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Reservisten bereichern Sommerbiwak des Ausbildungskommandos

Eine Zeitreise über mehrere Jahrhunderte? Die Reservisten machten es möglich. Beim Sommerbiwak des Ausbildungskommandos in Leipzig präsentierten sie Waffen, Uniformen und Gerät vergangener Epochen.

Vorschriftsmäßig getarnt: der geländegängige Iltis. Standesgemäß mit Stander: der straßentaugliche Fließheck-Passat (mil.). Der Evergreen der britischen Armee: ein Land Rover. Mitglieder des Reservistenverbandes, gekleidet in Moleskin, komplettierten das Szenario wie aus einer freilaufenden Übung der achtziger Jahre.

Ergänzt wurde die lebensnahe Darstellung durch eine Ausstellung von Bundeswehr-Ausrüstung und Bekleidung im Wandel der Zeit. Komplett war die Sammlung verschiedener Helm-Typen vom Stahlhelm der fünfziger Jahre bis zum hoch modernen Gefechtshelm der Einsatzarmee.

Eine Präsentation historischer Waffen vom Revolver aus dem US-Bürgerkrieg bis zur zivilen Ausführung des Sturmgewehrs G36 lockte zahlreiche Technikinteressierte.

Landesvorsitzender Oberstleutnant d.R. Christoph Lötsch dankte vor Ort der Arbeitsgemeinschaft militärhistorische Fahrzeuge unter Stabsunteroffizier d.R. Kai Thomas, der RK Leipzig-Leutzsch unter Stabsfeldwebel a.D. Jürgen Schlitter sowie der RAG Schießsport Nordsachsen, vertreten durch Hauptfeldwebel d.R. Dieter Fuchs und Stabsfeldwebel d.R. Klaus Schwichtenberg.

Noch weiter zurück in die Geschichte gingen die Kameraden vom befreundeten Verein „Lützower Jäger e.V.“, gewandet in Uniformen aus der Zeit der Leipziger Völkerschlacht von 1813. Vorigen Herbst hatten sie noch an den historischen Darstellungen zum 200-jährigen Jubiläum mitgewirkt.

„Ausbildung mit Leidenschaft. Das ist unser Motto im Dienst. Heute wollen wir auch einmal mit Leidenschaft feiern“, sagte Generalmajor Walter Spindler, Kommandeur des Ausbildungskommandos zur Begrüßung. Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen und widmeten sich bald leidenschaftlich den zahlreichen Attraktionen.

Besonders Wagemutige gingen in die Luft: Aus 36 Meter Höhe konnten sie aus einer Ballongondel am Haken eines Autokrans der Leipziger Feuerwehr wahlweise die aktionsreiche Blaulichtmeile oder die Skyline von Leipzig betrachten.
Vor den changierenden Farben des Nachmittagshimmels war das Stadtpanorama besonders konturenreich. Denn auch das Wetter sorgte für Spannung. Gelegentliche Schauer an diesem  angenehm temperierten Sommernachmittag steigerten den Erlebniswert. Aber der war ohnehin schon hoch.

Mütter und Söhne, Väter und Töchter konnten sich beim Zielspritzen mit dem B-Schlauch messen und ihre Standfestigkeit bei steigendem Wasserdruck auf die Probe stellen.

Verschiedene Fahrzeug-Parcours verlangten unterschiedliche Fähigkeiten. Die Allerjüngsten lieferten sich heiße Bobby-Car-Rennen beim THW. Die Väter begeisterten sich für eine Fahrt auf dem Segway, ein Gefährt, das nach menschlichem Ermessen eigentlich jeden Augenblick umfallen müsste,  aber nicht umfällt – wenn man’s kann. Beim Unfallsimulator der Verkehrswacht war dagegen der Überschlag einprogrammiert. Auf zahllosen Smartphones ist dokumentiert, wie sich wagemutige Väter und Mütter aus einem auf dem Dach liegenden Pkw herausarbeiten.

Nicht auf dem Dach, sondern ganz reell auf den Rädern standen die liebevoll hergerichteten historischen Karossen der Leipziger Oldtimerfreunde. Prunkstück unter den schnittigen Amischlitten war eine „Düsenberg“-Replik mit Achtzylinder.
Die Torwand stellte den Bezug zur Fußball-WM in Brasilien her. Wie im richtigen Leben gab es hier einige überraschende Ergebnisse. Treffsicherheit war auch nebenan am Schieß-Simulator AGSHP gefragt.

Je mehr Zeit verstrich, desto mehr Phantasiewesen mischten sich unter die Besucher. Die Kinderschmink-Station der Familienbetreuung sorgte für einen beträchtlichen Ausstoß von Elfen, Raubtieren und anderen bunten Gesellen, die sich dann in großer Zahl auf der Hüpfburg vergnügten. Die älteren Geschwister informierten sich derweil am Karrieretruck über militärische und zivile Berufsperspektiven. Dort gab es auch attraktive Erinnerungsfotos, geknipst vor einer blauen Wand. Den Hintergrund konnten die Besucher dann frei wählen.

Freunde des kriminologischen Spürsinns waren gut aufgehoben bei den Feldjägern. Die zeigten in einer aufwändigen Ausstellung, was die moderne Forensik an Ermittlungsmöglichkeiten hergibt.
Keine Chance gab es für Hunger und Durst. Als Gegenmittel standen unter anderem zur Verfügung: Erbseneintopf und Gulasch, Kuchen und Kaffee, Bier und Limo. Und getreu dem Motto „Das Ohr isst auch mit“ sorgten die Musiker des Erfurter Wehrbereichsmusikkorps unter dem engagierten Dirigat von Hauptfeldwebel Tino Baumann mit schmissigen Melodien für einen wahren Ohrenschmaus.

von Hauptfeldwebel Tino Baumann mit schmissigen Melodien für einen wahren Ohrenschmaus.
Die soziale Seite der Streitkräfte repräsentierten das Familienbetreuungszentrum, das Bundeswehr-Sozialwerk, der Verein „Lachen helfen“, das Familiennetzwerk des Reservistenverbandes, VEID – Bundesverband verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V., die evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung, die katholische Militärseelsorge und der Deutsche Bundeswehr-Verband. Der Leipziger Freundeskreis der Bundeswehr hatte eine Tombola zugunsten des Kindeshospizes „Bärenherz“ auf die Beine gestellt. Die Hauptgewinner konnten sich über attraktive Flugreisen freuen.

Neben den Familien der Bundeswehr-Angehörigen und Gästen, die sich seit langem den Militärangehörigen in Leipzig verbunden fühlen, waren erstmals auch die Anrainer der Gerneral-Olbricht-Kaserne eingeladen. Die Nachbarn nahmen gerne an, machten den Besuch zum Familienausflug. Denn, so sinnierte ein Anwohner in gemütlicher Runde am abendlichen Lagerfeuer, „irgendwie gehören wir ja auch dazu“.

Text:   Ludger Sachse

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