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Reservisten beim Tag der Bundeswehr in Hohn
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Reservisten und Aktive bei einer öffentlichen Vorführung zum Tag der Bundeswehr in Plön 2017
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Im Gedenken der gefallenen Kameradinnen und Kameraden auf der ganzen Welt
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„Nur so können wir noch überleben“




HOHN (lb). Die Bundesstraße 77 zwischen Schleswig und Rendsburg ist eine vielbefahrene Strecke. Das gilt auch für die Kreisstraße 44 als Abzweigung Richtung St. Peter Ording. Unausweichlich, dass diese Straße auch einmal saniert werden muss. Nur hat der Plan einen Haken: Die Bauarbeiten legen kurzerhand einen NATO-Flugplatz lahm, den vom Lufttransportgeschwader 63 mit ihren unverzichtbaren Transall-Maschinen. Einzige Chance ist ein zweiter Eingang zur Hugo-Junkers-Kaserne, für dessen Betrieb jedoch das Personal fehlt – wären da nicht Männer wie Karsten Bebensee. Der Geschäftsführer eines Elektrohandwerksbetriebs aus Hamburg gehört zu einem 25 Mann starken Reservistenkontingent, dass während der Straßenbauarbeiten den provisorischen Checkpoint betreibt und so die „Trall“ weiter fliegen lässt.

 

Doch der zusätzliche Wachbetrieb ist längst nicht der einzige Ort, an dem beim LTG 63 Reservisten eingesetzt sind: an die 5.000 Wehrübungstage werden in diesem Jahr im Geschwader abgeleistet werden, so viele wie noch nie. Die Verstärkung wird überall benötigt, im Stab genauso wie in den fliegenden Staffeln, in der Technik genau wie in der Küche. Ohne den Oberstabsgefreiten d.R. Michael T. gäbe es im Offiziersheim der Kaserne nichts mehr zu essen – aktives Personal ist nicht zu bekommen, klagt Oberstleutnant Thomas Geisler als Leiter der Betreuungseinrichtung und freut sich riesig über die Rettung von außen: „Nur so können wir noch überleben als OHG.“

Für den Oberstabsgefreiten ist es ein „schönes Gefühl“, wieder am Herd gebraucht zu werden. Immerhin hat er einst Koch gelernt, bevor er auf den Bau wechselte und schließlich arbeitslos wurde. Mit der sechsmonatigen Erfahrung bei der Bundeswehr und einem entsprechenden Empfehlungsschreiben in der Tasche, will er sich im März kommenden Jahres wieder um eine Kochstelle in zivil bewerben. Auch seine Kameraden von der Wache genießen das Lob, das aus allen Ecken des Geschwaders zu hören ist. „Das ist Balsam für die Seele“, bringt es Fähnrich d.R. Malte L. auf den Punkt. Der ausgebildete Feldjäger hat denn auch prompt um drei Tage verlängert, um die Nachbereitung zu organisieren.

Die Vorbereitung lag unter anderem in den Händen von Stabsfeldwebel d.R. Uwe Vogt als Zugführer der RSU-Kompanie „Hamburg“. Bereits Monate vor Beginn des zweiwöchigen Einsatzes zog er zusammen mit den aktiven Soldaten an den entsprechenden „Strippen“ – mit 30 Jahren aktiver Vergangenheit beim LTG 63 ein Heimspiel. Selbstverständlich wäre die Einsatzbereitschaft des Geschwaders auch ohne den Einsatz der Reserve nicht gefährdet gewesen, ergänzt Oberstabsfeldwebel Matthias Müller als Informationsfeldwebel des Geschwaders pflichtbewusst, „aber es hätte weh getan“.

Der amtierende Kommodore, Oberstleutnant Thies Voigt, kann sich den allgemeinen Lobeshymnen nur anschließen: „Unsere Reservisten führen ihren Wachauftrag mit hoher Professionalität und Bravour aus.“ Dies sei vor allem auf die gute Ausbildung zurückzuführen, die in den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSU) geleistet werde. „Allerhöchsten Respekt“ verdiene jedoch die hohe Motivation der Reservisten, so Voigt. Die kommt nicht von ungefähr, sagt Oberleutnant d.R. Henning Silkenstedt, Zugführer der RSU-Kompanie „Schleswig“: „Wir werden hier auf partnerschaftlicher Ebene ernst genommen.“ Und damit nicht genug: an den wachfreien Tagen gibt es ein Freizeitprogramm mit Transall- und Flugfeldbesichtigung oder AGSHP- Schießen.

Dafür zeichnet nicht zuletzt Kasernenkommandant Hauptmann T. verantwortlich, bei dem die Reservisten ebenfalls einen „bleibenden Eindruck“ hinterlassen haben. „Mit ihrer Zertifizierung haben die RSU-Kompanien „Schleswig“, „Holstein“ und „Hamburg“ bewiesen, dass sie es können – und es ist doch schön, wenn man das geübte dann auch im scharfen Einsatz umsetzen kann.“ Ausdrücklich lobt der Kasernenkommandant in diesem Zusammenhang das Engagement der beiden Landeskommandos und ist sich sicher, daß dieser Einsatz nicht der letzte war – auch ohne Baustellen vorm Kasernentor. Einen Reservisten wird er sowieso nicht mehr los: Hauptmann d.R. Maik Teschner übt schon seit Jahren auf dem Posten des Kasernenkommandanten „mit allen Rechten und Pflichten“.

Der Obergefreite d.R. Christian Kuhrt von der RSU-Kompanie „Hamburg“ ist dagegen erst seit kurzem wieder bei der Truppe. Dass sein Dienstgrad nicht so ganz zu den deutlichen ergrauten Haaren passt, stört ihn genauso wenig wie die aktiven Soldaten: „Das ist hier kein Problem.“ Und grauhaarige Mannschaftssoldaten werden nach Ansicht von Kommodore Voigt künftig eher die Regel, denn die Ausnahme sein. Mit Verweis auf den Zentralerlass B-210/10, also der „Weisung für die Reservistenarbeit“, stellt er fest: „Der laufende Einsatz der Reservisten aus den verschiedenen RSU’s ermöglicht es, unser ständiges Personal entsprechend der originären Aufgaben einzusetzen und ist daher für uns enorm wichtig.“

Fotos: Bessel / Bebensee




Kein Internet, aber tolle Kameradschaft – Ein Erlebnisbericht „Ein wenig aufgeregt war ich schon auf dem Hinweg zur Hugo-Junkers-Kaserne. Es ist über 30 Jahre her, dass ich als „53 ATNer“ dienstlich als Reservist zu einem „ fliegenden Geschwader“ verlegte. Bei den Stabsgebäuden angekommen, kam ein Oberstleutnant auf mich zu. Er grüßte mich als erstes, reichte mir die Hand: „Ah, Reservist, ich heiße Sie herzlich willkommen im LTG 63, kann ich Ihnen weiterhelfen“. Später erfuhr ich, es war der „STEKO“, der Stellvertretende Kommodore des Geschwaders. Vom Kasernenkommandanten bis zu den Stabsoffizieren, alle begrüßten mich mit den Worten: „Toll, dass Sie hier sind, um uns zu unterstützen“ – was für eine Begrüßung!


Viele Reservistenkameraden leisteten schon eine Woche ihren Dienst in der Wache, als ich ankam – von ihnen wurde ich eingewiesen und gebrieft. Nach zwei Tagen klickte es – mein Stammhirn gab die vor 30 Jahren erlernte Wachroutine wieder frei – ich war wieder „voll drin“. Anstrengend war die Wachroutine allerdings schon, doch das LTG 63 tat viel, um uns in der wachfreien Zeit zu entschädigen: AGSHP-Schießtraining, Besuch auf der Base mit Besichtigung einer Transall und Smalltalk mit Technikern.

Die Verabschiedung erfolgte durch den Kommodore persönlich mit den Worten: „You’ve done a good job – es würde uns freuen, sie im nächsten Jahr zu unser 55-Jahr-Feier wieder dabei zu haben“. „Gerne“ , antwortete ich, „aber nur wenn das Internet funktioniert –immerhin bin ich ohne Uniform selbstständiger Unternehmer …“ „Ist im Aufbau“, antworteten Kommodore und Kasernenkommandant unisono. Also wieder eine RDL im LTG 63? Auf jeden Fall, bei der Kameradschaft!

Karsten Bebensee, Stabsgefreiter d.R.

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