Gruppenbild mit Weltstar: Die Reservistenkameradschaft Mölln nach ihrem Wintermarsch vor dem berühmten Eulenspiegel-Brunnen am Fuße des Nikolai-Kirchberges.
MÖLLN. Soldaten marschieren rund um Mölln. Wer dabei an schwer bewaffnete Männer, rußgeschwärzte Gesichter, jede Menge Sturmgepäck oder gar Gefechtslärm denkt, liegt in diesem Fall völlig falsch: Den Schalk hatten sie zum Schluß im Nacken. Wenn die Reservistenkameradschaft Mölln zum Wintermarsch lädt, ist Geselligkeit angesagt. Rund ein Viertel der insgesamt 66 Kameraden nahmen in diesem Jahr teil, samt Ehefrauen und Kindern. Die von Dirk Brüdgam ausgearbeitete Marschstrecke führte vom Kameradschaftsheim auf den Dämmen am Lüttauer See entlang in die Waldstadt und zurück. Nach der sportlichen Betätigung ging es in die Altstadt, wo der „Nachtwächter“ zu ungewöhnlicher Nachmittagsstunde zum Rundgang lud. Das Ziel war natürlich die Möllner Nikolaikirche. Der Überlieferung nach wurde Till Eulenspiegel hier anno 1350 senkrecht begraben, weil der Sarg bei der Beisetzung abstürzte und senkrecht im Grab stand. Am Fuße des Kirchbergs befindet sich noch heute ein Brunnen mit einer Eulenspiegel-Skulptur, deren Daumen und Fußspitzen vom vielen Anfassen abgewetzt sind – angeblich soll das Berühren der Skulptur Glück bringen. Das kann auch die Möllner Reservistenkameradschaft nach ihrem 50jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr immer noch gebrauchen.