Ein sog. „individual first aid kit“ (IFAK) zu deutsch „persönliche Erste-Hilfe Ausstattung“ umfasst das Sanitätsmaterial, welches der Soldat/ die Soldatin im Einsatz mit sich führt, um selbst im Verwundungsfall versorgt werden zu können. In diesem Bereich kam es einsatzbedingt zu diversen Neuerungen, sodass die Kameraden der Reservistenkameradschaft Riesa einen Ausbildungabend nutzten, um sich auf den neuesten Stand zu bringen.
Es handelte sich dabei bereits um den 2. Abend dieser Art, der zusätzlich zu den üblichen RK-Abenden angeboten wird.
Im ersten Abschnitt ging der Ausbilder Marko Gragert zunächst auf die Bestandteile eines IFAK ein. Viel hat sich getan und der hergebrachte Inhalt der linken Beintasche, bestehend aus großem und kleinen Verbandpäcken nebst Dreiecktuch, reicht heute bei weitem nicht mehr aus, wie man schnell sieht. Da finden sich spezielle Knebelverbände, genannt Tourniquets, Notfallbandagen ( „Israeli“ Emergency Bandages), Autoinjektoren uvm..
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Tourniquets und Notfallbandagen gelegt. „Anders, als in der Ersten-Hilfe im Inland gelehrt, bringen wir den Soldaten möglichst einfache Handlungsschemata bei, um in einer Gefechtssituation schnell und besonnen handeln zu können.“, erklärt der Ausbilder. So erfolgt in der sog. „Care under Fire“ stets das Anlegen eines Knebelverbands zur Stillung jedweder Blutung an den Extremitäten, während in der Ersten-Hilfe dieser Verband als Ultima Ratio gilt und in der aktuellen Ausbildung, beispielsweise beim Erwerb des Führerscheins, garnicht mehr gelehrt wird.
Die Emergency Bandages ersetzen das kleine Verbandpäckchen und sind vielseitig einsetzbar. Sie können als einfacher Verband ebenso benutzt werden, wie als Druckverband. Selbst das Verbinden von Kopfverletzungen ist diesem Verband einfach und schnell durchgeführt.
Die Reservistenkameradschaft Riesa wird diese Ausbildungen weiter vertiefen um möglichst viele Mitglieder aufzufrischen. Im Jahr 2020 sind zudem gemeinsame Ausbildungen mit der DLRG und anderen Organisationen geplant. Das benötigte Material liegt inzwischen sowohl bei der Landesgruppe Sachsen als auch der Reservistenkameradschaft Riesa vor.