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Helfende Hände im Blaulichteinsatz




– von: Lars Bessel –

Reserve hat Ruh’ – von wegen! Die Mitglieder der Regionalinitiative Mittelholstein (RegIniRes MH) sind fester Bestandteil in der Katastrophenschutzplanung von Neumünster samt Umland und üben regelmäßig den Ernstfall mit THW, Polizei und Feuerwehr.
 

Neumünster. „Man steht nicht mehr im Weg!“ Hauptgefreiter d.R. Norbert Albers bringt es in der Abschlußbesprechung auf den Punkt: Die mittlerweile fünfte Übung mit der Freiwilligen Feuerwehr Einfeld hat den Katastrophenschutzhelfern in Flecktarn wieder einmal mehr Handlungssicherheit gebracht – und Spaß hat der Abend obendrein gemacht. Die 23 Reservisten um Oberleutnant d.R. Arne Oldenburg gelten als „helfende Hände“ im Fall der Fälle, und der muß geübt werden.

Hauptlöschmeister Lothar Kutkowsky hat das Übungsszenario geplant: es brennt beim Clubhaus des örtlichen Segelvereins, außerdem ist in dem ausgebrochenen Chaos eine Schiffsbesatzung als vermißt gemeldet worden. Die gemeinsame Befehlsausgabe ist für die Reservisten nichts neues, angetreten wird bei den „blauen“ nicht anders als bei denen in oliv. Anschließend geht es, wenn auch ohne Blaulicht, zügig zum Einsatzort am Einfelder See. Ab jetzt gibt es viel neues, wenngleich schnell deutlich wird: die „Regionalinitiative Mittelholstein“ ist bereits ein eingespieltes Team, die Reservisten brauchen zwar nach wie vor Anleitung, wissen aber, wo ihre „helfenden Hände“ gebraucht werden.

Genau das ist auch das Ziel, daß seit Indienststellung 2012 nach Maßgabe des Landeskommandos Schleswig-Holstein verfolgt wird: Die Reservisten sollen im Notfall auf Anforderung der zivilen Seite die Hilfsorganisationen in Neumünster und Umgebung unterstützen, wenn deren Ressourcen erschöpft sein sollten.

Diese spezielle Einheit des Reservistenverbandes besteht aus Mitgliedern aus der Region und wird durch die Reservistenkameradschaft Einfeld geführt. Denkbare Einsatzmöglichkeiten unter der Regie der Feuerwehr sind etwa tagelange Moorbrände, Wasserrettung oder die Suche nach Vermißten.

Aber die Reservisten sind ebenfalls eingeplant, wenn es um Hochwasserschutz geht, Notstromversorgung, Trinkwasseraufbereitung, den Massenanfall von Verwundeten oder das Einrichten eines sogenannten Bereitstellungsraumes (BR 500), also Aufbau und Betrieb eines „Verfügungsraumes“ für bis zu 500 Einsatzkräfte. Hierfür wurde bereits mehrfach mit Polizei und Technischem Hilfswerk (THW) geübt.





Die Reservisten verfügen für diese Einsätze über kein eigenes technisches Material, sondern werden am jeweiligen Gerät der Hilfsorganisationen eingesetzt. Hierfür galt es auch am Einfelder See anzupacken, Schläuche aus- und einzurollen, Verbindungsstücke zu setzen, Pumpen anzuschließen und nicht zuletzt erstaunt festzustellen, wie viel Druck ein B-Rohr in der eigenen Hand erzeugt. Am Ende waren die Einsatzleiter in oliv wie in blau mehr als zufrieden, „die beste Übung, die wir bislang gemeinsam absolviert haben“, so Wehrführer Jens Stäcker.

Für Oberleutnant d.R. Oldenburg bleibt dennoch viel zu tun: die körperliche Fitness gilt es neben der Fachkunde genauso zu erhalten wie die zeitliche Verfügbarkeit. In diesem Punkt muß noch von allen Arbeitgebern der Reservisten eine entsprechende Freistellung eingeholt werden – so wie die zivilen Helfer, müssen auch die Reservisten belegen, daß sie im Katastrophenfall für bis zu zwei Wochen von ihrem Chef beurlaubt werden.

Da die Reservisten „nicht als Spezialisten, sondern subsidiär als ‚helfende Hände’“ eingesetzt werden, so Oberstleutnant d.R Detlef Neubauer, der Geschäfts- führer der RegIniResMH, ist die „Vorwarnzeit“ jedoch vergleichsweise lang: Die Einsatzbereitschaft seiner Männer ist innerhalb von acht bis neun Stunden über das Kreisverbindungskommando zu melden.

Notwendig wurde diese Initiative vor allem durch den kompletten Abzug der Bundeswehr aus der Region, wodurch eine Lücke im Bereich des Katastrophenschutzes entstand. Diese wird nun durch die Reservisten wieder geschlossen. Dabei versteht sich die RegIniRes nicht als Konkurrenz zu den beiden RSU-Kompanien im Land, sondern als lokale Ergänzung. Das sieht auch das Landeskommando nach wie vor so, dessen damaliger Kommandeur Oberst Wendroth die Neumünsteraner Einheit als „wichtige Unterstützung in der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Mittelholstein“ bezeichnete.

Und die fußt nicht zuletzt auf persönlichem Vertrauen, im Blaulichteinsatz wie beim abschließenden Kameradschaftsabend. Dienstgrade und Nachnamen sind tabu, was zählt ist die persönliche Einsatzbereitschaft und die jeweilige Erfahrung. Erstere ist hoch, lobt der Zugführer, Oberleutnant d.R. Oldenburg, letztere ist wieder einmal größer geworden. Hauptfeldwebel d.R. Manfred Stader war zum ersten Mal dabei, ist sich aber sicher, künftig keine Übung mehr verpassen zu wollen. Hauptgefreiter d.R. Norbert Albers schaut in die Runde und stellt fest, daß die Beteiligung „größer ist als bei der Weihnachtsfeier“.

Stabsunteroffizier d.R. Sascha Grünberg fand es einfach nur „dufte“ und Stabsunteroffizier d.R. Heiko Krützfeldt lobt die Kameradschaft mit den zivilen Helfern und resümiert: „Wissen, das du kriegen kannst, mußt du mitnehmen.“ Das hat offenbar gut funktioniert, denn Übungsleiter Lothar Kutkowski stellt im Feuerwehrgerätehaus schließlich zufrieden fest, „daß die Übungsziele Brandbekämpfung und Menschenrettung aus Wassergefahren erreicht wurden“.

Fotos: Lars Bessel / Arne Oldenburg

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