Erstmals vier Nationen beim Roitzscher Frühling
Roitzsch. Bereits zum elften Mal jährte sich am ersten Maiwochenende der von der Reservistenkameradschaft (RK) Roitzsch ausgetragene Reservistenwettkampf „Roitzscher Frühling“. Einst als Vorbereitungsveranstaltung für diverse Wettkämpfe der Landesgruppe Sachsen gestartet, entwickelte sich die Veranstaltung zu einem der größten Reservistenwettkämpfe in Ostdeutschland und kann sich mittlerweile zu Recht „Internationaler Vielseitigkeitswettkampf“ nennen. In diesem Jahr nahmen erstmals drei Nationen am „Roitzscher Frühling“ teil: Neben den tschechischen Dauerbrennern aus Ústí nad Labem und einer US-amerikanischen Abordnung vom Standort Vilseck waren in diesem Jahr erstmals auch britische Kameraden vom Standort Paderborn dabei, um sich gemeinsam mit Soldaten, Reservisten und den Polizisten von der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) Leipzig in etlichen Disziplinen zu messen.
Zehn Mannschaften waren an den Stationen Minenkunde, Schießen mit Handwaffen, Hundestaffel, Selbst und Kameradenhilfe (durchgeführt vom DRK-Kreisverband Torgau- Oschatz), Zurechtfinden im Gelände und Check Point gefordert. Insgesamt sieben Stationen verteilten sich auf der knapp 18 Kilometer langen Marschstrecke in Roitzsch und der umliegenden Waldgebiete. Dabei ließ sich die ortsansässige RK erneut nicht lumpen und präsentierte wieder so manches Highlight. So staunten die über 50 Marschteilnehmer nicht schlecht, als sie sich einem bisher unbekannten Gegner gegenüberstanden: Ein volltrainierter Malinois Rüde von der Hundestaffel der Polizeidirektion IDZ brachte den ein oder anderen Kameraden ans Laufen um diesen schließlich zu stellen und außer Gefecht zu setzen. Den zweiten Höhepunkt des Tages stellte die Station Check Point dar. Dabei handelt es sich um einen festen Punkt an einer Verkehrsverbindung, der zur Kontrolle der Verkehrsteilnehmer oder zur Fahndung nach Gesuchten dient. Hier galt es verdächtige Fahrzeuge samt Insassen und mitgeführter Sachen zu kontrollieren und gegeben falls weitere Maßnahmen einzuleiten. Geschultes Auge, Durchsetzungsfähigkeit und Übersicht waren hier gefragt. Die Mannschaft der gastgebenden Reservistenkameradschaft Roitzsch belegte mit einer außerordentlichen Leistung den ersten Platz und verwies die tschechischen Kameraden der Aussig Lions auf den zweiten Rang. Die Beamten der BFE Leipzig folgten mit einem starken Auftritt auf Rang drei.
Am Ende des Marsches gab Pfarrerin Ann-Sophie Schäfer den über 100 Teilnehmern, Organisatoren und freiwilligen Helfern beim eigens anberaumten Feldgottesdienst ihren Segen. Damit setzte die junge Pfarrerin den fraglos außergewöhnlichen Schlusspunkt eines ereignisreichen Wettkampftages. Erneut stellten die Roitzscher Reservistenkameraden unter Beweis, was man mit guter Organisation, tatkräftigen Unterstützern und vielen helfenden Händen auf die Beine stellen kann. Der Roitzscher Frühling ist mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil des regionalen Terminkalenders und unterstreicht jährlich seinen vorbildlichen Beitrag zur Völkerverständigung und zivilmilitärischen Zusammenarbeit.