier aus in die Vernichtungslager deportiert. Neben dem eigentlichen Ghetto gab es ein Gestapo-Gefängnis in der „Kleinen Festung“. Im Krieg kamen hier knapp 3.000 Menschen um, überwiegend Tschechen, die sich gegen die deutsche Besetzung gewehrt hatten. Danach wurde die Anlage Durchgangslager für vertriebene Sudetendeutsche, von denen 600 vor Ort starben. Auch ihrer wird in Theresienstadt gedacht.
 
Für deutsche und tschechische Reservisten war es ein bewegender Moment, als sie am Mahnmal der „Kleinen Festung“ einen Kranz für alle Opfer niederlegten. Hauptmann Jindrich Cerný von der tschechischen Heimatschutzkompanie der aktiven Reservisten im Wehrbezirk Aussig an der Elbe (Ústí nad Labem) betonte, man wolle die Lehren aus der Geschichte ziehen und Kameradschaft und Freundschaft pflegen.

Bild: Freundschaft gepflegt: Tschechische und deutsche Reservisten in Formation vor der Gedenkstätte.

Landesvorsitzender Oberstleutnant d.R. Christoph Lötsch sagte, die mittlerweile langjährigen Beziehungen zwischen deutschen und tschechischen Kameraden seien „insbesondere vor dem Hintergrund der Geschichte beispielhaft, wie man unter Nachbarn miteinander umgehen sollte.“ Die Zeremonie fand einen würdigen Abschluss mit dem Lied vom guten Kameraden, gespielt von Gefr d.R. Robert Oeding.
 
Begleitet von Fachpersonal der Gedenkstätte machten sich die etwa 30 deutschen und 15 tschechischen Reservisten mit den auch heute noch bedrückenden Fakten vertraut. Vielfach waren es die unmenschlichen Haftbedingungen, durch die die Gefangenen umkamen. Die teilweise erhaltenen Zellen, Foltereinrichtungen und Hinrichtungsstätten führten den Teilnehmern die Ausartungen uneingeschränkter Macht drastisch vor Augen.
 
Dass die Geschichte mehrerer Jahrhunderte auch heute noch eine Rolle spielt, war nicht zu überhören. Noch während der Führung dröhnte Kanonendonner von den Schanzen. Rollenspieler stellten dort für ein Stadtfest ein Gefecht zwischen österreichischen und preußischen Truppen nach.

Ludger Sachse
 
Fotos: Patrick Berthold

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